Kreis Meschede

ehemaliger Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg
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Der Kreis Meschede war von 1832 bis 1974 ein Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg. Mit jenem gehörte er zunächst zur preußischen Provinz Westfalen und ab 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Der Kreis ist aus dem Kreis Eslohe hervorgegangen und hieß von 1939 bis 1969 Landkreis Meschede. Kreisstadt war Meschede.

Wappen Deutschlandkarte
Kreis Meschede
Deutschlandkarte, Position des Kreises Meschede hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1974)
Koordinaten: 51° 21′ N, 8° 17′ OKoordinaten: 51° 21′ N, 8° 17′ O
Bestandszeitraum: 1832–1974
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Meschede
Fläche: 675,16 km2
Einwohner: 71.913 (31. Dez. 1974)
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MES
Kreisschlüssel: 05 8 37
Kreisgliederung: 26 Gemeinden
Lage des Kreises Meschede in Nordrhein-Westfalen
Karte
Karte

Geographie

Lage

Der Kreis lag im mittleren Osten des Sauerlandes und grenzte an die Nachbarkreise Brilon, Wittgenstein, Olpe, Arnsberg und Lippstadt.

Geschichte

Am 1. Januar 1932 wurde aus dem größten Teil des Kreises Eslohe der Kreis Meschede gebildet. Der Kreis Meschede war in den 1830er Jahren in die Bürgermeistereien Eslohe, Eversberg, Fredeburg, Schmallenberg und Serkenrode sowie die Schultheißenbezirke Calle, Drasenbeck, Gellinghausen, Meschede, Remblinghausen und Stockhausen gegliedert.[1] Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurde der Kreis 1843 in die Ämter Bödefeld, Eslohe, Eversberg, Fredeburg, Meschede, Schmallenberg und Serkenrode unterteilt.[2][3] Bereits 1844 wurde das Amt Bödefeld wieder aufgelöst und in das Amt Fredeburg eingegliedert.[4]

Zwischen 1844 und 1974 gab es folgende Änderungen in der Verwaltungsgliederung des Kreises:

Durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz wurde der Kreis Meschede mit Wirkung vom 1. Januar 1975 aufgelöst und sein Gebiet mit dem der Kreise Arnsberg und Brilon zum Hochsauerlandkreis zusammengeschlossen.

Ämter und Gemeinden

  1. Amt Eslohe
    1. Cobbenrode
    2. Eslohe
    3. Reiste
    4. Wenholthausen
  2. Amt Bestwig (bis 1910 Amt Eversberg)
    1. Berlar (1866–1910)
    2. Eversberg, Stadt
    3. Gevelinghausen (ab 1866)
    4. Halbeswig (1866–1938)
    5. Heringhausen (ab 1866)
    6. Nuttlar (ab 1866)
    7. Ostwig (ab 1866)
    8. Ramsbeck (ab 1866)
    9. Velmede
  3. Amt Fredeburg
    1. Berghausen
    2. Freiheit Bödefeld
    3. Bödefeld-Land
    4. Dorlar
    5. Fredeburg, Stadt
    6. Rarbach
  4. Amt Meschede
    1. Calle
    2. Meschede, Stadt
    3. Meschede-Land
    4. Remblinghausen
  5. Amt Schmallenberg
    1. Fleckenberg (ab 1920)
    2. Grafschaft
    3. Oberkirchen
    4. Schmallenberg, Stadt
    5. Wormbach
  6. Amt Serkenrode (bis 1969)
    1. Oedingen (bis 1969)
    2. Schliprüthen (bis 1969)
    3. Schönholthausen (bis 1969)

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstatistik des Kreises Meschede von 1880 bis 1969[7]:

Jahr Einwohner
1880 35.302
1900 38.134
1933 50.300
1939 52.911
1950 73.919
1969 71.100

Politik

Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[8]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent

Jahr CDU SPD FDP
119461 75,6 21,6
1948
219522 59,9 23,4 11,1
1956 63,1 24,6 12,3
1961 67,2 21,8 11,0
1964 65,6 25,6 7,8
1969 62,0 30,1 6,9

Fußnoten

1 1946: zusätzlich: KPD: 2,8 %
2 1952: zusätzlich: DZP: 4,0 %

Landräte

Kreis Eslohe/Meschede

Kreis Meschede

Oberkreisdirektoren

  • Jakob Kloos (1946)
  • Wilhelm Ammermann (1946–1964)
  • Klaus Siebenkotten (1964–1971)
  • Joachim Barbonus (1971–1974)

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MES zugewiesen. Nach der Bildung des neuen Hochsauerlandkreises wurde es dort bis zum 11. Februar 1979 ausgegeben.

Literatur

  • Albert Huyskens: Der Kreis Meschede unter der Feuerwalze des zweiten Weltkriege - Aus den Erlebnisberichten vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet zusammengestellt und dargestellt im Auftrage der Kreisverwaltung. W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 1949.

Einzelnachweise

  1. Westfalenlexikon 1832-1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978 (Nachdruck des Originals von 1834).
  2. Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen vom 31. Oktober 1841 (PDF; 1,6 MB)
  3. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1843. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  4. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1845, Auflösung des Amtes Bödefeld. Abgerufen am 22. Februar 2014.
  5. a b c d GenWiki: Amt Bestwig
  6. www.fleckenberg.info
  7. Verwaltungsgeschichte.de abgerufen am 1. Mai 2009
  8. Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.