Ein Mikroprojektor ist eine Einrichtung, mit der transparente Mikropräparate mit Licht auf eine Bildwand stark vergrößert projiziert werden. Dadurch ist eine gleichzeitige Betrachtung des Mikropräparates durch mehrere Zuschauer möglich.
Projektionsmikroskop
Mit einem Projektionsmikroskop wird das Präparat auf eine transparente Bildwand projiziert, die mit dem Mikroskop eine Einheit bildet. Im projizieren Bild sind alle Einzelheiten erkennbar, die auch bei direkter Betrachtung durch ein Mikroskop gleicher Vergrößerung erkennbar sind, wenn das Bild aus einem normalen Abstand von ca. 25cm betrachtet wird. Das Gerät kann zweckmäßig für die Mengenbestimmung von Teilchen oder auch für eine Größenbestimmung benutzt werden. [1]
Beleuchtung mit einfachem Kondensor
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Einfacher Mikroprojektor, Liesegang Mikrolyt III
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Mikrovorsats für einen Diaprojektor
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Strahlengang bei Mikrolyt
Für eine begrenzte Vergrößerung (etwa 250x) reicht eine Beleuchtung nach dem Prinzip des Diaprojektors verflochtener Strahlengang. Ein Kondensor bildet das Leuchtfeld der Lampe im Mikro-Objektiv ab. Das Präparat wird vom Mikro-Objektiv auf eine Bildwand projiziert. [2] Eine einfache Lösung für Übersichtspräparate kann ein Mikrovorsatz für einen Diaprojektor sein. Das Objektiv des Diaprojektors wird gegen den Mikrovorsatz ausgetauscht. Auch hier wird das Leuchtfeld der Lampe über zusätzliche Kondensorlinsen im Mikro-Objektiv abgebildet. [3]
Beleuchtung nach "Köhler"
Soll die Mikroprojektion mit starken Mikro-Objektiven, in möglichst hoher Beleuchtungsstärke, feine Einzelheiten wiedergeben, muss eine Beleuchtung nach dem Köhlerschen Verfahren vorgesehen werden. Die Wirkungsweise besteht aus mehreren, ineinander verschachtelten Abbildungsvorgängen. Dabei wird das Bild der Lichtquelle optimal im Objektiv abgebildet. Durch entsprechende Irisblenden wird nur der Teil des Präparates beleuchtet, der projiziert werden soll, die anderen Teile werden zur Schonung abgeschattet. Das Mikro-Objektiv wird zusätzlich ergänzt durch das Okular, mit dem das Zwischenbild vom Objektiv auf die Bildwand projiziert wird. [4]
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Beyer: ’’Handbuch der Mikroskopie’’, VEB Verlag Technik Berlin 1977, Seite 389.
- ↑ F. Paul Liesegang: Das Projektionswesen. in: Wissenschaftliche Anwendungen der Photographie erster Teil. Verlag von Julius Springer, Wien 1931, Seite 268.
- ↑ F. Paul Liesegang: Einführung in das Wesen und die Wirkungsweise des Stehbildwerfers. Verlag, Ed Liesegang Düsseldorf, 1936, Seite 53.
- ↑ F. Paul Liesegang: Einführung in das Wesen und die Wirkungsweise des Stehbildwerfers. Verlag, Ed. Liesegang Düsseldorf, 1936, Seite 56.