Jakobe von Baden-Baden

Markgräfin von Baden, Herzogin von Jülich-Kleve-Berg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Januar 2006 um 19:21 Uhr durch Quoth (Diskussion | Beiträge) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Markgräfin Jacobe von Baden (*1558 †3. September 1597 in Düsseldorf) verwaiste früh und wuchs am bayrischen Herzogshof in München auf, wo sie mehrere Verehrer hatte. Um Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, den Sohn des konfessionell schwankenden Wilhelms des Reichen an die katholische Seite zu binden, wurde sie auf Drängen ihres Cousins, des Erzbischofs von Köln Ernst von Bayern, des Kaisers Rudolf II., Philipps II., König von Spanien, sowie des Papstes mit dem wenig attraktiven, gesundheitlich und geistig labilen Thronfolger des Tripelherzogtums verheiratet. Wilhelm der Reiche konnte den Tod seines ersten Sohns Karl Friedrich nicht verwinden und verachtete seinen Nachfolger Johann Wilhelm, gab ihm kaum eine Chance, das Regieren zu erlernen und trug so das Seine dazu bei, die Herzogtümer in die Katastrophe zu steuern. Nach dem Tod Wilhelms des Reichen 1592 versuchte Jacobe, das Regiment für ihren schwachen Ehemann zu übernehmen, der wegen seiner Tobsuchtsanfälle von ihr weggeschlossen wurde. Protestantisch geboren und katholisch aufgewachsen, konnte sie sich für keine der beiden konfessionellen Seiten entscheiden, wurde, was sie hätte retten können, wahrscheinlich auf Grund der Impotenz ihres Gatten nicht schwanger, legte sich zu allem Überfluss auch noch einen Liebhaber zu und wurde nun ihrerseits verhaftet und im heute noch stehenden Turm des ansonsten abgerissenen Düsseldorfer Schlosses gefangen gesetzt. Als Versuche, ihr in Rom bei der Rota und in Prag beim Kaiser den Prozess zu machen, scheiterten, griff die katholische Partei zum Äußersten und ließ sie in der Nacht vom 2. auf den 3. September 1597 ersticken oder erwürgen, um so Platz für eine eventuell fruchtbarere Nachfolgerin zu machen, die die Dynastie rettete. Am Abend des 10. September 1597 wurde die Herzogin in der Kreuzbrüderkirche unter Ausschluss der Öffentlichkeit beigesetzt.

Literatur

  • Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, Ausstellungskatalog, Kleve, 1984 ISBN 3-922384-46-3
  • Wilhelm Muschka: Opfergang einer Frau. Das Lebensbild der Herzogin Jakobe von Jülich-Kleve-Berg geborene Markgräfin von Baden, 1987 ISBN 3-921531-48-9