König-Fahd-Akademie

Gebäude in Lannesdorf, einem Ortsteil des Bonner Stadtbezirks Bad Godesberg, ehemals Schule
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Die König-Fahd-Akademie (benannt nach Fahd ibn Abd al-Aziz) ist eine Schule mit 185 Schülern (Stand Januar 2006) in Bonn-Bad Godesberg (Lannesdorf). Sie wird als GmbH geführt und von Saudi-Arabien finanziert. Der Akademie ist eine Moschee angeschlossen, die mehreren Hundert Gläubigen Platz zum Gebet bietet.

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König-Fahd-Akademie

Geschichte

Die Schule wurde 1995 in Anwesenheit des damaligen Bundesaußenministers Klaus Kinkel (FDP), des ehemaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsident Johannes Rau (SPD), der Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und des saudischen Prinzen Abd al-Aziz ben Fahd gegründet.

Die König-Fahd-Akademie unterrichtet nach dem saudischen Lehrplan in 12 Klassen (1-12). Sie untersteht juristisch nicht der deutschen Schulaufsicht und orientiert sich nicht an deutschen Lehrplänen. Die Schule erteilte bis 2004 acht Wochenstunden Religion, sechs Stunden Arabisch sowie eine Wochenstunde Deutsch.

Anders als in den Anfangsjahren der Schule besuchen seit ein paar Jahren nicht nur vorübergehend in Deutschland lebende Schüler - beispielsweise Kinder von Botschaftsangehörigen - die Akademie, sondern auch etwa zur Hälfte Kinder mit deutschem Pass oder dauerhaftem Aufenthaltsstatus. Die Zulassung dieser Schüler erfolgt über Ausnahmeregelungen durch das Schulamt.

Aktuelles

Deutschlandweit kam die Akademie wegen des Vorwurfs in die Schlagzeilen, sie habe Verbindungen zu islamistischen Kreisen. Aufgrund von Vorwürfen, die auf einen Beitrag des Fernsehmagazins Panorama zurückgingen und Verbindungen der Schule zu islamistischen Kreisen mutmaßten, sollte die Akademie im Jahr 2003 auf Initiative der Bezirksregierung geschlossen werden. Nach Verhandlungen zwischen dem damaligen Kölner Regierungspräsidenten Jürgen Rothers und der Botschaft von Saudi-Arabien wurde die Fortsetzung des Schulbetriebs unter Auflagen genehmigt.

Saeed A. Al-Refaee, der die Schule in Bad Godesberg seit Oktober 2004 führt, räumte im Mai 2005 ein, "dass Dinge vorgefallen sind, die nicht mit den Zielen der Akademie in Übereinstimmung sind". Es habe Menschen gegeben, die gedacht haben, sie könnten die Struktur der Schule für ihre eigenen Zwecke missbrauchen. "So ist ein Zerstörungsprozess in Gang gesetzt worden, mit dem Ziel, die Akademie zu übernehmen", so Al-Refaee. (General-Anzeiger, 17.5.2005, s. Weblinks).

Die Schulleitung kündigte im selben Interview die Erhöhung der Wochenstunden Deutsch und die Einführung eines mit den Schulbehörden abgestimmten Sozialkundeunterrichtes an. Keine Übereinstimmung mit deutschen Schulbehörden deutete Al-Rafaee in der Bewertung der in der Schule eingesetzten saudi-arabischen Schulbücher an. Kritik an ihren Inhalten wies er zurück. Dasselbe galt für die nunmehr ausgeübte restriktivere Handhabung hinsichtlich der Ausnahmeregelungen durch das Schulamt.

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