George Harrison

englischer Musiker und Komponist (1943–2001)
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George Harrison MBE (* 25. Februar 1943 in Liverpool, England; † 29. November 2001 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein englischer Musiker und Komponist. Bekannt wurde er als Mitglied der Beatles, deren Leadgitarrist er war. Er wurde oft als der "stille Beatle" bezeichnet.

Leben

Jugend

George Harrison wurde am 25. Februar 1943 in Wavertree, einem Vorort der nordenglischen Hafenstadt Liverpool, als jüngstes Kind des Busfahrers Harold Harrison (*1909; †1978) und dessen Frau Louise (geb. French; *1911; †1970) geboren. In den 50er Jahren zogen sie in den Stadtteil Speke. Harrison hatte zwei Brüder – Harold (*1934) und Peter (*1940) – sowie eine Schwester – Louise (*1931). Er wuchs in einem harmonischen Elternhaus auf und besuchte die gleiche Grundschule (Dovedale Primary School) wie John Lennon, der allerdings drei Klassen über ihm war. 1954 wechselte Harrison auf das Liverpool Institute, das auch Paul McCartney besuchte. Die beiden lernten sich im Schulbus kennen und freundeten sich an, als sie ihr gemeinsames Interesse für Musik entdeckten.

Seine ersten musikalischen Schritte unternahm Harrison etwa im Alter von 13 Jahren, als er seine erste Gitarre bekam. Ein Freund seines Vaters brachte ihm die Grundlagen des Gitarrenspiels bei. Wie bei vielen Jugendlichen in den 1950ern hinterließ der einsetzende Erfolg der Rock 'n' Roll-Musik auch bei Harrison einen starken Eindruck und weckte in ihm den Wunsch, ebenfalls Rockmusiker zu werden.

Durch Vermittlung seines Freundes Paul McCartney durfte Harrison trotz seiner Jugend als Mitglied bei den von Lennon gegründeten Quarry Men einsteigen. Damit war der Kern der späteren Beatles beisammen.

Beatles-Ära

Harrison konvertierte Mitte der 1960er-Jahre zum Hinduismus und brachte indische Elemente, insbesondere das Sitarspiel, in die Musik der Beatles ein.

Obwohl die Musik der Beatles von Lennon und McCartney dominiert wurde, entstammen einige sehr erfolgreiche Beatles-Songs wie z.B. "While My Guitar Gently Weeps", "Something" oder "Here Comes The Sun" der Feder George Harrisons.

Die Solo-Karriere

George Harrison veröffentlichte 1970 mit All Things Must Pass das erste 3-fach-Album in der Popgeschichte. Produzent war der damalige "Wall-Of-Sound"-Guru Phil Spector, der sich auch für das "Let It Be"-Album der Beatles verantwortlich zeigte. All Things Must Pass ist bis heute das erfolgreichste Album eines Ex-Beatles und wurde im Jahre 2001 von George Harrison überarbeitet und wiederveröffentlicht.

Der erfolgreichste Song seiner Solokarriere war "My Sweet Lord", der sich jedoch nachträglich laut Gerichtsurteil als unbewusstes Plagiat des Stückes "He's So Fine" von The Chiffons herausstellte, aber gleichzeitig der erste Nummer-1-Hit eines Ex-Beatles war.

1971 organisierte Harrison zusammen mit Ravi Shankar das Konzert für Bangladesh.

1973 wurde "Give Me Love, Give Me Peace On Earth" ein weiterer Nummer-1-Hit.

Mit dem Song "All Those Years Ago", 1981 geschrieben in Gedenken an den im Dezember 1980 ermordeten Beatles-Weggefährten John Lennon, kommt es zu einer kleinen Wiedervereinigung: Ringo Starr, Paul McCartney, dessen Frau Linda Eastman nehmen den Song gemeinsam mit dem Produzenten George Martin auf. Er erscheint auf dem Album "Somewhere In England". Als Widmung an John Lennon zitiert er Sri Krishna aus dem Bhagavad Gita auf dem Platten-Innencover: There was never a time when I did not exist, nor you. Nor will there be any future when we cease to be." J. O. L. 1940-1980 †

1987 erlebt George Harrison mit "Got My Mind Set On You" aus dem Album "Cloud Nine" seinen letzten Nummer-1-Hit.

Ab 1988 war George Harrison Mitglied der Band Traveling Wilburys. Weitere Mitglieder waren Bob Dylan, Jeff Lynne, Tom Petty und Roy Orbison.

2002 Kurz nach Harrisons Tod erscheint im Januar 2002 noch einmal "My Sweet Lord" als Single. Sie wird prompt die Nummer 1 in Großbritannien und damit die - vorläufig - letzte Nummer 1 eines Ex-Beatles. Im selben Jahr erscheint postum Harrisons letztes Album "Brainwashed". Produziert und fertiggestellt von Jeff Lynne und Harrisons Sohn Dhani Harrison. Einige Kritiker warfen Lynne vor, das Album sei überproduziert. Harrison selbst wollte das Album nicht zu "polished" haben, Lynne aber meinte, dies würde den Kompositionen nicht gerecht.

Der Filmproduzent

Neben der Musik galt sein Interesse auch dem Film, so produzierte er mit seiner Firma HandMade Films z.B. für die Komikergruppe Monty Python "The Life Of Brian" (dt. „Das Leben des Brian“). Weitere Projekte waren u.a. "Time Bandits", "Pinguine in der Bronx", "Mona Lisa" und auch "Shanghai Surprise" mit der Sängerin Madonna und Sean Penn.

Das Ende

Am 30. Dezember 1999 wird Harrison in seinem Schloss in Henley-On-Thames von einem Psychopathen niedergestochen und schwer verletzt. Das Einschreiten seiner Frau Olivia rettete ihm wahrscheinlich das Leben. Es gelang ihr, den Angreifer zu überwältigen. In den späten 1990er Jahren wurde bei George Harrison Krebs diagnostiziert. Er war sein Leben lang starker Raucher gewesen.

Am 29. November 2001 starb George Harrison im Alter von 58 Jahren im Hause eines Freundes”in Los Angeles. Als Todesursache wurde Lungenkrebs angegeben, der durch Metastasen auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen hatte.

Harrison wurde gemäß seines Glaubens in einem Pappsarg eingeäschert. Entgegen landläufiger Auffassung wurde seine Asche allerdings nicht – wie bereits kurz nach seinem Tode verbreitet wurde – in den (den Hindus heiligen) Fluss Ganges gestreut [1]. Der Verbleib seiner sterblichen Überreste ist deshalb ungeklärt.

Am 29. November 2002 fand zu seinem Gedenken ein Konzert in der Londoner Royal Albert Hall statt. Bei diesem Konzert traten Freunde und musikalische Weggefährten auf. Zusammen mit seinem Sohn Dhani Harrison spielten unter anderem Eric Clapton, Jeff Lynne, Gary Brooker, Joe Brown, Tom Petty und auch Paul McCartney und Ringo Starr bei diesem denkwürdigen Konzert.

Am 15. März 2004 wurde Harrison posthum in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Diskografie

  • Wonderwall Music, 1968
  • Electronic Sounds, 1969
  • All Things Must Pass , 1970
  • The Concert For Bangla Desh, 1971
  • Living In The Material World, 1973
  • Dark Horse, 1974
  • Extra Texture, 1975
  • The Best Of George Harrison, 1976
  • Thirty Three & 1/3, 1976
  • George Harrison, 1979
  • Somewhere In England, 1981
  • Gone Troppo, 1982
  • Cloud Nine, 1987
  • Live in Japan, 1992
  • Brainwashed, 2002
  • Concert for George [(2 CD + DVD Box)], 2003
  • The Dark Horse Years 1976-1992 [6 CD + 1 DVD Box], 2004
  • Dark Horse Years 1976 - 1992 [1 DVD], 2004

Literatur

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