Rottweiler

Hunderasse
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Der Rottweiler ist eine von der FCI (Nr.147, Gr.2, Sek.2.1) anerkannte deutsche Hunderasse.

Rottweiler
FCI - Standard Nr.147
Patronat Deutschland
Klassifikation FCI
  • Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.1 Molossoide, Doggenartige Hunde
Rassenamen laut FCI Rottweiler
Widerristhöhe Rüde 61-68cm, Hündin 56-63cm
Gewicht Rüde ca. 50 kg, Hündin ca. 38kg
Liste der Hunderassen

Herkunft und Geschichtliches

Man geht heute davon aus, dass Mensch und Hund seit weit mehr als 25000 Jahren zusammenleben. Über die Herkunft des Rottweilers bestehen die verschiedensten Ansichten. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die besondere Eignung des Rottweilers in dem Treiben von Vieh bestand und diese Tätigkeit in der zurückliegenden Zeit hauptsächlich ausgeführt wurde, sind die Urahnen der Rottweiler möglicherweise in den damaligen römischen Legionen zu finden. Die Römer setzten Hunde als Herden- und Treibhunde ein. Diese Hunde beschützten die Menschen und das Vieh. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die römischen Hunde mit bodenständigen Hirtenhunden verschiedener Rassen gepaart. Im Verlauf von mehreren Jahrzehnten wurden diese Hunde auf Lebenstüchtigkeit, Intelligenz, Ausdauer und Treibeigenschaften gezüchtet. Sie wurden somit unentbehrliche Helfer der Viehhändler und Metzger. Dieser Hund war am häufigsten in und um die damalige Reichsstadt Rottweil verbreitet und so erhielt er im Mittelalter den Namen Rottweiler.

Rottweil war im 19. Jahrhundert ein ausgesprochenes Viehhandels-Zentrum, von wo Rinder und Schafe vor allem in den Breisgau, ins Elsass und ins Neckartal getrieben wurden. Bei solchen Herdenzügen benötigte man zu Zeiten, wo es Räuber oder Wölfe gab und weite Landstriche kaum besiedelt waren, kräftige, ausdauernde, ruhige und kluge Hunde. Ein richtiger Metzger aus Rottweil und Umgebung hatte gewöhnlich gleich mehrere Rottweiler, denn der Viehhandel lag hauptsächlich in den Händen der Metzger.

Im Laufe der Zeit wurde das Vieh durch Aufkommen der Eisenbahn und anderer Fahrzeuge auf andere Art transportiert und der Rottweiler seiner damals so nützlichen Aufgabe entledigt. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnerte man sich an die hervorragenden Charaktereigenschaften des Rottweilers. Der hohe Gebrauchswert dieser Rasse wurde im Polizeidienst erprobt, und im Jahre 1910 wurde der Rottweiler als Polizei- und Militärhund anerkannt.

Beschreibung

Der Rottweiler ist ein mittelgroßer bis großer, bis 68 cm und 50 kg schwerer, stämmiger Hund, weder plump noch leicht, nicht hochläufig oder windig. Seine im richtigen Verhältnis stehende, gedrungene und kräftige Gestalt lässt auf große Kraft, Wendigkeit und Ausdauer schließen. Rottweiler haben ein kurzes schwarzes Fell, welches an den Backen, am Maul, an den Augenbrauen sowie auf der Brust und den Beinen klar abgegrenzte rotbraune Abzeichen, den Brand aufweist.

Wesen

Von freundlicher und friedlicher Grundstimmung, kinderliebend, ist er sehr anhänglich, gehorsam, führig und arbeitsfreudig. Seine Erscheinung verrät Urwüchsigkeit; sein Verhalten ist selbstsicher, nervenfest und unerschrocken. Er reagiert mit hoher Aufmerksamkeit gegenüber seiner Umwelt. Auch als Familienhund ist der Rottweiler bei fachgerechter Zucht und Aufzucht sowie Sozialisierung innerhalb der Familie ein verlässlicher und treuer Freund. Wie beim Menschen beginnt auch beim Hund die Erziehung und Sozialisierung beim Kind beziehungsweise Welpen. Jeder Rottweiler im Welpenalter ist bereit zu lernen, sich ein- und unterzuordnen, sich also seinem Rudel anzupassen. Er wird also vielfach von seiner Umwelt geprägt. Eine richtige Erziehung führt zu Freundschaft. Falsche, lieblose Aufzucht wird den Hund und somit das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund für immer verderben. Der Rottweiler braucht, wie jeder andere Hund, eine Beschäftigung, die ihn auslastet. Wird ein Rottweiler konsequent, liebevoll und ausdauernd erzogen, ist er wahrlich ein fabelhafter und treuer Begleiter.

Rasseproblematik

Durch einige Vorfälle in der Vergangenheit hat der Rottweiler eine schlechten Ruf von den Medien bekommen. Er wird dadurch in einigen Ländern als „Listenhund“ (Kampfhund)geführt und seine Haltung unterliegt bestimmten Einschränkungen. Gewiss ist der Rottweiler ein großer und starker ( und „schwarzer“) Hund, von dem schon dadurch eine gewisse Gefahr bei falscher Haltung ausgeht, aber auch hier gilt: die Gefahr befindet sich am anderen Ende der Leine. Aufgrund einer Statistik des Deutschen Städtetages von 1997 wurde der Rottweiler zum 1. November 2002 in die Kategorie II der Kampfhundeverordnung in Bayern aufgenommen und muss in bestimmten Bundesländern einen Wesenstest durchführen. [1]

Im Schweizer Kanton Wallis wird die Haltung dieser Rasse als Reaktion auf Vorfälle im Kanton Zürich per 1. Januar 2006 verboten. [2]

Verwendung

Neben dem Einsatz bei der Polizei sind für den Rottweiler heute viele Tätigkeitsfelder eröffnet. So werden Rottweiler im Wachdienst, als Spür-, Sport-, Familien-, Rettungs- und auch als Militärhunde geführt. Gerade im Rettungshundewesen, welches oft als Domäne des Schäferhundes gilt, kann man sich von der Leistungs- und Gebrauchsfähigkeit des Rottweilers überzeugen.


Sonstiges

In England wird ein Politikstil, der vor allem Angriffe auf den politischen Gegner zum Gegenstand hat, als Rottweiler politics bezeichnet.

Siehe auch

Hunde, Haushund, Gebrauchshund, Metzgershund, Kampfhund, Rasseliste

Commons: Rottweiler – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien