Die Rote Karte symbolisiert bei mehreren Mannschaftssportarten einen vom Schiedsrichter gegen einen Spieler ausgesprochenen Platzverweis. Sie gilt unter anderem bei den Sportarten Fußball, Handball, Hockey und Rugby.

Der betroffene Spieler hat das Spielfeld ersatzlos sofort zu verlassen und darf in die laufende Partie nicht mehr eingreifen. In den meisten Fällen wird er darüberhinaus für eines oder mehrere folgende Spiele gesperrt.
Auch können Trainer oder Co-Trainer vom Spielfeldrand auf die Tribüne verwiesen werden, dies geschieht dann aber ohne der roten Karte; gegen sie kann ebenfalls eine Sperre für folgende Spiele ausgesprochen werden.
Die Rote Karte wird bei einer groben Unsportlichkeit verhängt. Dies kann ein grobes Foulspiel, eine Tätlichkeit oder Beleidigung sein. Im Fußball wird die Rote Karte auch gezeigt, wenn durch ein Foulspiel oder ein absichtliches Handspiel („Notbremse“) eine klare Torchance des Gegners verhindert wird.
Beim Fußball kann auch nach Spielende eine Rote Karte gezeigt werden, wenn es zu „groben Unsportlichkeiten“ kommt und der Schiedsrichter sich noch auf dem Spielfeld befindet.
Vom häufigsten Aufbewahrungsort der roten Karte in der Gesäßtasche des Schiedsrichters leitet sich wahrscheinlich die redensartliche Arschkarte ab.
Geschichte
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 kam es bei dem Spiel Argentinien gegen England zu turbulenten Szenen auf dem Spielfeld, die unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass ein argentinischer Spieler den durch den deutschen Schiedsrichter Rudolf Kreitlein mündlich ausgesprochenen Platzverweis nicht verstand oder verstehen wollte. In den folgenden Tumulten wurden sogar Verwarnungen gegen englische Spieler von diesen nicht wahrgenommen. Auch die Zuschauer bekamen dies nicht mit.
Um derartige Missverständnisse zu vermeiden, schlug der englische Schiedsrichter Ken Aston vor, analog zu den international bekannten Verkehrs-Lichtzeichenanlagen (Ampeln), gelbe und rote Karten zu verwenden. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 wurde diese Regelung zum ersten Mal verwendet und setzte sich schnell durch.
Seit 1991 gibt es im Fußball außerdem die Gelb-rote Karte, die anstelle einer zweiten Gelben Karte gezeigt wird. Sie gilt ebenfalls als Platzverweis, zieht jedoch im Gegensatz zur Roten Karte generell nur ein Spiel Sperre nach sich. In den unteren Klassen (zum Beispiel: Kreisliga) führt die Gelb-Rote Karte nur zum Ausschluss vom laufenden Spiel und zu keiner weiteren Strafe.