Die National Basketball Association Development League, meistens eher NBA Development League, NBA D-League, oder einfach nur D-League genannt, ist eine von der NBA offiziell gesponserte und organisierte Basketballorganisation, deren Zweck es ist, in ihrem Spielbetrieb mit „Farmteams“ Nachwuchs- und Ersatzspielern Einsatzzeit zu geben, damit diese dann vorübergehend oder dauerhaft in die Kader der Klubs der NBA wechseln können. 2012 hatten bereits knapp ein Viertel aller NBA-Profis mindestens einmal in einem D-League-Team gespielt.[1]
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Voller Name | National Basketball Association Development League |
Sportart | Basketball |
Abkürzung | D-League |
Ligagründung | 2001 |
Mannschaften | 17 |
Land/Länder | Vereinigte Staaten |
Titelträger | Fort Wayne Mad Ants |
Rekordmeister | Asheville Altitude, Rio Grande Valley Vipers (je 2) |
TV-Partner | NBA TV, NBCSN |
Website | www.nba.com/dleague |
↑ National Basketball Association |
Geschichte
Die Liga startete als National Basketball Development League (NBDL) ihren Spielbetrieb in der Spielzeit 2001/2002 mit acht Franchises, die allesamt im Südosten der USA angesiedelt waren. Nach vier Spielzeiten stellte dann im März 2005 der NBA-Commissioner David Stern einen Plan vor, der die D-League auf 15 Teams vergrößern sollte und sie zu einer echten Minor League mit Farm-System machen sollte, in der sich jeweils zwei NBA-Teams ein D-League-Team teilen. In der Folge wurde die Liga in NBA Development League umbenannt und die Mannschaften schrittweise auf die gesamten Vereinigten Staaten verteilt.
In der Spielzeit 2006/07 spielte man bereits mit zwölf Mannschaften, indem man mit den Bakersfield Jam und den Anaheim Arsenal die ersten beiden Team im südwestlichen Kalifornien ansiedelte sowie vier Mannschaften aus der in Konkurs gegangenen Continental Basketball Association übernahm: Dakota Wizards, Sioux Falls Skyforce, Idaho Stampede und Colorado 14ers. Mit den Los Angeles D-Fenders wurde auch das erste Team aufgenommen, das sich komplett im Eigentum eines NBA-Teams bzw. deren Eigentümer befand.[2] Seit dieser Spielzeit wird auch das All-Star-Game der D-League im Rahmen des NBA All-Star Weekend ausgetragen. Das erste All-Star-Game in diesem Rahmen fand am 17. Februar 2007 im Mandalay Bay Resort and Casino in Las Vegas (Nevada) statt, obwohl in Las Vegas keine Franchise der NBA und in Nevada mit den Reno Bighorns erst ein Jahr später eine Franchise der D-League angesiedelt wurde. Beim 114:100-Sieg der Auswahl des Ostens wurde der Brite Pops Mensah-Bonsu als Most Valuable Player des Spiels ausgezeichnet.[3]
Ab der Spielzeit 2008/09 kam man auf die zu diesem Zeitpunkt vorgesehene Sollstärke von 16 Mannschaften. In der Vergangenheit stellten wegen der Ausweitung der Liga und damit verbundener höherer Kosten verschiedene Franchises ihren Spielbetrieb ein oder wechselten ihren Standort, was oftmals nur kurz- oder mittelfristig Erfolg zeigte. Im wesentlichen setzte sich ab 2012 das Konzept der Lakers/D-Fenders durch, dass Franchises der D-League direkt übernommen oder gegründet wurden oder exklusive Partnerschaften vereinbart wurden (so genanntes Hybrid-Modell). Nachdem die Utah Flash von den Philadelphia 76ers übernommen und 2013 als Delaware 87ers in die D-League zurückkehrten, wurde erstmals die bisherige Sollstärke von 16 Mannschaften überschritten. Mit dem D-League-Champion 2014 Fort Wayne Mad Ants gibt es Stand 2014 nur noch eine unabhängige Mannschaft, da die Erie BayHawks in Verhandlungen über eine exklusive Partnerschaft mit den Orlando Magic stehen.[4]
Spielerzuweisung
Spieler der D-League unterzeichnen keine Verträge mit den Klubs, sondern mit der Liga selbst. Der Kader eines D-League-Teams besteht aus zwölf Spielern, darunter sind zehn (oder weniger) D-League-Spieler und zwei (oder mehr) NBA-Profis. Das Team besteht aus Spielern der vorigen Saison, Spielern, die beim D-League-Draft gewählt wurden, zugeteilten Spielern (Spieler die einem Team zugewiesen sind, zu denen sie eine lokale Verbindung haben. So werden z.B. Spieler der University of Texas den Austin Toros zugeteilt.), NBA-Spielern und einem Spieler, der bei einer lokalen Ausscheidung überzeugen konnte. Jedes NBA-Team kann seinem zugehörigen D-League-Team zwei Rookies oder Spieler im zweiten NBA-Jahr zuteilen. Werden mehr zugewiesen, muss das Team die Anzahl der D-League-Spieler reduzieren, sodass die maximale Größe des Kaders von zwölf Spielern erhalten bleibt. NBA-Teams können Spieler unbegrenzt oft für Spiele berufen, aber Spieler können nur drei Mal in einer Saison in die D-League geschickt werden.
Viele Spieler, die von NBA-Mannschaften gedrafted oder gekündigt worden waren, begannen in der D-League zu spielen und so kam es, dass schon bald viele Spieler aus dieser Entwicklungsliga einen Vertrag in der NBA bekamen. Die berühmtesten momentan aktiven NBA-Spieler, die ihren Weg durch die NBDL gegangen sind, sind Rafer Alston, Chris Andersen, Matt Carroll, Smush Parker, Devin Brown und Bobby Simmons.
Mannschaften
Ehemalige Mannschaften
Gründungmannschaften der NBDL fett
1 Rio Rancho grenzt unmittelbar an Albuquerque in New Mexico. Jedoch wurde auch neben dem Namen die Heimspielstätte gewechselt.
Übersicht
Franchises der D-League
Vorlage:(! Vorlage:!- |valign="top" rowspan="2"|Legende: Vorlage:!! Western Division Vorlage:!! Central Division Vorlage:!! Eastern Division Vorlage:!- |ehemalige: | NBDL-Gründungsteams | eingestellt oder verzogen Vorlage:!) |
Meister der NBA Development League
Saison | Sieger | Ergebnis | Verlierer |
---|---|---|---|
2001-2002 | Greenville Groove | 2-0 | North Charleston Lowgators |
2002-2003 | Mobile Revelers | 2-1 | Fayetteville Patriots |
2003-2004 | Asheville Altitude | 108-106 (n.Verl.)[6] | Huntsville Flight |
2004-2005 | Asheville Altitude | 90-67[7] | Columbus Riverdragons |
2005-2006 | Albuquerque Thunderbirds | 119-108[8] | Fort Worth Flyers |
2006-2007 | Dakota Wizards | 129-121 (n.Verl.) | Colorado 14ers |
2007-2008 | Idaho Stampede | 2-1[9] | Austin Toros |
2008-2009 | Colorado 14ers | 2-0[10] | Utah Flash |
2009-2010 | Rio Grande Valley Vipers | 2-0 | Tulsa 66ers |
2010-2011 | Iowa Energy | 2-1 | Rio Grande Valley Vipers |
2011-2012 | Austin Toros | 2-1 | Los Angeles D-Fenders |
2012-2013 | Rio Grande Valley Vipers | 2-0 | Santa Cruz Warriors |
2013-2014 | Fort Wayne Mad Ants | 2-0 | Santa Cruz Warriors |
NBA Development League MVPs
- 2001/02: Ansu Sesay (Greenville Groove); 45 Spiele: 13,9 Punkte, 4,6 Rebounds, 2,5 Assists
- 2002/03: Devin Brown (Fayetteville Patriots); 44 Spiele: 16,9 Punkte, 4,1 Rebounds, 2,0 Assists
- 2003/04: Tierre Brown (Charleston Lowgators); 41 Spiele: 18,6 Punkte, 3,3 Rebounds, 6,5 Assists
- 2004/05: Matt Carroll (Roanoke Dazzle); 24 Spiele: 20,1 Punkte, 2,8 Rebounds, 1,6 Assists
- 2005/06: Marcus Fizer (Austin Toros); 35 Spiele: 22,7 Punkte, 7,8 Rebounds, 3,3 Assists
- 2006/07: Randy Livingston (Idaho Stampede)[11]; 46 Spiele: 12,3 Punkte, 4,7 Rebounds, 10,6 Assists
- 2007/08: Kasib Powell (Sioux Falls Skyforce)[12]; 40 Spiele: 22,2 Punkte, 6,0 Rebounds, 3,0 Assists, 1,4 Steals
- 2008/09: Courtney Sims (Iowa Energy)
- 2009/10: Mike Harris (Rio Grande Valley Vipers) [13]
- 2010/11: Curtis Stinson (Iowa Energy) [14]
- 2011/12: Justin Dentmon (Austin Toros) [15]; 40 Spiele: 22,8 Punkte, 3,7 Rebounds, 5,5 Assists, 1,6 Steals
- 2012/13: Andrew Goudelock (Los Angeles D-Fenders); 37 Spiele: 21,4 Punkte, 4,1 Rebounds, 5,8 Assists
- 2013/14: Ron Howard (Fort Wayne Mad Ants); 49 Spiele: 20,5 Punkte, 4,3 Rebounds, 4,3 Assists & Othyus Jeffers (Iowa Energy); 44 Spiele: 20,9 Punkte, 9,9 Rebounds, 2,2 Steals
Rekorde
- Morris Almond stellte am 30. Januar 2008 den D-League-Punkterekord auf. Beim 102:87-Sieg seiner Utah Flash gegen die Bakersfield Jam erzielte er 53 Punkte[16]. Damit überbot er seinen eigenen Rekord von 51 Punkten, aufgestellt am 21. Dezember 2007 im Spiel gegen die Austin Toros.
- Der NBA D-League-Rekord für Rebounds in einem Spiel wurde am 9. Dezember 2007 von Rod Benson von den Dakota Wizards mit 28 Rebounds im Spiel gegen die Sioux Falls Skyforce aufgestellt[17]. Er überbot damit den bisherige Rekord (26 Rebounds) von Rodney Bias vom 24. März 2005.
- Am 31. März 2007 beim 145:122-Sieg über die Colorado 14ers stellten die Sioux Falls Skyforce einen D-League-Rekord für Punkte in einem Spiel (145) auf. Zusätzlich brachen die Skyforce auch die Bestmarke für Punkte in der zweiten Halbzeit (83). In diesem Spiel erzielten sowohl Stephen Graham (Sioux Falls) als auch Von Wafer (Colorado) jeweils 43 Punkte.
- Der MVP von 2006/07, Randy Livingston, stellte den Rekord für Assists in einer Saison auf (488 Vorlagen während der Saison 2006/07). Außerdem verbuchte er am 26. Dezember 2007 den D-League-Assistrekord mit 22 Vorlagen gegen die Bakersfield Jam[18].
- Courtney Sims von der Iowa Energy erzielte am 28. November 2008 ein triple-double gegen Sioux Falls (22 Punkte, 17 Rebounds und 11 geblockte Würfe). Seine 11 Blocks glichen dabei den D-League-Rekord von Cheikh Samb aus[19].
Quellen
- ↑ 2011-12 NBA Development League Season Sets Records for GATORADE Call-Ups and NBA Player Assignments. NBA Development League, 10. April 2012, abgerufen am 16. April 2012 (englisch).
- ↑ Chris Sheridan: NBA approves Lakers' ownership of D-League team. ESPN, 19. April 2006, abgerufen am 16. April 2012 (englisch).
- ↑ Mensah-Bonsu Leads East To D-League All-Star Victory. National Basketball Association, 17. Februar 2007, abgerufen am 17. Mai 2014 (englisch, Spielbericht).
- ↑ a b Jeff Zillgitt: Orlando Magic get D-League affiliate in Erie BayHawks. USA Today, 15. April 2014, abgerufen am 17. Mai 2014 (englisch).
- ↑ Not Official Yet, But Utah Jazz-Idaho Stampede Single Affiliation All But Finalized Now. DLeagueDigest.com, 14. Mai 2014, abgerufen am 17. Mai 2014 (englisch).
- ↑ NBA.com/dleague: Flight can't reach Altitude for NBDL title
- ↑ NBA.com/dleague: Asheville 90, Columbus 67: Altitude Repeat as NBDL Champions
- ↑ abqtrib.com: T-Birds get an A-plus, take home a trophy
- ↑ NBA.com/dleague: Idaho Stampede Capture 2007-08 D-League Championship
- ↑ NBA.com/dleague: Colorado 14ers Capture 2009 D-League Championship
- ↑ NBA.com/dleague: Randy Livingston Named NBA D-League MVP
- ↑ NBA.com/dleague: Kasib Powell Named 2007-08 D-League Most Valuable Player
- ↑ NBA.com/dleague: Rio Grande Valley's Mike Harris Named NBA D-League MVP
- ↑ [1]: Iowa's Curtis Stinson Named NBA D-League Most Valuable Player
- ↑ [2]: Austin's Justin Dentmon Named 2012 NBA Development League Most Valuable Player
- ↑ NBA.com/dleague: Almond Sets D-League Record with 53 Points
- ↑ NBA.com/dleague: D-League Performer of the Week: December 10
- ↑ NBA.com/dleague: Stampede Roll Over Jam, 26. Dezember 2007
- ↑ NBA.com/dleague NBA D-League Performer of the Week: December 1, 2008, 2. Dezember 2008
Weblinks
- The Official Site of the NBA Development League – Homepage auf den Webseiten der NBA (englisch)