Ein Ghetto (oder Getto) ist ein Stadtviertel, in dem eine bestimmte Bevölkerungs- oder kulturell geprägte Gruppe in einer mehr oder weniger strengen Isolation zu leben gezwungen (ursprünglich waren v.a. gesetzliche Zwänge gemeint, heute treten auch soziale und wirtschaftliche Zwänge in den Vordergrund) ist.
Ursprünglich lebten in der mittelalterlichen Stadt in einer Straße bestimmte Gruppen von Handwerkern in einer Straße. So lebten die Juden als Händler im zentral meist in der Judengasse ohne besondere Erschwerungen.
Im 13. Jahrhundert erst wurden die ersten Ghettos als abgesperrte Bezirke für Juden in Deutschland, Spanien und Portugal an den Rändern der Städte errichtet. Die Bezeichnung kommt vom Getto (getto Gießerei; wegen der Nachbarschaft zu einer Kanonengießerei ) Venedigs im (14. Jahrhundert). Papst Paul IV. ließ 1555 das römische Getto errichten und verpflichtete die Juden durch einen Kanon, in diesem besonderen Bereich zu leben.
Papst Pius V. befahl allen Grenzländern die Errichtung von Gettos; Anfang des 17. Jahrhunderts wiesen alle Hauptstädte ein Ghetto auf (ausgenommen Livorno und Pisa).
Im 19. Jahrhundert wurden die Ghettos im Zuge der Ideale der Französischen Revolution allmählich abgeschafft und ihre Wände niedergerissen. Vor und während dem 2. Weltkrieg jedoch wurden sie von Nazis in Osteuropa umgebaut.
Bekannte Gettos:
Römisches Getto
Warschauer Getto
In den USA sind bestimmte Wohngebiete der farbigen Bevölkerung auch als "Ghettos" bekannt.
Als in den 1960er Jahren Bürgerrechtsgesetze Freizügigkeit auch den Farbigen gestatteten, setzten sich die wohlhabenderen Afroamerikaner aus den "Ghettos" in die zuvor weiß besiedelten Bezirke ab. Die hatte ein Anwachsen der sozialen Krise in den Ghettos mit verbunden mit Verfall und wachsender Kriminalitätsrate zur Folge.
In Deutschland werden bestimmte Wohnviertel in Neubaugebieten "Ghetto" genannt, die von bestimmten sozialen bzw. Volksgruppen bewohnt werden.