Die Bahnstrecke Coburg–Bad Rodach ist eine eingleisige, 18 Kilometer lange Nebenbahn von Coburg über Meeder nach Bad Rodach.
Coburg–Bad Rodach | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 5122 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 831 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 17,65 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 15,9 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 250 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Geschichte
Ende 1890 erhielt die Werra-Eisenbahn-Gesellschaft vom Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha die Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke. Im Sommer 1891 war Baubeginn und ein Jahr später am 27. Juni 1892 wurde die Strecke feierlich eingeweiht.
Am 1. Oktober 1895 ging mit den Strecken der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft auch dieser Abschnitt in preußisches Staatseigentum über und gehörte bis 1945 zur Reichsbahndirektion Erfurt.
Bestrebungen, die Trasse über Ummerstadt zur Werrabahn nach Hildburghausen zu verlängern, wurden ebenso nicht realisiert wie die Variante einer Verbindung über Maroldsweisach nach Königshofen im Grabfeld.
Im Kursbuch der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft fuhren auf der Strecke mit der Nummer 165d im Jahr 1934 täglich sechs Personenzüge in beiden Richtungen bei einer Fahrzeit von mindestens 40 Minuten.
Der Kursbuchstrecke 831 war im Kursbuch der Deutschen Bundesbahn bis 1970 die Streckennummer 419b zugeordnet, danach galt bis zum Jahr 1992 die 833.
Ab 1982 wurde der Zugbetrieb am Wochenende für längere Zeit eingestellt. Da die Bahnstrecke zwischen Kilometer 2,9 und 3,55 den neu eingerichteten Goldbergsee quert, wurde im Jahr 2008 parallel zum Eisenbahndamm ein Schutzwall errichtet, der den bestehenden Damm stabilisiert. Eine Überflutung des Eisenbahndammes bei extremem Hochwasser wird mit dieser 2,7 Millionen Euro teuren Konstruktion in Kauf genommen. Die Kosten trug zu drei Vierteln die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung.
Betrieb
Auf der Strecke kamen Dampflokomotiven der Baureihe 86,[1] später Diesellokomotiven der Baureihen V 60, V 80, V 100 und 218 sowie Schienenbusse VT 98[2] und Dieseltriebwagen der Baureihe 628 zum Einsatz.
Seit Juni 2011 verkehren Stadler Regio-Shuttle RS1-Triebwagen des Unternehmens Agilis auf der Regionalbahnlinie Bad Rodach – Coburg – Lichtenfels – Kulmbach – Bayreuth Hbf – Weiden (Oberpf). Wochentags fahren die Züge stündlich. Insgesamt verkehren in der Woche zwischen 5 Uhr und 23 Uhr vierzehn Zugpaare, welche 23 bis 25 Minuten für die Strecke benötigen. Aufgrund von vielen unbeschrankten Bahnübergängen ist die Reisegeschwindigkeit niedrig. Nur in Bad Rodach und Neuses sind noch Ausweichstellen vorhanden. Planmäßiger Güterzugverkehr findet in Coburg-Neuses zum Müllheizkraftwerk statt.
Die Strecke ist Teil des von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am 8. Februar 2008 ausgeschriebenen „Dieselnetz Oberfranken“, das am 12. Juni 2011 den Betrieb aufgenommen hat. Die Züge sind behindertengerecht, jedoch nur mit der 2. Wagenklasse ausgestattet.
Literatur
- Wolfgang Bleiweis, Stefan Goldschmidt und Bernd Schmitt: Eisenbahn im Coburger Land. Verlag Eisenbahnfreunde Steinachtalbahn-Coburg, Coburg 1996. ISBN 3-9802748-4-5.
- Wolfgang Bleiweis, Bernd Schmitt:Die Eisenbahn nach Rodach. Eisenbahn-Fachbuch-Verlag, Coburg 2002, ISBN 3-9807748-2-1.
- Kerstin Schäfer: Die Hochbauten der oberfränkischen Nebenbahnen. Geschichte, Bestand und Umnutzung". Neustadt/Coburg 2013, ISBN 978-3-944237-05-3.
Weblinks
- Streckenverlauf und Betriebsstellen auf der OpenRailwayMap
- Kursbuch 1944
- Streckenkarte der Rbd Erfurt von 1931
- Nebenbahn von Coburg nach Rodach