Rainer Bonhof
Rainer Bonhof (* 29. März 1952 in Emmerich) ist ein ehemaliger niederländisch-deutscher Fußballtrainer und -spieler. Seit dem 10. Februar 2009 führt er das Amt des Vize-Präsidenten bei Borussia Mönchengladbach aus. In seiner aktiven Karriere spielte er für Borussia Mönchengladbach, FC Valencia, 1. FC Köln und Hertha BSC. Im Finale der Weltmeisterschaft 1974 lieferte er die Vorlage für den Siegtreffer Gerd Müllers zum 2:1.[1]
Rainer Bonhof | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 29. März 1952 | |
Geburtsort | Emmerich, Deutschland | |
Position | Mittelfeld |
Seit Sommer 2008 engagiert sich Rainer Bonhof als Sportbotschafter für das Sozialprojekt Wir helfen Afrika zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Rainer Bonhof ist Mitglied des Kuratoriums der humanitären Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe.
Karriere
auf einer Briefmarke Paraguays zur WM 1982
Am 18. Oktober 1969 bestritt Bonhof in Geleen, beim 1:1-Unentschieden gegen die Auswahl der Niederlande, sein erstes Juniorenländerspiel für den DFB. Zu diesem Zeitpunkt war der gebürtige Niederländer noch nicht eingebürgert.[2] Grund war, dass sein Großvater Niederländer war. Bonhof wurde nach diesem Spiel Deutscher Staatsbürger.[3]
Von 1972 bis 1981 trug er als Mittelfeldspieler 53 Mal das Nationaltrikot und erzielte neun Treffer. Dabei war er der erste Nationalspieler, der – noch als Junioren-Nationalspieler – eingebürgert wurde.
Sein größter sportlicher Erfolg war der Weltmeistertitel mit der Nationalmannschaft 1974 in München, als Deutschland die Niederlande im Endspiel mit 2:1 besiegte. Bonhof war bei dieser WM der jüngste Spieler im Kader.[3] Außerdem wurde er 1976 mit Deutschland Vize-Europameister in Jugoslawien und 1980 Europameister in Italien.
In seiner aktiven Zeit galt er als Freistoßspezialist und war gefürchtet für seine kräftigen Schüsse beim Freistoß. Nach seiner aktiven Zeit als Spieler wurde er beim DFB Co-Trainer der Nationalmannschaft neben Cheftrainer Berti Vogts, anschließend kurzzeitig Trainer der U-21-Nationalmannschaft. Borussia Mönchengladbach stieg unter ihm als Trainer erstmals aus der Bundesliga ab.
2002 ging Bonhof als Trainer der U-21-Nationalmannschaft nach Schottland. 2005 kündigte er den Vertrag vorzeitig, um seinem Nachfolger eine längere Einarbeitungszeit zu ermöglichen.
Vom 1. September 2006 bis zum November 2008 arbeitete Bonhof als Scout für den FC Chelsea, ehe er aufgrund von Sparmaßnahmen beim Verein entlassen wurde.[4] Er war für Deutschland und Österreich zuständig und sollte vor allem Talente sichten, die für eine Verpflichtung bei Chelsea in Frage kommen.
Am 10. Februar 2009 kehrte Rainer Bonhof zu Borussia Mönchengladbach zurück und nahm das Angebot von Präsident Rolf Königs an, als zweiter Vize-Präsident neben Siegfried Söllner zu fungieren.[5]
Erfolge
- 1971 Deutscher Meister
- 1972 Europameister
- 1973 DFB-Pokal-Sieger
- 1973 UEFA-Cup-Finale
- 1973 erstes Ligapokal-Finale, 0:4 gegen den HSV
- 1974 Weltmeister
- 1974 Deutscher Vize-Meister
- 1975 UEFA-Cup-Sieger
- 1975 Deutscher Meister
- 1976 Vize-Europameister
- 1976 Deutscher Meister
- 1976 erster Supercup-Sieger, im Januar 1977
- 1977 Finale Europapokal der Landesmeister
- 1977 Deutscher Meister
- 1978 Deutscher Vize-Meister
- 1979 Spanischer Pokalsieger
- 1980 Europameister
- 1980 Europapokal der Pokalsieger
- 1982 Deutscher Vize-Meister
Weblinks
- Literatur von und über Rainer Bonhof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ "Der Weltmeister mit falschem Pass" auf wn.de
- ↑ Peter Riesbeck: Herr Walstra und der schwarze Pass, Berliner Zeitung, 16. März 2004
- ↑ a b Hinweis und Interview in: RevierSport 52/2013, S. 38 f.
- ↑ SPIEGEL ONLINE: Chelsea entlässt Bonhof, Lehmann bleibt ohne Strafe - 3. November 2008
- ↑ Borussia.de: Bonhof im Präsidium - 10. Februar 2009
Personendaten | |
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NAME | Bonhof, Rainer |
KURZBESCHREIBUNG | niederländisch-deutscher Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 29. März 1952 |
GEBURTSORT | Emmerich (heute: Emmerich am Rhein) |