Schloss Versailles

französisches Schloss, Residenz der Könige von Frankreich
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Das Schloss Versailles ist ein Prachtschloß der französischen Könige und liegt in Versailles, einem Vorort von Paris. Ursprünglich handelte es sich um ein kleines Jagdschloss, das jedoch von Ludwig XIV., dem französischen 'Sonnenkönig', zum bekannten Prunkschloss erweitert wurde. Zwei der besten Architekten des 17. Jahrhunderts, Louis Le Vau und Jules Hardouin-Mansard, wurden mit den Arbeiten beauftragt. Die Architektur von Versailles diente als Vorbild für die Schlösser manch anderer europäischer Potentaten. Schmuckstück des Schlosses ist der riesige Spiegelsaal. Ebenso berühmt wie das Schloss selbst ist die beeindruckende Gartenanlage in seinem Umfeld, die von André Le Nôtre konzipiert wurde und noch heute als ein Vorzeigeobjekt für barocke künstlerische Gartengestaltung gilt.

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Schloss Versailles

Das Schloss hatte eine große Bedeutung in der deutsch-französischen Geschichte.

Nach dem deutschen Sieg über Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 wurde im Spiegelsaal des Versailler Schlosses der preussische König zum deutschen Kaiser (Kaiser Wilhelm I.) gewählt. Der Ort wurde bewusst ausgewählt, um die Franzosen zu demütigen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Waffenstillstandsvertrag, den das besiegte deutsche Kaiserreich unterschreiben musste, dort verhandelt (Versailler Vertrag). Diesmal wählten die Franzosen den Ort, um die Deutschen zu demütigen.

Die harten Auflagen des Versailler Vertrages (u.a. hohe Reparationsverpflichtungen und Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld) belasteten die junge Weimarer Repulik sehr. Daher ist die Ansicht weit verbreitet, dass die Folgen des Versailler Vertrages den Boden für den späteren Aufstieg der Nationalsozialisten in Deutschland bereitete.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Versailles und sein Schloss eine Stätte der deutsch-französischen Aussöhnung. Davon zeugen die Feierlichkeiten anlässlich der 40. Wiederkehr der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages vom 22. Januar 1963 (2003).