Der Hochsauerlandkreis ist ein Kreis im Osten von Nordrhein-Westfalen und bezogen auf die Fläche der größte dieses Landes.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 18′ N, 8° 23′ O |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Landschaftsverband: | Westfalen-Lippe |
Verwaltungssitz: | Meschede |
Fläche: | 1.960,16 km2 |
Einwohner: | 260.843 (31. Dez. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 133 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | HSK |
Kreisschlüssel: | 05 9 58 |
NUTS: | DEA57 |
Kreisgliederung: | 12 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Steinstraße 27 59872 Meschede |
Website: | hochsauerlandkreis.de |
Landrat: | Karl Schneider (CDU) |
Lage des Hochsauerlandkreises in Nordrhein-Westfalen | |
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Geografie
Er grenzt im Westen an den Märkischen Kreis, im Norden an die Kreise Soest und Paderborn, im Nordosten an den Kreis Höxter, im Osten an den hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und im Süden an die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Der Kreis wird von der Ruhr und Lenne durchflossen, die beide bei Winterberg entspringen.
Die höchste Erhebung des Hochsauerlandkreises und gleichzeitig die höchste Erhebung des Landes Nordrhein-Westfalen ist der Langenberg mit 843,2 m ü. NN, der niedrigste Punkt ist an der Ruhr in Arnsberg-Voßwinkel bei Haus Füchten mit 146 m ü. NN.
Gebietsreform
Der Hochsauerlandkreis wurde in seiner heutigen Form am 1. Januar 1975 auf Grundlage des Sauerland/Paderborn-Gesetzes gegründet. Vorher war dieser Bereich in die Kreise Arnsberg, Meschede und Brilon unterteilt. Bei der Neugliederung gab der Altkreis Arnsberg Warstein an den Kreis Soest und Balve sowie Asbeck an den Märkischen Kreis ab. Das Amt Serkenrode wurde vom Altkreis Meschede an den Kreis Olpe abgegeben.
An den neugebildeten Hochsauerlandkreis fielen vom Kreis Wittgenstein die Höhendörfer Neuastenberg („das große Dorf“), Mollseifen, Langewiese sowie die Siedlung Hoheleye. Der Altkreis Büren gab die Ortschaften Essentho, Meerhof, Oesdorf und Westheim an die Stadt Marsberg ab.
Geschichte
Zur Geschichte der Region vor der kommunalen Neugliederung vergl. u. a. die Beiträge Sauerland, Grafschaft Arnsberg, Herzogtum Westfalen sowie Wittgensteiner Land.
Politik
Kreistagswahlen von 1975 bis 2014
Jahr | CDU | SPD | FDP | Grüne | Bürgerliste | Die Linke | PIRATEN |
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1975 | 61,9 % | 32,7 % | 4,4 % | ||||
1979 | 60,7 % | 34,1 % | 5,2 % | ||||
1984 | 56,4 % | 32,4 % | 4,0 % | 7,3 % | |||
1989 | 50,8 % | 36,0 % | 5,5 % | 6,2 % | 1,5 % | ||
1994 | 53,5 % | 35,6 % | 3,9 % | 7,0 % | |||
2004 | 59,7 % | 26,1 % | 7,6 % | 6,6 % | |||
2009 | 52,7 % | 25,3 % | 9,9 % | 6,7 % | 2,3 % | 3,1 % | |
2014 | 52,3 % | 27,3 % | 5,1 % | 6,8 % | 3,0 % | 3,2 % | 2,2 % |
Anmerkung:
- Die Bürgerliste 1989 war eine Bürgerliste in der Stadt Hallenberg
- Die Bürgerliste 2009 entstand im Jahre 2006 bei einer Abspaltung von zwei Kreistagsmitgliedern aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es gründete sich die Wählervereinigung Sauerländer Bürgerliste (SBL), die bis zur Kreistagswahl 2009 mit diesen beiden Mitgliedern im Kreistag vertreten war.
Sitzverteilung nach der KTW 2014 | |||||
Partei | Sitze | ||||
CDU | 28 | ||||
SPD | 14 | ||||
FDP | 3 | ||||
Grüne | 4 | ||||
Linke | 2 | ||||
SBL | 2 | ||||
PIRATEN | 1 |
Quelle:
- Handbuch des Kreistages für die 8. Wahlperiode, Stand 04/09, Seite 191
- Ergebnisse Kreistagswahl 2014
Oberkreisdirektoren
- 1975–1987: Dr. Adalbert Müllmann
- 1987–1995: Egon Mühr
Landräte
- 1975–1991: Rolf Füllgräbe (CDU)
- 1991–2005: Franz-Josef Leikop (CDU) (ab 1. Mai 1995 hauptamtlich)
- seit 2005: Karl Schneider (CDU)
Parlamentarische Vertretungen
Der Hochsauerlandkreis wird im Bundestag und im Landtag NRW vertreten durch:
- Bundestagsabgeordneter: Patrick Ernst Sensburg (CDU)
- Bundestagsabgeordneter: Dirk Wiese (SPD)
- Landtagsabgeordneter: Klaus Kaiser (CDU)
- Landtagsabgeordneter: Matthias Kerkhoff (CDU)
Wappen
Blasonierung:
In Rot ein silberner (weißer), rechtsschauender Adler mit eingelegtem silbernen (weißen) Herzschild, belegt mit einem durchgehenden schwarzen Kreuz.[2] Beschreibung: Der Hochsauerlandkreis umfasst Gebiete der ehemaligen Territorien der Grafschaft Arnsberg und des Herzogtums Westfalen. Dementsprechend wurden die beiden Wappenbilder im Kreiswappen vereinigt: der Arnsberger Adler in den ursprünglichen Farben Rot und Silber und das kurkölnische Kreuz der Kurfürsten von Köln. Das Wappen entspricht dem des aufgelösten Kreises Arnsberg, das erstmals 1963 verliehen wurde. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 31. Oktober 1975.[3] |
Ehrenring des Hochsauerlandkreises
Seit 1975 wurde folgenden Personen der Ehrenring des Hochsauerlandkreises verliehen:
- Rolf Füllgräbe (†), ehemaliger Landrat des Hochsauerlandkreises
- Konrad Heutger (†), ehemaliger SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Hochsauerlandkreises
- Egon Mühr (†), ehemaliger Oberkreisdirektor des Hochsauerlandkreises
- Willi Gerlach (†), ehemaliger stellvertretende Landrat des Hochsauerlandkreises
- Ewald Franzmann (* 26. Juni 1929, † 27. Januar 2010), ehemaliger CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Hochsauerlandkreises
- Franz-Josef Leikop, ehemaliger Landrat des Hochsauerlandkreises
Kreisgliederung
Der Hochsauerlandkreis setzt sich aus zwölf Gemeinden zusammen. Zehn führen den Titel „Stadt“. Von diesen zehn sind die vier Städte Brilon, Meschede, Schmallenberg und Sundern (Sauerland) Mittlere kreisangehörige Städte, da ihre Einwohnerzahlen jeweils zwischen 25.000 und 60.000 liegen. Die Stadt Arnsberg ist Große kreisangehörige Stadt, da ihre Einwohnerzahl über 60.000 liegt.
Die folgende Liste zählt die zwölf Städte und Gemeinden des Hochsauerlandkreises alphabetisch mit amtlichen Namen und – in Klammern – den Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2024 auf.[4]
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Natur und Umwelt
Die im Hochsauerlandkreis vorhandene Natur weist eine große Vielfalt auf. Dabei finden sich viele schutzwürdige Gebiete mit seltenen Pflanzen und Tieren. Viele Arten weisen hier einen Verbreitungsschwerpunkt in Nordrhein-Westfalen auf. Zu diesen Arten gehören z. B. der Schwarzstorch, der Uhu, der Raubwürger und das Braunkehlchen. Dies führte zur Ausweisung einer Vielzahl von unterschiedlich großen Schutzgebieten.
Es gibt im Hochsauerlandkreis insgesamt 177 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von ca. 7.800 ha. Ferner sind 55 FFH-Gebiete mit einer Fläche von ca. 30.000 ha durch das Land NRW an die Europäische Union gemeldet worden, wobei die meisten größeren Naturschutzgebiete auch Bestandteil von meist noch größeren FFH-Gebieten sind. Zwei Vogelschutzgebiete liegen ganz und zwei weitere zum Teil im Hochsauerlandkreis. Auch bei den Vogelschutzgebieten gibt es Überschneidungen mit Naturschutzgebieten und FFH-Gebieten. Weitere schutzwürdige Biotope sind z. B. als Naturdenkmale ausgewiesen.
Der Hochsauerlandkreis ist einer von sehr wenigen Kreisen in NRW, die für das ganze Kreisgebiet Landschaftspläne aufgestellt haben. Inzwischen befinden sich die Landschaftspläne Sundern und Arnsberg bereits wieder in einer Überarbeitung.
Verkehr
Eisenbahn
Den Hochsauerlandkreis durchzieht seit 1870–73 die Obere Ruhrtalbahn Hagen–Arnsberg–Meschede–Olsberg-Marsberg-Warburg der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft. Die lange Verzögerung zwischen Planung und Bau der Strecke war einer der Gründe für das wirtschaftliche Zurückbleiben der Region hinter den früh erschlossenen Nachbargebieten. Umgekehrt bedeutete die Eröffnung der Bahn einen wirtschaftlichen Impuls insbesondere für den Westen des heutigen Hochsauerlandkreises. Die Strecke hat eine zentrale Bedeutung für den schienengebundenen Personen- und Güterverkehr des Hochsauerlandkreises.
Von der Hauptstrecke gingen Zweigbahnen ab, die um die Jahrhundertwende durch die Preußische Staatsbahn erbaut worden sind, um die verkehrstechnisch bislang schlecht erschlossenen Nebentäler der Ruhr und des Berglandes zu erschließen:
- 1900/01: von Brilon Wald nach Brilon Stadt und weiter in Richtung Büren
- 1902/08: von Nuttlar über Winterberg weiter ins hessische Edertal.
- 1911: von Wennemen nach Finnentrop an der Ruhr-Sieg-Strecke mit einer Abzweigung in Wenholthausen nach Fredeburg (heute: Bad Fredeburg), wo bereits 1889 die Verbindung nach Altenhundem vorhanden war.
- 1914: von Brilon Wald durchs Waldeckische Upland nach Korbach.
Auch der Arnsberger Stadtteil Neheim-Hüsten wurde Bahnknotenpunkt sowohl für den Personen- wie auch für den Güterverkehr: von hier führte die AG Ruhr-Lippe-Kleinbahnen 1898 eine Schmalspurbahn nach Soest und 1907 eine weitere dreischienige Linie parallel zur Hauptbahn im Ruhrtal nach Arnsberg. Obwohl der Personenbetrieb mittlerweile eingestellt ist, dient die Strecke nach wie vor dem Güterverkehr. Die dritte Kleinbahnstrecke von Neheim-Hüsten wurde im Jahre 1900 durch die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft im Röhrtal nach Sundern geführt. Diese Strecke war entscheidend für die industrielle Entwicklung des Röhrtals. Diese wird heute nur noch sporadisch für den Güterverkehr genutzt. Überlegungen den Personennahverkehr wieder aufzunehmen, scheiterten jüngst an einer negativen Einschätzung der „Integrierten Gesamtverkehrsplanung“ der Landesregierung von NRW.
Im Osten der Winterberger Hochfläche führte ab 1902 eine weitere Schmalspurbahn von Steinhelle zur Stadt Medebach und überwand die Höhendifferenz von mehr als 300 m mittels zweier Spitzkehren.
Auch die Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH war vertreten mit der 1898 eröffneten Strecke von Belecke nach Brilon Stadt.
Zusätzlich erschlossen im 19. und frühen 20. Jahrhundert einige Werksbahnen – etwa die Bahn zwischen dem Ramsbecker Erzrevier und der Hauptstreckte der heutigen Ruhrtalbahn und im Osten die Rhene-Diemeltalbahn ebenfalls zum Erztransport.
Autobahnen
Die Autobahnen im Kreisgebiet sind die Bundesautobahnen 46 und 445. Die A445 verbindet die A46 mit der Bundesautobahn 44 (Dortmund-Kassel) im Kreuz Werl und führt dann weiter nördlich Richtung Hamm. Richtung Arnsberg geht die A445 direkt in die A46 über und verläuft nun in östlicher Richtung. Es folgen die Anschlussstellen Neheim, Neheim-Süd, Hüsten, Arnsberg-Altstadt, Arnsberg-Ost, Freienohl, Wennemen, Enste, Meschede und Bestwig. Hier endet die Autobahn. Ein Weiterbau über Brilon bis hin zur A44 im Bereich des Kreuzes Wünnenberg-Haaren ist geplant. Ebenso ist ein Lückenschluss zwischen Arnsberg-Neheim und Hemer über Menden (Sauerland) geplant.
Partnerschaften
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ § 2 Abs. 1 der Hauptsatzung des Hochsauerlandkreises
- ↑ Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 43 ISBN 3-87793-017-4
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen