Josemaría Escrivá

spanischer Geistlicher, Gründer des Opus Dei und Heiliger der römischen Kirche
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Josemaría Escrivá de Balaguer (* 9. Januar 1902 als José María Escriba in Barbastro, Spanien; † 26. Juni 1975 in Rom) ist Gründer des Opus Dei und ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche

Leben

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Escrivá als Jugendlicher

Josemaría Escrivá entstammte einer christlichen Familie und entschloss sich im Alter von sechzehn Jahren, Priester zu werden. Er studierte in Logroño und Saragossa Katholische Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaften. Am 28. März 1925 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und wirkte anschließend als Seelsorger in Perdiguera und Saragossa. Ab 1927 lebte er in Madrid, um dort das juristische Doktorat zu erwerben. Gleichzeitig arbeitete er als Seelsorger, wobei er sich besonders um Schwerkranke kümmerte.

Nach eigenem Bekunden auf eine göttliche Offenbarung des Jahres 1928 hin gründete Josemaría Escrivá die Praelatura Sanctae Crucis et Opus Dei (Abk.: Opus Dei), einen Weg der Heiligkeit für Menschen jedes Standes. Männliche Laien sollten ihre Berufung zum geistlichen Leben, zur tätigen Nächstenliebe und zur Heiligkeit im Alltag entdecken; 1930 folgte der weibliche Zweig. Er vertraute sich dem Erzbischof von Madrid an, der ihn in seinem Anliegen unterstützte. In den folgenden Jahren war er Kaplan und Rektor des Königlichen Patronates St. Elisabeth.

Während des Spanischen Bürgerkriegs wirkte er als Seelsorger an der notleidenden Bevölkerung. Das Opus Dei musste mit dem spanischen Bürgerkrieg fertig werden und Escrivá schlug sich auf der Flucht vor Republikspanien auf nationalspanisch okkupiertes Gelände durch. 1941 wurde er ein guter Freund des spanischen Diktators Francisco Franco der die Macht im Bürgerkrieg an sich gerissen hatte. In den 1940er Jahren änderte er seinen Namen von José María Escriba zu Josemaría Escrivá de Balaguer.

Anschließend erlangte er große Bekanntheit durch seine Besinnungstage und Exerzitien, die er in verschiedenen Bistümern Spaniens abhielt. 1943 gründete er die Priesterliche Gesellschaft vom Heiligen Kreuz, die 1947 eine Institution Päpstlichen Rechtes wurde und 1950 die endgültige Approbation erhielt.

Ab 1946 lebte Josemaría Escrivá de Balaguer in Rom, wo er sich nicht nur um die Belange des Opus Dei kümmerte, sondern auch als Konsultor für mehrere Dikasterien des Heiligen Stuhls arbeitete. Er schrieb zahlreiche geistliche Bücher, bereiste die ganze Welt und hielt Katechesen und Vorträge, in denen er die besondere Spiritualität des Opus Dei zu verbreiten trachtete. 1968 erwarb er den Adelstitel "Marques de Peralta", auf den er 1972 zugunsten seines Bruders verzichtete.

Josemaría Escrivá de Balaguer starb am 26. Juni 1975 in Rom und wurde in der Krypta der jetzigen unterirdisch gelegenen, und von Opus-Dei-Geldern gebauten Prälaturkirche, Maria vom Frieden, in Rom beigesetzt.

Heiligsprechung

Josemaría Escrivá wurde im Mai 1992 durch Papst Johannes Paul II. selig und im Oktober 2002 heilig gesprochen. Kritiker dieses Verfahrens bemängelten die Schnelligkeit, mit der dieses durchgeführt wurde. Hauptgrund für die früher nur selten erreichte Schnelligkeit war, dass Escrivás Prozess als einer der ersten nach dem neuen, heute gültigen Verfahren durchgeführt wurde. Inzwischen wurden etliche andere Verfahren in vergleichbarer Zeit zum Abschluss gebracht, mehrere auch schneller, namentlich dasjenige Mutter Theresas. In Frage gestellt wurden auch, wenn auch seltener, die beiden für eine Heiligsprechung erforderlichen Wunder.

Am 30. August 2005 wurde eine fünf Meter große Statue aus Carrara-Marmor in einer Außennische des Petersdomes neben dem Übergang zur Sakristei aufgestellt. Sie steht neben Statuen der Heiligen Birgitta von Schweden und Katharina von Siena.

Literatur

  • Salvador Bernal (Hrsg.): Msgr. Josemariá Escrivá de Balaguer. Adamas-Verlag, Köln 1978. ISBN 3-920007-48-4
  • Andrés Vázquez de Prada: Der Gründer des Opus Dei Josemaría Escrivá. Adamas-Verlag, Köln 2001. ISBN 3-925746-90-0