Sommerkahl

Gemeinde im Landkreis Aschaffenburg in Deutschland
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Sommerkahl ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.

Wappen Deutschlandkarte
Sommerkahl
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sommerkahl hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 4′ N, 9° 15′ OKoordinaten: 50° 4′ N, 9° 15′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Schöllkrippen
Höhe: 220 m ü. NHN
Fläche: 5,46 km2
Einwohner: 1256 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63825
Vorwahl: 06024
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 153
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 12
63825 Sommerkahl
Website: www.gemeinde-sommerkahl.de
Bürgermeister: Albin Schäfer (CSU)
Lage der Gemeinde Sommerkahl im Landkreis Aschaffenburg
KarteAlzenauKahl am MainKarlstein am MainKleinostheimStockstadt am MainGroßostheimMainaschaffMömbrisJohannesberg (Bayern)GlattbachWiesener ForstForst Hain im SpessartHeinrichsthaler ForstHeinrichsthaler ForstWaldaschaffer ForstSchöllkrippener ForstSailaufer ForstRohrbrunner ForstRothenbucher ForstDammbachDammbachGoldbach (Unterfranken)GeiselbachWesterngrundSchöllkrippenKleinkahlWiesen (Unterfranken)Krombach (Unterfranken)SommerkahlBlankenbachHösbachSailaufHaibach (Unterfranken)HeigenbrückenHeinrichsthalLaufachWeibersbrunnRothenbuchWaldaschaffBessenbachMespelbrunnHeimbuchenthalDammbachWeibersbrunnAschaffenburgHessenLandkreis MiltenbergLandkreis Main-Spessart
Karte
Datei:Gemeinde Sommerkahl.png
Gemeindegebiet mit Ortsteilen von Sommerkahl

Geografie

Geografische Lage

Sommerkahl liegt in der Region Bayerischer Untermain im Kahlgrund an der Speckkahl.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Sommerkahl hat zwei amtlich benannte Ortsteile[2] auf einer Gemarkung:

Ortsteil Einwohner[3] Höhe
(m u. NN)
Gemarkung Fläche
Sommerkahl 890 220 Sommerkahl 544 ha
Vormwald 219 300 Sommerkahl -
- - - Schöllkrippener Forst 2 ha
Gemeinde Sommerkahl 1.109 546 ha

Östlich von Sommerkahl liegen zwei kleine Exklaven des Gemeindegebietes im Bereich der Speckkahlquelle. Der Schöllkrippener Forst ist eine zweite, unbewohnte Gemarkung (kein Ortsteil), welcher nicht mit dem gleichnamigen gemeindefreien Gebiet zu verwechseln ist.

Die früheren Ortsteile Obersommerkahl und Untersommerkahl sind heute baulich verwachsen und bilden den Ortsteil Sommerkahl.

Nachbargemeinden

Markt Schöllkrippen Schöllkrippener Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde Blankenbach   Gemeinde Heigenbrücken
Gemeinde Sailauf Sailaufer Forst
(Gemeindefreies Gebiet)

Name

Etymologie

Der Name Sommerkahl leitet sich von dem gleichnamigen Bach Sommerkahl ab[4], welcher der Kahl bei Langenborn zufließt.

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]

  • 1250 Sunderkalden
  • 1282 Sunderkalde
  • 1380 Somerkalten
  • 1514 Sunderkalde
  • 1532 Somerkale
  • 1625 Sommerkahl

Geschichte

Der älteste Ortsteil ist Untersommerkahl. Diese Bauernsiedlung wird im 13. Jahrhundert erwähnt und durch die Bergbausiedlung Obersommerkahl im späten Mittelalter ergänzt. Gleichzeitig entstand am Berghang im 16. Und 17. Jahrhundert der Ortsteil "Vor dem Walde" (Vormwald).

Politik

Gemeinderat

Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,9%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  CSU     5 Sitze  (39,5%)
  SPD 3 Sitze (29,4%)
  Freie Wählergemeinschaft 4 Sitze (31,2%)

Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.

Wappen

Blasonierung
In Rot schräg gekreuzt ein gestürzter silberner Schlägel und ein gestürzter silberner Hammer über einem gesenkten schmalen silbernen Wellenbalken, darunter ein waagrecht liegendes goldenes Eichenblatt

Wappengeschichte
Im oberen Wappenteil erinnern die Werkzeuge Schlägel und Hammer der Bergarbeiter an die Kupferminen und den Eisenbergbau die für das Gemeindegebiet seit 1542 belegt sind. 1922 wurde der Bergbau eingestellt. Um an das Ende des Bergbaus zu erinnern, sind im Wappen die Werkzeuge gestürzt. Der Wellenbalken steht für die geografische Lage der Gemeinde am Fluss Kahl. Das Eichenblatt weist auf den eichenreichen Spessart hin, in dem der Ort liegt. Die Farben Rot und Silber stehen für das Kurfürstentum Mainz, zu dem Sommerkahl von 982 bis 1803 gehörte.
Das Wappen wurde am 7. Februar 1972 verliehen

 
Pfarrkirche
 
Rathaus

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Bauwerke

  • Kath. Pfarrkirche
  • Schule
  • Ehemaliges Kupferbergwerk Grube Wilhelmine. 1542 bis 1922 wurde hier Kupfer zunächst über- und ab 1871 auch untertage abgebaut. Das Bergwerk kann nach Anmeldung besichtigt werden.

Mühlen

  • Glasersmühle
  • Gessnersmühle
  • Untermühle

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Leni Rüth, eine Einwohnerin des Ortes, beherbergte im Winter 1944 auf 1945 die Jüdin Elfriede Otto geb. Fleischmann und ihren Sohn Joachim-Peter aus Apolda, die angesichts ihrer drohenden Deportation untertauchten, und rettete ihnen damit das Leben.[5]
  • Aus Sommerkahl stammen der „Berglöwe“ Herbert Stenger (1948–2014) sowie der deutsche Fußballnationalspieler Heiko Westermann (* 1983), der zurzeit in Diensten des Hamburger SV steht.[6]

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111122/222002&attr=OBJ&val=1553
  3. Einwohner Sommerkahl (Stand: 20. Juni 2012)
  4. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 209 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Peter Franz/Udo Wohlfeld: Die Fleischmanns. Eine jüdische Familie in Apolda. = gefunden 5, Schriftenreihe des Vereins Prager-Haus Apolda e.V., S. 79 ff., Apolda 2009, ISBN 3-935275-11-0
  6. http://mainecho.fidion.de/nachrichten/fussball-em2008/kopierer/art11991,376500
Commons: Sommerkahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien