Mehring (Mosel)

Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg, Rheinland-Pfalz
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Mehring an der Mosel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an. Mehring ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Mehring (Mosel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Mehring hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 48′ N, 6° 50′ OKoordinaten: 49° 48′ N, 6° 50′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Schweich an der Römischen Weinstraße
Höhe: 130 m ü. NHN
Fläche: 22,3 km2
Einwohner: 2536 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54346
Vorwahl: 06502
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 083
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Brückenstraße 26
54338 Schweich
Website: www.mehring.org
Ortsbürgermeister: Jürgen Kollmann (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Mehring im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte

Gemeindegliederung

 
Mehring auf einer Ansichtskarte von 1976
 
Mehring mit Moselbrücke um 1950
 
Villa Rustica in Mehring

Am 17. März 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lörsch eingemeindet.[3]

Zum Ortsteil Mehring gehören auch die Wohnplätze Jagdhaus Ginsterheld, Landhaus Eller, Mehringer Berg, Mehringer Schweiz, Neu-Mehring und Schleicherberg.[4]

Die Herkunft des Ortsnamens

Viele alte Siedlungen an der Mosel sind römischen Ursprungs. Zeugnisse dieser Wurzeln sind neben den mannigfachen Grabungsfunden aus dieser Zeit die Namensgebungen der einzelnen Dörfer und Ortschaften. Häufig finden sich Zusammensetzungen aus einem römischen Männernamen und der für gallo-römische Siedlungsstellen üblichen Endung iacum. Mit diesem Suffix wurden im römischen Gallien Latifundien nach deren erstem Besitzer benannt. Im Falle von Mehring handelt es sich wohl um einen Römer Namens Marinus. Also dürfte die ursprüngliche Namensgebung der gallo-römischen Ansiedlung Mariniacum gewesen sein. Übersetzen lässt sich dies mit Hof des Marinus. Im 8. Jahrhundert erscheint dann zum ersten Mal die Ortsbezeichnung Marningum. Im Verlauf des Mittelalters tauchen unterschiedliche Schreibweisen auf. Das Prümer Urbar weist alleine fünf auf, darunter im Jahre 1295 erstmals die Form Mehring. Diese Schreibweise etabliert sich aber erst ab dem 16. Jahrhundert allmählich. So finden sich noch bis ins 19. Jahrhundert Abweichungen dieser heute gültigen morphophonemischen Orthographie, so etwa Mehringk (1569) oder Mähring (1805).[5]

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mehring bezogen auf die heutige Gemeindefläche; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 918
1835 1.438
1871 1.547
1905 1.519
1939 1.741
Jahr Einwohner
1950 1.774
1961 1.825
1970 1.970
1987 1.894
2005 2.203

Politik

Gemeinderat

Der Ortsgemeinderat in Mehring besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2014 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Ortsgemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU WG 1 WG 2 Gesamt
2014 2 8 4 2 16 Sitze
2009 2 7 5 2 16 Sitze
2004 2 6 7 1 16 Sitze

Gemeindepartnerschaft

Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der belgischen Gemeinde Linter.

Sehenswürdigkeiten

Auf der Gemarkung von Mehring stand an der Römerstraße eine Villa rustica, die als Rekonstruktion besichtigt werden kann. Über den Originalresten wurde der Portikusbereich nachgebaut.

Am Nordrand der Gemeinde befindet sich an der Goldkuppstraße der römische Qanat von Mehring (Tunnelwasserleitung).

Im Ortsteil Lörsch wurden Reste einer ausgedehnten römischen Bauanlage ausgegraben, die sich auf etwa 600 m entlang des Moselufers erstreckte.

In einer Weinbergsmauer sind heute noch dort eingebaute Quader eines römischen Grabdenkmals zu sehen.

Links der Mosel spezialisierte man sich auf den flachen Hängen schon im Mittelalter mit dem Weinbau, während die rechte Moselseite eher der Land- und Viehwirtschaft diente. Die landwirtschaftliche Nutzung brachte dem Weideland den Namen Kühstantinopel ein. Am heute noch bestehenden Fährturm setzte man mit der Fähre über die Mosel, bis die neue Brücke gebaut war.

Das Landwehrkreuz aus dem späten 19. Jahrhundert, ein beliebtes Wanderziel, steht an der höchsten Erhebung der Mehringer Moselberge.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mehring

Vereine

  • SV Mehring
  • Winzerkapelle Mehring
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1636 Mehring
  • Winzertanzgruppe Mehring
  • MTB Club Mehring

Wirtschaft

Mehring ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 237 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport, Zell, Leiwen, Konz und Neumagen-Dhron fünftgrößte Weinbaugemeinde der Mosel. Es wird traditionell überwiegend Riesling angebaut. Der Weinbau bildet außerdem die Grundlage für den Tourismus, der ebenfalls einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt.

Weinlagen

  • Mehringer Blattenberg
  • Mehringer Goldkupp
  • Mehringer Zellerberg

Großlage: Sankt Michael

Öffentliche Einrichtungen

  • Gemeindebüro, Touristinformation, Wein- und Heimatmuseum
  • Kindergarten, Grundschule, Sportplatz, Turnhalle

Persönlichkeiten

  • Peter Schröder (1875–1935), genannt Peter von der Mosel, Schriftsteller und Heimatdichter
  • Karl Bollenrath, Ehrenbürger der Gemeinde und Gründer der Winzerkapelle Mehring
Commons: Mehring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Mehring – Reiseführer

Linkkatalog zum Thema Mehring bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 187 (PDF; 2,1 MB)
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 78 (PDF; 2,3 MB)
  5. Hoffmann, Joachim; Scheit Stefanie: Das Wein- und Heimatmuseum Mehring. 1998
  6. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2014, Gemeinderat