Kompass

Instrument zur Bestimmung der Nord- und Südrichtung auf der Erde
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Der Kompass ist ein Gerät zur Bestimmung der Himmelsrichtung.

Anvisieren des Marschzieles mit Kimme und Korn und ablesen der Marschzahl über den Spiegel
Marschkompass F73 vom VEB Freiberger Präzisionsmechanik

Der Magnetkompass besteht aus einem drehbaren Zeiger aus magnetischem Material, der Kompassnadel und dem Gehäuse in dem dieser Zeiger möglichst reibungslos gelagert ist. Oft gehört auch eine 360°-Skala dazu. Die Nadel wird parallel zum Magnetfeld der Erde in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Genau genommen zeigt sie nicht auf die geographischen, sondern auf die magnetischen Pole. Insbesondere in Polnähe muss diese Abweichung korrigiert werden, so beträgt sie in Kanada zurzeit (die magnetischen Pole wandern) bis zu 20 Grad. Diese Abweichung nennt man Ortsmissweisung oder Deklination

Als Deviation bezeichnet man Abweichungen die durch Metallgegenstände (Cockpit im Flugzeug, Steuerstand auf einem Schiff) hervorgerufen werden können. Zum Ausgleichen werden Deviationstabellen eingesetzt,die zu jedem Kompasskurs entsprechende Korrekturen vermerkt haben. Deviationstabellen werden mit Hilfe eines Mutterkompasses im Vergleich zum bordseigenen Kompass erstellt.

Als Inklination wird die Neigung der Nadel bezeichnet. Da sich die Nadel parallel zu dem Magnetfeld ausrichtet, dieses aber nicht immer parallel zur Erdoberfläche(besonders an den Polen)verläuft, kann die Nadel etwas "kippen". Bei der Navigation spielt die Inklination aber keine Rolle.

Datei:Schiffkompass.jpg
Kompass einer Segelyacht

Beim Schiffskompass ist die Skala mit der Gradeinteilung (Kompassrose), entweder kardanisch aufgehängt oder schwimmt auf einer Flüssigkeit, sodass sie trotz der durch den Seegang verursachten Schiffsbewegungen immer waagerecht liegt. Die Kompassrose dreht sich dabei als ganzes, die Richtung wird an einer feststehenden Markierung abgelesen. Im Gegensatz dazu ist bei Kompassen, die an Land verwendet werden, die Kompassrose unbeweglich und nur die Kompassnadel dreht sich.

Genau genommen dreht sich immer das Kompasgehäuse, und die Kompassnadel / -rose bleibt fest auf Norden augerichtet.

Der Kompass wurde schon vor über 2000 Jahren in China erfunden. Damals bestand der Kompass aus einem Stück Magneteisenstein, der an einem Faden aufgehängt war und Südweiser genannt wurde. Nach Europa gelangte der Kompass über die Araber erst im 12. Jahrhundert.

Vor der Einführung des Kompasses orientierten sich die Seefahrer an Himmelskörpern, an Landmarken und an der Tiefe der See mittels Messung mit dem Lot.

Weitere Geräte zur Bestimmung der Himmelsrichtung, jedoch mit anderem Funktionsprinzip, sind der Kreiselkompass und der Elektronenkompass.