Der Timaios ist ein Spätwerk des griechischen Philosophen Platon. Der Timaios grenzt sich von den anderen, früheren, zum Beispiel den Ideendialogen Platons, dadurch ab, dass er nicht in Dialogform, sondern in Form eines ungebrochenen Monologs geschrieben ist.
Der Timaios ist Platons Beitrag zur Physik (im ursprünglichen Sinne von „Naturlehre“): er behandelt Ordnung und Phänomene der Natur sowie des menschlichen Körpers (Physiologie). Beides wird in Form einer „wahrscheinlichen Erzählung“ (griech. eikôs mythos) vorgetragen, die berichtet, wie ein nur Demiurg (griech. „Handwerker“) genannter, vollkommener und neidloser Gott die Welt durch das Zusammenwirken von Vernunft und Notwendigkeit erschafft. Wie wörtlich diese Darstellung zu nehmen ist, sprich ob nach Platons Meinung die Welt wirklich im zeitlichen Sinne nach und nach entstand und ob dies tatsächlich durch die Lenkung eines personalen Gottes geschah, ist in der Forschung umstritten.
Timaios ist einer der beiden Schriften des platonischen Spätwerks, in denen von Atlantis berichtet wird; eine ausführliche Fassung folgt im Kritias.
Weblinks
- Eintrag in Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.