Roger Federer (* 8. August 1981 in Basel), wohnhaft in Oberwil BL, Kanton Basel-Landschaft, aufgewachsen in Münchenstein, ist ein Schweizer Tennisspieler. 2004 war er der vierte männliche Spieler nach Mats Wilander 1988, Jimmy Connors 1974 und Rod Laver 1969 (damals Gewinner von allen 4 Grand-Slam-Turnieren), der in der Open-Ära des Tennissports drei von vier Grand-Slam-Turnieren innerhalb eines Jahres gewinnen konnte. Im selben Jahr wurde Federer zum Weltsportler des Jahres gewählt.
Tenniskarriere
Jugendzeit
Roger Federer begann schon im Alter von 3 Jahren mit dem Tennisspielen, zeigte zur gleichen Zeit aber auch großes Talent im Fußball-Sport. Mit 12 Jahren entschied er sich letztendlich gegen den Fußball und für den Tennissport, auch weil er dort schon internationale Turniere bestritt und er beim Tennis auch vollkommenen Einfluss auf das Spielgeschehen hatte. Im Alter von 14 Jahren war Federer der beste Nachwuchsspieler der Schweiz und wechselte zum nationalen Tenniscenter der Schweiz, welches zu dieser Zeit im französischsprachigen Teil des Landes lag, was für Federer eine enorme Umstellung bedeutete. In den Jahren 1996 und 1997 hatte der Schweizer noch recht wenige Auftritte auf der Juniorentour, weshalb er sich im Alter von 16 Jahren dafür entschied, die Schule zu beenden und sich gänzlich auf den Sport zu konzentrieren. Dies stellte zum damaligen Zeitpunkt ein Risiko dar, da Federer noch keine Erfahrungen auf der Profi-Tour gesammelt hatte und auch auf der Juniorentour noch nicht zu den besten Spielern der Welt zählte. Doch die Entscheidung sollte sich als positiv auswirken, da Federer in der Saison 1998 den Durchbruch auf der Junioren-Tour schaffte und auch erste Turniere auf der Profitour spielen konnte.
1998
Federers Profikarriere begann in der Saison 1998, als er im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal an einem Profi-Tennisturnier teilnahm. Insgesamt spielte Federer in dieser Saison vier Profi-Turniere und schaffte nur bei einem Turnier in Toulouse (wo er letztendlich im Viertelfinale scheiterte) den Sprung in die zweite Runde. Wesentlich bedeutender waren in dieser Saison jedoch seine Erfolge auf der Juniorentour. Neben dem Halbfinale bei den Australian Open der Junioren, dem Halbfinale bei den Junioreneuropameisterschaften und dem Finale der US Open der Junioren, konnte Federer das Junioren-Turnier in Wimbledon sowohl im Einzel, als auch im Doppel gewinnen. Ebenso gewann er das prestigeträchtige Orange Bowl-Turnier. Federer beendete die Saison als bester Spieler der Juniorentour.
1999
Federer begann seine erste vollständige Profisaison 1999 mit dem Erreichen des Halbfinales bei einem Turnier der Challenger-Kategorie. Zwei weitere Viertelfinal-Platzierungen führten den Schweizer in die Top-150 der Tennis-Weltrangliste, von wo er sich allerdings nach einigen unerfreulichen Resultaten erst einmal nicht weiter verbessern konnte. Erst im Mai des Jahres konnte er wieder an die starke Frühform anknüpfen und durch gute Leistungen bei Challenger-Turnieren an den Grand-Slam-Turnieren in Roland Garros und Wimbledon teilnehmen, wo er jedoch jeweils in der ersten Runde scheiterte. Einige Wochen zuvor hatte Federer bei seinem ersten Auftritt im Davis Cup-Team der Schweiz ein Spiel gewonnen und somit Anteil am Viertelfinaleinzug seiner Mannschaft in diesem Wettbewerb gehabt. Weniger Erfolg hatte er dann bei der Viertelfinalbegegnung der Schweiz gegen Belgien, in der er beide Partien verlor und die Schweiz vorzeitig aus dem Wettbewerb ausschied. Es dauerte bis in den Oktober, dass Federer wieder ein Viertelfinale auf der ATP-Tour erreichten konnte, doch dieser Erfolg in Basel gefolgt von einem Halbfinale beim Turnier in Wien führte den 18jährigen weit in die Top-100 der Tennis-Weltrangliste. Zum Abschluss des Jahres (das Federer auf Platz 64 beendete) gelang dem Schweizer sein erster Profi-Turniererfolg beim Challenger-Turnier in Brest.
2000
Eine weitere Steigerung seiner Leistungen gelang Federer in der Saison 2000. Zwar war der Saisonauftakt für den Schweizer alles andere als erfolgreich (von seinem allerersten Matchgewinn bei einem Grand-Slam-Turnier einmal abgesehen) und er konnte auch nicht verhindern, dass die Schweizer Mannschaft in diesem Jahr gleich in der ersten Runde des Davis-Cups der australischen Mannschaft unterlegen war, doch Mitte Februar hatte Federer seine Form gefunden und erreichte in Marseille die erste Finalteilnahme auf der ATP-Tour. Das Spiel verlor er zwar gegen seinen Landsmann Marc Rosset, aber weitere gute Leistungen in London und Kopenhagen brachten Federer erstmals einen Platz unter den besten 30 Spielern der Welt ein. Statt durch diesen Erfolg jedoch weiteren Auftrieb zu erlangen, folgten für den Schweizer fünf Erstrundenniederlagen in Folge, eine Serie, die er ausgerechnet bei den French Open in Paris mit seinem Achtelfinaleinzug unterbrechen konnte. Nach einem Viertelfinale in Halle folgte eine erneute Niederlagenserie, die bis zu den US-Open andauerte und nur durch den 5-0 Erfolg der Schweiz gegen Weißrussland in der Davis-Cup-Aufstiegsrunde geschönt wurde. Der knappen Drittrundenniederlage beim größten amerikanischen Tennisturnier folgten starke Auftritte beim Olympischen Turnier in Sydney, wo Federer erst im Halbfinale scheiterte und die mögliche Bronzemedaille in einem äußerst knappen Spiel gegen den Franzosen Arnaud di Pasquale verpasste. Es folgten gute Leistungen in Wien (Halbfinale) und Basel (Endspiel), die Federer zurück unter die besten 30 Spieler der Welt brachten, wo er die Saison letztendlich auf Platz 29 beendete.
2001
Einen erneuten Schritt Richtung Tennis-Weltspitze machte Roger Federer in der Saison 2001. So schaffte er nach ordentlichem Saisonbeginn (Viertelfinale in Sydney und 3. Runde bei den Australian Open) seinen ersten Turniererfolg auf der ATP-Tour in Mailand. Nach einem etwas überraschenden Davis-Cup-Erfolg der Schweiz über die USA (am Ende reichte es für die Schweiz aber nicht für einen Sieg gegen Frankreich im Viertelfinale) machten Halbfinalteilnahmen in Marseille und Rotterdam (wo Federer an der Seite von Jonas Björkman der erste Doppeltitel seiner Karriere glückte) Federer zu einem der erfolgreichsten Spieler der noch jungen Saison. Der Viertelfinaleinzug bei den Masters-Series-Turnieren in Miami und Monte Carlo verstärkte diesen Eindruck noch einmal, dass er dieses Resultat dann aber auch bei den French Open auf dem von ihm eher ungeliebten Sandplatz erreichte, verblüffte auch so manchen Experten. Der folgende Wechsel auf den Rasenplatz gelang dem 19jährigen ohne Probleme, im Gegenteil, nach starken Vorstellungen in Halle (Viertelfinale) und 's-Hertogenbosch (Halbfinale) galt Federer sogar als Geheimtipp für den Titel beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt in Wimbledon. Dort konnte er die öffentliche Meinung bestätigen und sogar übertreffen, indem er im Achtelfinale des Turnieres den siebenfachen Titelträger Pete Sampras, der 31 Spiele in Folge in Wimbledon ungeschlagen gewesen war, bezwingen konnte. Die Erfolgsserie des Schweizers endete dann aber im Viertelfinale, als er dem Briten Tim Henman in einem eng geführten Spiel letztendlich unterlegen war. Im Turnierverlauf hatte sich Federer eine Leistenverletzung zugezogen, die sich in den weiteren Spielen verschlimmerte. Statt eine Turnierpause einzulegen präsentierte sich Federer nach seinen starken Leistungen in Wimbledon auch dem heimischen Publikum in Gstaad (wo er die Doppelkonkurrenz an der Seite von Marat Safin gewinnen konnte), woraufhin der Grad der Verletzung weiter anstieg und Federer schließlich zu einer 6-wöchigen Wettkampfpause zwang. Hatte der Schweizer nach Wimbledon den Sprung unter die besten zehn Spieler der Welt geschafft, so warf ihn diese Verletzungspause nun wieder deutlich zurück. Erst zu den US Open war Federer wieder fit, wo er eine angesichts des Wettkampfrückstands ordentliche Achtelfinalplatzierung erreichte, die ihm zusammen mit einem Finaleinzug bei seinem Heimturnier in Basel aber nur noch zu Platz 13 in der Weltrangliste reichte. Dennoch konnte Federer mit der Saison 2001 durchaus zufrieden sein.
2002
Wie schon in den vergangenen Jahren schaffte Federer auch mit der Saison 2002 einen erneuten Sprung nach vorne in der Weltrangliste. So begann der Schweizer die Saison mit dem zweiten Turniersieg seiner Karriere beim Turnier in Sydney. Dementsprechend enttäuschend war das folgende Achtelfinalaus beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison, den Australian Open. Dabei verlor Federer das Spiel gegen Tommy Haas im fünften Satz mit 6-8, nachdem er zuvor einen Matchball nicht verwerten konnte. Nach einer Finalteilnahme in Mailand reichten zwei Siege nicht aus, um das Ausscheiden der Schweizer Davis-Cup-Mannschaft gegen Russland in der ersten Runde zu verhindern. In der Folge zeigte Federer wechselhafte Leistungen, auf der einen Seite starke Resultate in Rotterdam (Viertelfinale und die erfolgreiche Doppel-Titelverteidigung zusammen mit Max Mirny) und Miami-Masters (Finale), auf der anderen Seite frühe Niederlagen bei anderen wichtigen Turnieren. Einen Monat nach seiner ersten Finalteilnahme bei einem Masters-Series-Turnier schaffte er diesmal auch den letzten Schritt und gewann das erste Turnier der dritthöchsten Turnier-Kategorie (nach Grand-Slam-Turnieren und Masters Cup) seiner Karriere in Hamburg im Finale gegen den ehemaligen Doppelpartner Marat Safin. Umso überraschender war es als Federer zwei Wochen später schon in der ersten Runde der French Open scheiterte. Rechtzeitig zur Rasenplatzsaison zeigte Federer wieder starke Resultate (Halbfinale in Halle, Viertelfinale in 's-Hertogenbosch) und galt wieder als einer der Favoriten für Wimbledon, wo er dann aber eine bittere Erstrundenniederlage gegen Hicham Arazi erlitt. Die folgenden Wochen und Monate führten zu einer Reihe von frühen Turnierniederlagen (einzig der Doppelturniersieg in Moskau, wiederum an der Seite von Max Mirnyi, war als positives Resultat zu vermelden), wesentlich schmerzhafter war für Federer jedoch der Verlust seines langjährigen Trainers und Freundes Peter Carter, der bei einem Autounfall im August 2002 ums Leben kam. Letztendlich konnte Federer erst in Wien wieder an die Form des Frühjahres anknüpfen und widmete Carter seinen dritten Saisontitel. Dem Sieg in Wien folgten gute Auftritte beim Madrid-Masters (Viertelfinale), beim Turnier in Basel (Halbfinale) und beim Paris-Masters (Viertelfinale), die dafür sorgten, dass der Schweizer erstmals beim saisonabschließenden Masters-Cup der besten acht Spieler teilnehmen durfte. Federer gewann überraschend alle seine drei Gruppenspiele und traf als Gruppensieger auf den Weltranglistenersten Lleyton Hewitt im Halbfinale des Turnieres. Federer bot Hewitt einen harten Kampf verlor aber am Ende mit 5-7 im dritten Satz und beendete die Saison auf Platz sechs der Weltrangliste.
2003
Federers Erfolgsserie begann 2003: Er gewann vier Davis Cup-Spiele für die Schweiz und führte sein Land damit bis ins Halbfinale. Zudem feierte er Turniersiege bei den Open 13, BMW Open, Dubai Open und Gerry Weber Open. Am 6. Juli 2003 gewann er als erster Schweizer das Turnier von Wimbledon. Im Finale schlug er den Australier Mark Philippoussis mit 7-6 (7-5), 6-2, 7-6 (7-3). Im gleichen Jahr sicherte er sich mit einem Sieg über Andre Agassi den Weltmeistertitel und beendete die Saison so als Nummer zwei der Weltrangliste. Roger Federer wurde 2003 zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt. Er erhielt daneben den Baselbieter Sportpreis und anlässlich der 'Swiss Award Millionen Gala' wurde er zudem vom Schweizer Fernsehpublikum zum Schweizer des Jahres erkoren.
2004
Seinen zweiten Grand-Slam-Erfolg feierte Federer am 1. Februar 2004 bei den Australian Open. Seit diesem Triumph belegt er ununterbrochen Rang 1 der ATP-Weltrangliste. Im Juli 2004 verteidigte er nach dem Turniersieg in Halle erfolgreich seinen Wimbledon-Titel und gewann im Anschluss das Sandplatz-Turnier von Gstaad. Mit dem Sieg in Toronto 2004 war er nach Björn Borg 1979 der erste Spieler, der nacheinander Turniere auf Rasen, Sand und Hartplatz gewinnen konnte. Beim Olympischen Tennisturnier in Athen, wo er außerdem zum Fahnenträger der Schweiz gewählt wurde, schied er überraschend in der 2. Runde gegen Tomáš Berdych aus, konnte sich jedoch durch den Sieg bei den US Open in Flushing Meadows im Finale gegen Lleyton Hewitt - das er mit 6:0,7:6,6:0 gewann - rehabilitieren. Er konnte im November 2004 den Weltmeistertitel beim Tennis Masters Cup ebenfalls gegen Lleyton Hewitt verteidigen. Nach übereinstimmenden Aussagen von Experten war diese Saison von Federer eine der dominantesten Leistungen in der Geschichte des Profi-Tennis. Nicht nur konnte der Schweizer drei von vier Grand-Slam-Turnieren gewinnen, er konnte auch eine überragende Bilanz gegen Top-10-Spieler vorweisen und verlor im gesamten Saisonverlauf kein Turnierfinale.
Am 13. Dezember wurde er von der BBC in der Kategorie des "besten ausländischen Sportlers" zur "Sportpersönlichkeit des Jahres" gewählt und setzte sich damit gegen andere hochkarätige Sportler wie Michael Schumacher, Lance Armstrong, Michael Phelps und Hicham El Guerrouj durch. Außerdem wurde er wie im Vorjahr Schweizer Sportler des Jahres.
2005
Seinen ersten Titel des Jahres 2005 gewann Roger Federer im Finale des ATP-Turniers von Doha gegen Ivan Ljubičić aus Kroatien. Es war Federers 14. Finalspiel in Folge, aus dem er als Sieger hervorging. Sein Traum vom Grand Slam, alle 4 Grand Slam Turniere eines Jahres zu gewinnen, zerplatzte schon Ende Januar bei den Australian Open. In einem hochdramatischem Match der Superlative unterlag er dem Russen Marat Safin, der dann auch das Finale gegen den australischen Lokalmatador Lleyton Hewitt gewann. In Roland Garros scheiterte Federer im Halbfinale ebenfalls am späteren Sieger Rafael Nadal.
Seinen Titel-Hattrick schaffte Federer in Wimbledon nach einer äußerst eindrucksvollen Vorstellung gegen Andy Roddick mit 6:2,7:6(7:2),6:4. Im gesamten Turnier musste Federer nur einen Satz abgeben (in der dritten Runde gegen Nicolas Kiefer). Mit diesem Hattrick reihte sich der Schweizer in die Liste der ganz großen Wimbledon-Champions, wie Pete Sampras oder Björn Borg, ein. Nach mehrwöchiger Pause kehrte Federer zum Masters Series-Turnier in Cincinnati zurück auf den Tennisplatz und konnte das Turnier - im Finale gegen Andy Roddick - gleich gewinnen. Auch beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres erreichte Federer das Halbfinale und bezwang dort Lleyton Hewitt. Im Finale gewann der Schweizer ein hartumkämpftes Endspiel gegen den ehemaligen Weltranglistenersten Andre Agassi mit 6-3, 2-6, 7-6 und 6-1 und erreichte damit den 6. Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Titel Nummer 11 der Saison gewann Federer in Bangkok, wo er sich mit dem Einzug ins Finale auch gleichzeitig zum zweiten Mal in Folge Platz 1 der Weltrangliste am Jahresende sicherte.
Wie schon im Vorjahr musste der Schweizer die Masters-Series-Turniere in Madrid und Paris aufgrund einer Verletzung absagen und kam ohne weiteres Vorbereitungsspiel und mit physischem Rückstand zum saisonabschließenden Masters Cup. Trotz dieser Problemen konnte sich Federer ohne Niederlage für das Endspiel qualifizieren, wo gegen den Argentinier David Nalbandian seine zwei Jahre andauernde Siegesserie in Finalspielen endete, als Nalbandian das hartumkämpfte Spiel in fünf Sätzen mit 6-7, 6-7, 6-2, 6-1, 7-6 für sich entscheiden konnte. Dennoch war Federers Saison 2005 eine der besten Leistungen in der Geschichte des Profitennis. So verlor er in der gesamten Saison nur 4 Spiele bei insgesamt 85 Begegnungen.
2006
Federer begann die Saison 2006 mit der erfolgreichen Titelverteidigung beim Turnier in Doha. Wie schon im vergangenen Jahr hat der Schweizer für die neue Saison zwei große Ziele angegeben: Zum dritten Mal in Folge ein Tennisjahr auf Platz 1 der Weltrangliste zu beenden und das bedeutendste Tennisturnier der Welt in Wimbledon zum vierten Mal in seiner Karriere zu gewinnen.
Doch auch andere Turniere dürften für Federer von größerer Bedeutung sein. So könnte ein Triumph bei den Australian Open im Januar die bittere Halbfinalniederlage des Vorjahres vergessen machen und ein Erfolg bei den French Open (dem einzigen Grand-Slam-Turnier, das Federer noch nicht in seiner Erfolgsbilanz verzeichnen konnte) würde dem Schweizer endgültig einen Platz unter den besten Tennisspielern aller Zeiten sichern. Bei den US Open im September könnte Federer außerdem der erste Spieler seit Ivan Lendl, Mitte der 80er, werden, der das Turnier dreimal in Folge für sich entscheiden konnte. Einige Experten halten Federer generell für den ersten Spieler seit vielen Jahren, der eine realistische Chance hat, alle vier Grand-Slam-Turniere in einer Saison zu gewinnen, eine Leistung, die erst dreimal in der Geschichte des Turniersports erreicht wurde.
Persönliches
Roger Federer, der Sohn eines schweizer Vaters und einer südafrikanischen Mutter, wuchs in Münchenstein, einem Vorort von Basel, auf. Er spricht drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Französisch) fließend und kann deshalb in Pressekonferenzen und Interviews auch immer zwischen den einzelnen Sprachen problemlos wechseln.
Er ist liiert mit seiner Landsfrau Miroslava (Mirka) Vavrinec, einer ehemaligen Profi-Tennisspielerin, die ihre Karriere 2002 aufgrund einer Fußverletzung beendete. Die beiden lernten sich am Rande der Olympischen Spiele 2000 in Sydney kennen. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen kann Mirka Roger beruflich sowohl als Beraterin als auch als Trainingspartnerin unterstützen.
Im Dezember 2003 gründete Federer eine Stiftung, die Hilfsprojekte für Kinder, hauptsächlich in Südafrika, dem Heimatland seiner Mutter, finanziell unterstützt. Zudem war Federer auch sehr stark in die Tsunami-Hilfsprojekte nach der Katastrophe im Dezember 2004/Januar 2005 involviert und spielte eine Reihe von Benefiz-Turnieren zur Unterstützung der Betroffenen.
Im Jahr 2004 wurde Roger Federer zum Weltsportler des Jahres gewählt.
Auszeichnungen
- ATP-Europäischer Tennispieler des Jahres (2003, 2004).
- Schweizer Sportler des Jahres (2003, 2004).
- Schweizer des Jahres (2003).
- Michael-Westphal-Award der Zeitschrift "Tennis Magazine" (2004, 2005).
- Europäischer Sportler des Jahres durch die europ. Sportjournalisten-Vereinigung (UEPS) (2004, 2005).
- Tennisspieler des Jahres durch die Zeitschrift "Sports Illustrated" (2004).
- ITF-World Champion (2004, 2005).
- Reuters-International Sportler des Jahres (2004).
- BBC-Overseas Sportpersönlichkeit des Jahres (2004).
- ITWA (International Tennis Writers Association) Spieler des Jahres (2004, 2005).
- ITWA (International Tennis Writers Association) "Botschafter für Tennis" (2004, 2005).
- Goldene Kamera in der Kategorie "Sport International" (2005).
- ATP-Spieler des Jahres (2005 für die Saison 2004).
- Laureus Award als Welt-Sportler des Jahres (2005).
- ESPY-Award als bester Tennisspieler des Jahres (2005).
- Die französische Sportzeitung "L'Equipe" ernannte Roger Federer zum "Champion der World-Champions 2005".
- usatoday.com und Sports Academy - "Überragender Sportler des Jahres" (2005).
Rekorde
- Federer ist der erste Spieler in der Open-Aera, der seine ersten sechs Grand-Slam-Finals gewinnen konnte.
- Federer ist der erste Spieler, der mindestens 10 Titel in einer Saison gewinnen konnte, ohne ein Finale zu verlieren (2004).
- Federer ist der erste Spieler, der in einer Saison 3 Grand-Slam-Turniere und den Masters-Cup gewinnen konnte (2004).
- Mit 1345 Punkten (2005) hält Federer den Rekord für die meisten Punkte in der ATP-Weltrangliste, die 2000 eingeführt wurde. Platz 2 hält ebenfalls Federer mit 1267 Punkten (2004).
- Federer konnte 26 Siege in Folge gegen Top-10 Gegner feiern (Oktober 2003-Januar 2005)
- Federer hält den Rekord von 6980 Punkten im ATP-Entry System. Außerdem ist er der Spieler mit den meisten Punkten in dieser Weltranglisten-Wertung am Jahresende mit 6725 Punkten (2005).
- Federer konnte 2005 als erster Spieler überhaupt mehr als drei Masters Series Turniere (insgesamt 4) in einer Saison gewinnen.
- Neben Andre Agassi und Michael Chang ist Federer der einzige Spieler, der alle vier nordamerikanischen Masters-Series Turniere (Indian Wells, Miami, Toronto/Montreal und Cincinnati) in seiner Karriere gewinnen konnte.
- Federer ist einer von nur fünf Spielern (neben Jimmy Connors, Ivan Lendl, Pete Sampras und Lleyton Hewitt, der seine Position an der Spitze der Weltrangliste für ein gesamtes Kalenderjahr behaupten konnte (2005).
- Der Schweizer hält den Open-Aera-Rekord für die meisten Finalsiege in Folge (24). Der bisherige Rekord stand bei 12 Finalsiegen (Björn Borg und John McEnroe) in Serie.
- Nach Björn Borg (1979) war Roger Federer 2004 der erste Spieler, welcher nacheinander Turniere auf Rasen, Sand und Hartplatz gewinnen konnte.
- Neben Pete Sampras ist Federer der einzige Spieler, der in seiner Karriere insgesamt vier Gewinnserien von mindestens 20 Siegen aufweisen kann (23 Siege in Folge in der Mitte des Jahres 2004, 26 in der zweiten Hälfte von 2004, 25 zu Beginn der Saison 2005 und 35 Mitte bis Ende 2005).
- Roger Federer ist der erste Spieler seit dem Amerikaner Donald Budge (1937/38) und erster Spieler der Open Aera, welcher das Double von Wimbledon- und US-Open-Titelgewinn in zwei aufeinander folgenden Jahren geschafft hat.
- Federer ist einer von nur vier Spielern in der Open Era, denen es gelang, in einer Saison mindestens das Halbfinale bei jedem der vier Grand-Slam-Turniere zu erreichen (2005).
- Federer ist der Spieler mit der längsten Siegesserie auf Hardcourt-Belag (51 Siege in den Jahren 2005 und 2006 - noch ungebrochen). Der bisherige Rekord lag bei 34 Spielen in Serie.
- Federer ist seit 36 Spielen (Serie noch ungebrochen - seit Wimbledon 2002) auf Rasen-Belag ungeschlagen und auf Position 2. Der Rekord steht bei 41 Spielen (Björn Borg) in Serie.
- Mit unterdessen acht Masters-Series-Titeln ist Roger Federer bereits die alleinige Nummer 3 hinter Andre Agassi (17) und Pete Sampras (11).
- Seit 104 Wochen aufeinanderfolgend ist Roger Federer nun die ATP Nr. 1 (Serie dauert an) und damit bereits auf Platz 3 der ewigen Bestenliste. Platz 1 und 2 belegen Jimmy Connors (160 Wochen) und Ivan Lendl (157 Wochen).
- Federer ist der einzige Spieler, der in der 35-jährigen Geschichte des Masters Cup ein Spiel mit einer sogenannten Brille (6:0 / 6:0 im Halbfinale 2005 gegen Gaston Gaudio) gewinnen konnte.
- Federer hat in den letzten 7 Grand-Slam-Turnieren jeweils mindestens das Halbfinale erreicht. Den Rekord hält Ivan Lendl mit 8 aufeinanderfolgenden Halbfinal-Teilnahmen.
Turniersiege
Einzel (34)
Legende |
Grand-Slam (6) |
Tennis Masters Cup (2) |
ATP Masters Serie (8) |
ATP Tour (18) |
Nr. | Datum | Gewonnenes Turnier | Gewonnen gegen... | Punkte |
1. | 29. Januar 2001 | Mailand | Julien Boutter (Frankreich) | 6-4, 6-7, 6-4 |
2. | 7. Januar 2002 | Sydney | Juan Ignacio Chela (Argentinien) | 6-3, 6-3 |
3. | 13. Mai 2002 | Hamburg | Marat Safin (Russland) | 6-1, 6-3, 6-4 |
4. | 7. Oktober 2002 | Wien | Jiří Novák (Tschechien) | 6-4, 6-1, 3-6, 6-4 |
5. | 10. Februar 2003 | Open 13 - Marseille | Jonas Björkman (Schweden) | 6-2, 7-6 |
6. | 24. Februar 2003 | The Dubai Tennis Championships | Jiří Novák (Tschechien) | 6-1, 7-6 |
7. | 28. April 2003 | BMW Open - München | Jarkko Nieminen (Finnland) | 6-1, 6-4 |
8. | 9. Juni 2003 | Gerry Weber Open - Halle | Nicolas Kiefer (Deutschland) | 6-1, 6-3 |
9. | 23. Juni 2003 | Wimbledon | Mark Philippoussis (Australien) | 7-6, 6-2, 7-6 |
10. | 6. Oktober 2003 | Wien | Carlos Moya (Spanien) | 6-3, 6-3, 6-3 |
11. | 10. November 2003 | Tennis Masters Cup - Houston | Andre Agassi (USA) | 6-3, 6-0, 6-4 |
12. | 19. Januar 2004 | Australian Open | Marat Safin (Russland) | 7-6, 6-4, 6-2 |
13. | 1. März 2004 | The Dubai Tennis Championships | Feliciano López (Spanien) | 4-6, 6-1, 6-2 |
14. | 8. März 2004 | Pacific Life Open - Indian Wells | Tim Henman (UK) | 6-3, 6-3 |
15. | 10. Mai 2004 | Hamburg | Guillermo Coria (Argentinien) | 4-6, 6-4, 6-2 6-3 |
16. | 7. Juni 2004 | Gerry Weber Open - Halle | Mardy Fish (USA) | 6-0, 6-3 |
17. | 21. Juni 2004 | Wimbledon | Andy Roddick (USA) | 4-6, 7-5, 7-6, 6-4 |
18. | 5. Juli 2004 | Swiss Open - Gstaad | Igor Andrejew (Russland) | 6-2, 6-3, 5-7, 6-3 |
19. | 26. Juli 2004 | Toronto | Andy Roddick (USA) | 7-5, 6-3 |
20. | 12. September 2004 | US Open | Lleyton Hewitt (Australien) | 6-0, 7-6, 6-0 |
21. | 26. September 2004 | Bangkok | Andy Roddick (USA) | 6-4, 6-0 |
22. | 21. November 2004 | Tennis Masters Cup - Houston | Lleyton Hewitt (Australien) | 6-3, 6-2 |
23. | 09. Januar 2005 | Qatar ExxonMobil Open - Doha | Ivan Ljubičić (Kroatien) | 6-3, 6-1 |
24. | 20. Februar 2005 | Rotterdam | Ivan Ljubičić (Kroatien) | 5-7, 7-5, 7-6 |
25. | 27. Februar 2005 | The Dubai Tennis Championships | Ivan Ljubičić (Kroatien) | 6-1, 6-7, 6-3 |
26. | 20. März 2005 | Pacific Life Open Indian Wells | Lleyton Hewitt (Australien) | 6-2, 6-4, 6-4 |
27. | 3. April 2005 | Nasdaq 100 Open Miami | Rafael Nadal (Spanien) | 2-6, 6-7, 7-6, 6-3, 6-1 |
28. | 15. Mai 2005 | Hamburg | Richard Gasquet (Frankreich) | 6-3, 7-5, 7-6 |
29. | 12. Juni 2005 | Gerry Weber Open - Halle | Marat Safin (Russland) | 6-4, 6-7, 6-4 |
30. | 3. Juli 2005 | Wimbledon | Andy Roddick (USA) | 6-2, 7-6, 6-4 |
31. | 21. August 2005 | Western & Southern Masters - Cincinnati | Andy Roddick (USA) | 6-3, 7-5 |
32. | 11. September 2005 | US Open | Andre Agassi (USA) | 6-3, 2-6, 7-6, 6-1 |
33. | 2. Oktober 2005 | Bangkok | Andy Murray (Großbritannien) | 6-3, 7-5 |
34. | 7. Januar 2006 | Qatar ExxonMobil Open - Doha | Gaël Monfils (Frankreich) | 6-3, 7-6 |
Doppel (7)
Nr. | Datum | Turnier | Partner | Gegner | Resultat |
1. | 19.Feb. 2001 | Rotterdam, Niederlande | Jonas Björkman (Schweden) | Petr Pala / Pavel Vizner (Tschechische Republik) | 6-3 6-0 |
2. | 09.Aug. 2001 | Gstaad, Schweiz | Marat Safin (Russland) | Michael Hill (Australien) / Jeff Tarango (USA) | 1-0 Aufgabe |
3. | 18.Feb. 2002 | Rotterdam, Niederlande | Max Mirnyi (Weißrussland) | Mark Knowles (Bahamas) / Daniel Nestor (Kanada) | 4-6 6-3 6-4 |
4. | 30.Aug. 2002 | Moskau, Russland | Max Mirnyi (Weißrussland) | Joshua Eagle / Sandon Stolle (Australien) | 6-4 7-6 |
5. | 17.Mrz. 2003 | Miami, USA | Max Mirnyi (Weißrussland) | Leander Paes (Indien) / David Rikl (Tschechische Republik) | 7-5 6-3 |
6. | 06.Okt. 2003 | Wien, Österreich | Yves Allegro (Schweiz) | Mahesh Bhupathi (Indien) / Max Mirnyi (Weißrussland) | 7-6 7-5 |
7. | 06.Jun. 2005 | Halle, Deutschland | Yves Allegro (Schweiz) | Joachim Johansson (Schweden) / Marat Safin (Russland) | 7-5 6-7 6-3 |
Statistik
Turnier | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999 | 1998 | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Australian Open | HF | S | AF | AF | 3R | 3R | - | - | 1 | |
Roland Garros | HF | 3R | 1R | 1R | VF | AF | 1R | - | 0 | |
Wimbledon | S | S | S | 1R | VF | 1R | 1R | - | 3 | |
US Open | S | S | AF | AF | AF | 3R | - | - | 2 | |
Tennis Masters Cup | F | S | S | HF | - | - | - | - | 2 | |
Gespielte Turniere | 2 | 15 | 17 | 24 | 25 | 21 | 28 | 14 | 3 | 148 |
Erreichte Finals | 2 | 12 | 11 | 9 | 5 | 3 | 2 | 0 | 0 | 44 |
Gewonnene Titel | 1 | 11 | 11 | 7 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 34 |
Hardcourt Gewinn-Niederlage | 11-0 | 50-1 | 46-4 | 46-11 | 30-11 | 21-9 | 21-15 | 4-5 | 2-2 | 231-58 |
Rasen Gewinn-Niederlage | 0-0 | 12-0 | 12-0 | 12-0 | 5-3 | 9-3 | 2-3 | 0-2 | 0-0 | 52-11 |
Teppich Gewinn-Niederlage | 0-0 | 4-1 | 0-0 | 5-2 | 11-4 | 10-4 | 10-5 | 9-5 | 0-0 | 49-21 |
Sand Gewinn-Niederlage | 0-0 | 15-2 | 16-2 | 15-4 | 12-4 | 9-5 | 3-7 | 0-5 | 0-1 | 70-30 |
Gesamt Gewinn-Niederlage | 11-0 | 81-4 | 74-6 | 78-17 | 58-22 | 49-21 | 36-30 | 13-17 | 2-3 | 402-120 |
ATP Race Punkte | 190 | 1345 | 1267 | 875 | 518 | 349 | 216 | N/A | N/A | N/A |
Jahres - Ende - Position | 1 | 1 | 2 | 6 | 13 | 29 | 64 | 301 | N/A |
Weblinks
- rogerfederer.tk (Roger Federer Fan Site)
- RogerFederer.com (Offizielle Website)
- fans4roger.ch (offizieller Fanclub)
- Roger-Federer.org (engl.)
- Go Roger - Fansite
Personendaten | |
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NAME | Federer, Roger |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Tennisspieler |
GEBURTSDATUM | 8. August 1981 |
GEBURTSORT | Basel |