Charles Elliot

britischer Navy-Offizier, Diplomat und Kolonialbeamter
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Herkunft und Jugend

Charles Elliot wurde 1801 in Dresden als Sohn von Hugh Elliot und dessen zweiten Ehefrau Margaret Jones als eines von neun Kindern geboren. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt.

Sein Onkel ...

Aufstieg innerhalb der Navy

 
Charles Elliot (um 1855)

Elliot trat am 26. Mai 1815 in die Royal Navy ein und erlebte als junger Matrose 1816 die Bombardierung Algiers mit. Anschließend diente Elliot vier Jahre lang unter Sir Richard King in der East Indies Station. 1820 schließlich verließ er den Flottenverband und heuerte einige Zeit

Das Westafrikaschwadron war Anfang des 19.Jahrhunderts dazu zuständig, den Sklavenhandel im britischen Empire zu unterdrücken. Mit dem 1807 unterzeichneten Slave Trade Act hatte das britische Parlament den Handel mit Sklaven im gesamten Empire untersagt. 1821 segelte Elliot unter Sir Robert Mends auf der HMS Iphigenia.

Unter dem Kapitän Henry John Leeke wurde Elliot am 11. Juni 1822 zum Leutnant ernannt. Im April 1826 wurde er zum Kommandeur eines Hospitalschiffs

Nach zahlreichen Diensten auf mehreren Schiffen der Royal Navy im pazifischen Raum wurde Elliot am 28. August 1828 zum Captain ernannt

Politische Laufbahn

Nach dem Austritt aus dem aktiven Dienst arbeitete Elliot sowohl im Foreign als auch im Colonial Office. So war er von 1830 bis 1833 "Protector of Slaves"


Jahre in Macao (1834-1840)


Macao

1833 wurde Elliot Lord Napier zugeteilt und beaufsichtigte mehrere Schiffe, die zwischen Macao und Kanton operierten.


Chief Superintendent britischen Handels in China ab 1836.

Hongkong

Hongkong

Elliot hoffte, dass der Chinahandel nach dem Krieg weiter auf das Kantondelta konzentriert bleiben würde. Dadurch käme der Halbinsel Hongkong eine wichtige Schlüsselposition zu, die den britischen Händlern entscheidende Vorteile geben konnte.[1] Letztlich unterlief die britische Regierung diese Pläne selbst, indem sie nach dem Opiumkrieg im Vertrag von Nanking die Öffnung mehrerer Treaty Ports durchsetzte. So begann sich der europäische Handel mit China auf mehrere Stationen aufzuteilen und Shanghai übernahm die von Elliot für Hongkong geplante Schlüsselposition. Hongkong entwickelte sich Mitte des 19.Jahrhunderts zum Zentrum des illegalen Handels, vor allem Opium wurde von hier nach China verschifft. Gerade die Handelsware, gegen die sich Elliot vehement wehren wollte. Doch zum Zeitpunkt des Vertrags von Nanking war Elliot aber bereits abberufen worden, da sein Vorgesetzter, Lord Palmerston, mit dessen Arbeit nicht einverstanden war.


Um die chinesischen Kräfte empfindlich zu treffen bereiteten Charles und sein Cousin, der Konteradmiral George Elliot, eine Expedition in das chinesische Hinterland vor, deren Ziel die Abriegelung des Yangste-Fluss war.[2] Durch diesen Schritt sollte das chinesische Kaiserreich zu Verhandlungen bewegt werden. Jedoch... Auf dem Rückweg nach Hongkong geriet das Expeditionscorps in einen Taifun...

Schiff Nemesis?

Als George Elliot erkrankte und den Rückweg auf die britischen Inseln antrat, wurde Charles zum Alleinbevollmächtigten für Hongkong erklärt.[3]




Elliots Zeit als Governeur endete am 10.August und bereits zwei Wochen später verließ er mit seiner Familie Südostasien in Richtung England.

Spätere Laufbahn

Elliot wurde schließlich nach Texas gesandt und hatte dort von 1842 bis 1846 den Posten des Geschäftsträgers inne. Ab 1846 übernahm er einen höheren Posten und wurde Gouverneur von Bermuda (1848-1854), Trinidad (1854-1856) und Sankt Helena (1863-1869). 1856 wurde er zudem in den Order of the Bath als Knight Commander aufgenommen und trat dadurch in den Adelsstand ein.


Neben seiner administrativen Laufbahn stieg er in der nautischen Rangfolge auf:

  • 1855 Konteradmiral
  • 1862 Vize-Admiral
  • 1865 Admiral


Charles Elliot starb am 9. September 1875 in seiner Residenz bei Withycombe im südwestlichen England.

Familienleben

Elliot traf während seiner Zeit in Haiti auf die dort lebende und aufgewachsene Clara Windsor (1806-1885). 1828 heirateten die Beiden und aus ihrer Ehe gingen fünf Kinder hervor, zwei Töchter und drei Söhne:

  • Harriet Agnes Elliot (1829-1896)
  • Hugh Hislop Elliot (1831-?)
  • Gilbert Wray Elliot (1833-?), Vater des britischen Gewichthebers und Olympiasiegers Launceston Elliot
  • Frederick Eden Elluit (1837-1916)
  • Emma Clara Elliot (1842-1865)


Elliots Leben war für Henry Taylor Inspiration für eine seiner Figuren in seinem Werk Edwin the Fair (1842). Earl Athulf, der Cousin des Königs, ist lose an Elliots Person orientiert. Taylor war ein Kollege von Elliots Bruder Thomas Frederick im Colonial Office. [4]

Literatur

  • Blake, Clagette: Charles Elliot R.N. 1801-1875, London 1960.
  • Chan, Wai Kwan: The Making of Hong Kong Society. Three studies of class formation in early Hong Kong, Oxford 1991.
  • Endacott, George Beer: A History of Hong Kong, Oxford 1973, S.8-30.
  • Hoe, Susanna: The Private Life of Old Hong Kong. Western women in the British colony 1841-1941, Oxford 1991.
  • Ng Lun, Ngai-ha: Interactions of East and West. Development of Public Education in Early Hong Kong, Hongkong 1984.

Anmerkungen

  1. Endacott (1973): S.72.
  2. Endacott (1973): S.15f.
  3. Hoe (1991): S.27f.
  4. Sir Henry Taylor: Edwin the Fair, online unter: http://books.google.de/books?id=rS8BAAAAQAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false