X ist eine Reihe von Computerspielen des Herstellers Egosoft, die bislang drei Titel umfasst.
X - Beyond the Frontier
X - Beyond the Frontier (meistens mit "X-BtF" abgekürzt) ähnelt vom Spielprinzip her dem bekannten Weltraumspiel Elite. Die Möglichkeiten bei X-BTF sind sehr vielseitig, so wie das auch schon bei Elite der Fall war.
Story
Der Spieler ist ein Testpilot für ein Raumschiff mit einem neu entwickeltem Sprungantrieb, mit dem man riesige Distanzen zurücklegen kann. Jedoch gibt es beim ersten Test einen Fehler, und man kommt in das X-Universum, in dem die Handlung spielt. Dort stellt man fest, dass der neue Antrieb defekt ist, und der Spieler macht sich auf die Suche nach einem Weg zur Erde, wobei er verschiedenste Völker trifft, die er vor der Bedrohung durch die Xenon zu retten versucht.
Spielprinzip
Zu Beginn des Spiels kann der Spieler erstmal ein Tutorial spielen, zu dessen Ende der neuentwickelte Sprungantrieb einen Fehler macht und der Spieler im X-Universum landet. Nachdem er dann einige Zeit gehandelt hat, um an ein Startkapital zu kommen und sein Schiff ausgerüstet hat, da er am Anfang nicht einmal über Waffen uind nur einen schlechten Schild verfügt, kann er die ersten Kämpfe bestreiten. Dann trifft er im Laufe der Zeit auf verschiedene Völker, mit denen er handeln kann, und die ihn in der Story weiterführen. Da die Gegner, je weiter man im Universum vorstößt, immer stärker werden, muss der Spieler immer wieder für längere Zeit handeln. Nach Ende der Story kann der Spieler sein Imperium, das er sich aus Fabriken und Schiffen, die man aber nicht fliegen kann, schon aufgebaut hat, erweitern.
Handel
Im X-Universum handelt man, indem man Waren kauft, und dann wieder verkauft. Jedoch sind die Preise wie bei anderen Weltraumspielen nicht festgelegt, sondern richten sich danach, wie viel von der Ware am Einkaufs- bzw. Verkaufsort vorhanden ist, d.h. sie sind direkt angebots- bzw. nachfrageorientiert.
Daher kann es besonders am Spielanfang passieren, dass man Waren so teuer kauft, dass man sie nur noch schwer mit Gewinn verkaufen kann.
Kampf
Das Kampfsystem basiert auf unterschiedlichen Lasern, die alle unterschiedlich starken Schaden an verschieden starken Schilden anrichten. Je besser allerdings der Laser, desto größer allgemein auch der Rückstoß, sodass ein schwacher Laser logischerweise mitunter besser ist, weil die feuerrate wesentlich höher sein kann.
Der Spieler kann aber auch Raketen benutzen, die auf ein gegnerisches Schiff zufliegen, bis sie es erreichen oder ihr Treibstoff aufgebraucht ist und sie sich selbst zerstören. Ist die (regenerative) Schildenergie eines Schiffes auf null, explodiert es.
Die Völker
Die drei ersten Völker, Teladi, Boronen, und Argonen sind dem Spieler von Anfang an freundlich gesinnt, die nächsten zwei, Paraniden und Split sind misstrauisch, sie lassen den Spieler nicht auf ihren Stationen landen. Jedoch beeinflusst der Spieler wie beliebt er bei den Völkern ist, durch die Schiffe die er abschießt und die Menge, in der er mit ihnen handelt.
Das heißt, vernichtet er Schiffe eines Volkes, sinkt sein Beliebtheitsgerad bei diesem, vernichtet er Schiffe der Gegner eines Volkes in dem Gebiet von einem Volk, steigt seine Beliebtheit bei diesem Volk. Die "Gegner" sind in jedem Fall immer die Schiffe der sechsten Rasse, der Xenon und die der Piraten.
Steuerung
Die Steuerung ist teilweise ungenau, da die meisten Spieler die Pfeiltasten der Tastatur der sehr trägen Maus vorziehen. Es gibt nur Geschwindigkeitsanzeigen, die die ungefähre Geschwindigkeit (also ohne Werte) anzeigen. Die Geschwindigkeit ist auch nicht, wie etwa bei Autorennen üblich, mit einer Beschleunigungs, einer Brems- und zwei Seitentasten geregelt, da das aufgrund des schwerkraftlosen 3D-Raumes gar nicht ginge.
Stattdessen gibt es zwei Seitentasten (Links- und Rechtsdrehung), zwei Tasten zur Drehung um die eigene Achse, eine Aufwärts-, eine Abwärtstaste und zwei tasten zur Regelung einer Idealgeschwindigkeit, an die sich das Schiff automatisch anpasst. So bedarf es auch einiger Übung, um die flinken Gegner (ohne angezeigten Vorhaltepunkt) zu treffen.
X-Tension
X-Tension ist das AddOn zu X-Beyond the Frontier.
Es wurde im Jahre 2000 von Egosoft veröffentlicht und man kann X-BTF und X-T seit 2001 zusammen erwerben. Diese Version, die beides enthält, ist auch als X-Gold bekannt.
X-Tension ist ein eigenständiges neues Programm, das allerdings die CD von X-BtF benötigt.
Die Neuerungen
Bei X-T gibt es keine Handlung, sondern man kämpft und handelt ohne ein bestimmtes Ziel. Dafür gibt es kleine Missionen wie z.B. Eskortaufträge, die dem Spieler zu einem zufälligen Zeitpunkt oder zu einem festgelegten Geschehnis (etwa dem ersten Eintritt in ein Gebiet eines best. Volkes) angeboten werden, aber es gibt auch größere Sondermissionen. Die wichtigste Neuerung in X-T ist, dass man nicht mehr wie in X-BtF nur sein Testschiff (X-Perimental Shuttle) fliegen kann, sondern auch fast alle Schiffe der Völker. Die Ausnahme sind Großkampfschiffe. Alle normalgroßen Schiffe kann der Spieler nun auch entern. Das Menüsystem wurde geändert, es gibt fast doppelt so viele Sektoren wie im Vorgänger. (Dort waren es 54) und es gibt neue Ausrüstungsgegenstände. Auch gibt es mit den so genannten Software-Updates neue Kommandos für eigene Schiffe.
Vermarktung
In einem Interview mit Golem.de sagte Bernd Lehand, der Entwicklungsleiter von X2, dass X-BtF keine starke erste Verkaufswoche gehabt habe, aber besonders in England und Deutschland zu einem "Longseller" geworden sei. Allerdings bemängelte er die Vermarktung von X-BtF und X-Tension in den USA: "Wo wir leider nicht so erfolgreich waren ist der US-amerikanische Markt. Der Grund dafür ist, dass es dort ein ziemliches Durcheinander mit dem Vertrieb gegeben hat. Unser Publisher(THQ) hat X-BTF für die USA an eine Drittfirma weitergegeben und diese hat kurze Zeit später leider ihr Geschäft eingestellt. Das ist auch der Grund, weswegen X-Tension in den USA leider nie veröffentlicht wurde.
X²-Die Bedrohung
X2-Die Bedrohung erschien 2004 unter dem Publisher Deepsilver für den PC. 2005 folgte eine Version für Apples Macintosh.
Story
Der Spieler schlüpft in die Rolle von Julian Gardna, einem Piloten, der wegen Raumschiffdiebstahls zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Auf dem Weg zum Gefängnisplaneten Artur wird sein Gefangenentransport von Ban Danna, einem ranghohen Offizier des argonischen Geheimdienstes abgefangen und er begnadigt. Er wundert sich natürlich, warum, erfährt das aber im Laufe der Geschichte. Später begegnet er dann auch noch den geheimnisvollen, bösartigen Khaak. Die Story knüpft an die bisherigen Geschehnisse im X-Universum an und führt sie fort.
Neuerungen
X2 verknüpft eine Story mit zufallsgenerierten Missionen wie in X-T. Der Spieler kann jeder Zeit die Handlung verlassen und alles tun, was ihm in den Sinn kommt. Jedoch tauchen irgendwann die Khaak auf (eine neue Rasse), und meistens setzt dann der Spieler die Handlung fort, er muss es aber nicht. Das Spielprinzip wurde nicht verändert. Man handelt, verbessert und kauft Schiffe und baut sich eine eigene Flotte und eigene Fabriken auf.
Die erste Neuerung, die auffällt, ist die neue, verbesserte Grafik von X2. Außerdem gibt es nicht mehr die alten Schiffe der Vorgänger, sondern neue Modelle, unter denen sich jetzt auch vom Spieler steuerbare Großkampfschiffe (M1 und M2), eine neue Kampfschiffklasse (Korvetten, M6-Klasse) und eine neue Transporterklasse(Personentransporter, TP-Klasse) befinden. Die Anzahl der Sektoren wurde wieder erweitert, es gibt unbekannte Sektoren, die niemandem (auch nicht dem Spieler) gehören. Neu ist auch, dass jedes Schiff jetzt nicht mehr nur durch einen Schutzschild, sondern zusätzlich durch eine Schiffshülle geschützt wird.
Das Angebot an Ausrüstungsgegenständen wurde vergrößert. Die Steuerung wurde leicht verbessert.
Wertungen
X² bekam von den meisten Spieletestern Wertungen um die 80 %, von der PC Zone bekam es 92% und den PC Zone Gold Classic Award sowie den Award of Exelence von Gamesurf. Allerdings bekam es auch Wertungen wie 5/10 Punkten bei Eurogamers.
Technik
X² verwendet u.a. Echtzeitschatten, Partikeleffekte und mehrfaches DP 3 Bumpmapping, das großen Einfluss auf die Grafikqualität hat. In X2 ist eine „automatische Qualitätskontrolle“ aktivierbar, die den Detaillevel der Framerate anpasst. X2 hat nominell EAX-Support, allerdings werden trotz aktiviertem EAX nur 2 Lautsprecher angesteuert, zudem kommt es zu Performance-Einbrüchen. Insgesamt leidet X² (wie auch in geringerem Maße X³) darunter, dass die Hardwareanforderungen höher sind als bei vergleichbaren Spielen (die offiziellen optimalen Systemanforderungen [Pentium 4 1,8GHz, 512MB RAM, Grafikkarte mit 128MB DDR-Speicher] reichen nicht, um das Spiel bei hohen Details flüssig zu spielen).
AddOn
In Entwicklung war ein AddOn zu X²-Die Bedrohung: X²-Die Rückkehr. Dieses AddOn sollte im 2.Quartal 2005 erscheinen. Egosoft hat am 17. März 2005 bekannt gegeben, dass dieses AddOn nicht erscheinen wird. Das Spiel X²-Die Rückkehr wird von X³-Reunion abgelöst.
X³-Reunion
Story
Die Handlung um Julian Gardna wird fortgesetzt. Der Krieg mit den Khaak hat die Argonische Flotte sehr geschwächt und plötzlich taucht eine Waffe auf die alles Leben in der Galaxie auslöschen kann. Es ist die Rolle des Spielers diese Waffe zu finden und zu verhindern, dass sie aktiviert wird.
Features
- neue Grafikengine(DirectX-9-Technologie wird genutzt)
- ausgebaute A.L.(Artificial Life)-Engine
- verbessertes Physikmodell
- NPC als freie Händler
- KI baut zerstörte Stationen wieder auf
- herrenlose Schiffe, welche versteckt im Weltraum treiben
Gestrichene Features
- Hauptquartier als Station
- Cockpits in Schiffen
- Stationsschlepper (soll aber per Patch nachgeliefert werden)
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X-Online-Universe
Ein langfristiges Ziel von Egosoft besteht in der Realisierung eines im X-Universum spielenden Online-Spieles, in welchem Tausende von Spielern in einer persistenten Welt miteinander interagieren können. Wie von Egosoft-Entwicklern im firmeneigenen Forum mehrfach angesprochen wurde, werden sich viele Konzepte aus den Einzelspielerspielen im Online-Spiel in der jetzigen Form nicht umsetzen lassen. Dies gilt insbesondere für die relative Leichtigkeit, mit der ein Spieler Hunderte von Stationen bauen oder sich eine riesige Streitmacht zusammenstellen kann.
Neben spielerischen und technischen Herausforderungen, stehen vor allem finanzielle Aspekte einer zeitnahen Realisierung im Wege. Die gegenwärtige Strategie Egosofts besteht darin, durch weitere Einzelspielerspiele weitere Erfahrung und genügend Geld zu sammeln, sowie später wiederverwendbare Komponenten zu schaffen, die letztlich zur Realisierung des X-Online-Universums führen sollen. Für viele Egosoft-Mitarbeiter würde die Verwirklichung eines solchen Spieles die Erfüllung eines lange gehegten Traumes bedeuten.
Romane zur Serie
Es erschienen außerdem zwei deutschsprachige Romane, Farnhams Legende (in begrenzter Stückzahl mit X-Tension mitgeliefert, seit 2005 auch wieder im Buchhandel erhältlich) und Nopileos (regulär im Buchhandel erhältlich), geschrieben von Helge T. Kautz. Während "Farnhams Legende" die Geschehnisse aus X - Beyond the Frontier nacherzählt, schließt Nopileos direkt an diese Handlung an und bildet eine Überleitung zur Geschichte aus X-Tension. Desweiteren wird im April 2006 der Roman Yoshiko von Helge T. Kautz erscheinen. Eine erste Leseprobe gibt es unter http://www.helge.de/dropbox/htk_yoshiko_prolog_v2.pdf. Außerdem schreiben sehr viele Fans der X-Reihe ihre eigenen Storys und veröffentlichen diese auf der Seite von Egosoft unter http://forum.egosoft.com/viewforum.php?f=24.
X-Scripting
In die X Reihe ist seit X² Die Bedrohung eine mächtige Script Engine eingefügt worden. Der größte Teil der KI und AI laufen über diese Engine. Zuerst sollte der Spieler nicht die Möglichkeit erhalten, diese bearbeiten zu können, doch nach einiger Zeit gab Egosoft den Script Editor frei. In X² konnte der Spieler diesen nun, während des Spieles durch die Eingabe von Thereshallbewings, im freiem Raum öffnen. Seit X³ muss man, um den Script Editor zu aktivieren, den Spielernamen in Thereshallbewings ändern. Mit dem Script Editor konnte der Spieler dann die vorhandenen und freigegebenen Scripte von X² und X³ bearbeiten oder auch neue Scripte erstellen. Im offiziellem Forum von Egosoft stellten daraufhin viele Scripter ihre Scripte der Community zur Verfügung. Da unter diesen vielen Scripten auch richtig gute und innovative Ideen dabei waren, die auch mit bedacht umgesetzt worden waren und sich in X² gut einpassten, signierte Egosoft einige der besten Scripte und machte sie somit im Spiel verfügbar, ohne das der Spieler den Script Editor hätte aktivieren müssen. In absehbarer Zeit werden vorraussichtlich auch für X³ neue Scripte signiert und der Community zur freien Verfügung gestellt. Das offizielle X² Bonuspaket mit den signierten Scripten gibt es hier. Weitere Informationen zum Thema Scripting gibt es im offiziellem Forum von Egosoft. Links: X³: Reunion - Scripts und Modding und X² Scripts und Modding
Weblinks
- Offizielle Seite des Herstellers
- Offizielles Forum des Herstellers
- Seizewell - Deutsche X Universe - Fan Seite
- TradeCenter-X Deutsche X - Fan Seite
- Station Network - Allgemeine Seite über Weltraumsimulatoren mit Schwerpunkt auf Freelancer & X
- 2x-pensive - Fanseite
- Deutschsprachige Rezension von X3: Reunion - GameBasis.de