Talsperre

Wasserbauwerk in einem Tal zum Aufstau eines Fließgewässers zu einem Wasserspeicher
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Talsperren sind Teile einer Einfassungsmauer für einen Wasserspeicher. Aus Kostengründen wird der größte Teil des Wasserspeichers durch ein Gebirge gebildet und in ein Tal gelegt. Der Riegel der das Tal abschließt ist die Talsperre.

Talsperren werden in verschiedenen Bauweisen hergestellt:

  • Erdwallsperre: Die Talsperre wird aus Gestein und Erde aufgeschüttet. Sie steht durch ihr Gewicht und den flachen Böschungswinkel. Die Oberfläche auf der Wasserseite wird durch eine Lehm oder Tonschicht abgedichtet. Nur der Überlauf wird meist gemauert ausgeführt. Diese Sperren werden für kleine Becken an kleinen Flüsse verwendet. Beispiele: Stausee Göscheneralp, Mattmarksee.
  • Schwergewichtsmauer: Diese Mauern werden im Kern aus Gesteins und Erdschichtungen hergestellt. Die Öberfläche wird mit Beton abgedichtet und die Mauerkrone befestigt. Auch diese Mauern stehen durch ihr Eigengewicht. Beispiele: Grande Dixence, Sihlsee, Rappbode-Tahlsperre.
  • Bogenspannungsmauern: Bei sehr hohen und nicht sehr breiten Tälern wendete man die Bogenspannungsmauern zu erst an. Die Mauer ist nicht gerade sondern bildet einen gegen die wasserseite gespannten Bogen. Der durch das Wasser erzeugte Druck auf die Mauer wird über den Bogen auf die seitlich im Berg gelegenen Fundamente abgeleitet. Bei dieser Mauerform ist die Bindung an den Fels besonders wichtig. Bogenspannungsmauern werden bei Schweizer Stauseen am häufisten angewendet. Beispiele: Lac de Mauvoisin, Zervreilasee.
  • Pfeilerstaumauer: Das ist im wesentlichen eine Betonstaumauer mit Pfeilern, die die Kräfte in den Untergrund ableiten, und materialsparende Zwischenräumen. Beispiel Lucendro.
  • Eine Sonderform der Staumauer ist von Russland im Permafrostboden des hohen Nordens errichtet worden. Die Mauer besteht aus Gestein und Erde. Als Bindemittel wurde nur Wasser verwendet. Solange der Permafrostboden nicht auftaut wird die Mauer stabil sein, denn auftretende Risse in die Wasser eindringt, frieren auf der Luftseite zu.

Siehe auch Liste der Speicherseen in der Schweiz

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