Das denkmalgeschützte Palais Rechberg oder Radspielerhaus ist ein Stadtpalais in München. Es befindet sich in der Hackenstraße 7 im Hackenviertel. Das Palais wurde 1678 erbaut und nach 1817 durch den Architekten Jean Baptiste Métivier verändert.
Geschichte
Das Palais Rechberg bestand einst aus zwei getrennten Häusern, eines an der Hackenstraße, das andere schloss sich, um die Ecke führend, daran an. Seit 1678 befanden sich beide Häuser im Besitz des kurfürstlichen Revisionsrates Johann Rudolf Wämpl, der an ihrer Stelle einen Neubau errichten ließ. Bedeutende Persönlichkeiten wie die Wittelsbacher-Herzöge Albrecht Sigismund und Maximilian Heinrich, beides Bischöfe, waren hier Gast. 1688 erhielt Freiherr Gaudentius von Rechberg, kurfürstlich-königlich- bayrischer Kämmerer, das Anwesen als Geschenk in „Ansehung getreulich geleisteter Dienste“. Die Familie Rechberg beherbergte in ihrem Stadtpalais im Jahre 1800 den in der Schlacht bei Hohenlinden schwer verwundeten französischen General Louis Bastoul bis zu seinem Tode.
Das Palais war 1827/28 Wohnsitz von Heinrich Heine. 1848 erwarb Josef Radspieler das Haus, ein königlich-bayerischer Hoflieferant, der auch die Schlösser König Ludwigs II. mit prachtvollen Möbeln aus eigenen Werkstätten ausstattete. Zu Radspielers Zeiten ließ man die Hackenstraße verbreitern, die Rückseite des Palais wandelte sich nun zur Frontseite. Radspieler stockte bei dieser Gelegenheit das Palais auf. Heute präsentiert es sich im schlichten frühklassizistischen Stil mit einem aufgerauhten Sockelgeschoss und mehreren schmückenden Erkern. Hinter dem Palais befindet sich der letzte erhaltene Privatgarten in der Altstadt mit einem Brunnen. 2014 begann die Sanierung eines Teils des Rechberg-Palais zu einem zeitgemäßen Geschäfts- und Wohnhaus.
Siehe auch
Weblinks
Koordinaten: 48° 8′ 10,1″ N, 11° 34′ 10,7″ O