Wilhelm von Zweybrücken

Freiherr aus dem Hause Wittelsbach, französischer, später bayerischer Offizier
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Wilhelm von Zweybrücken (* 18. Juni 1754 in Zweibrücken; † 21. Juli 1807 in München) war ein aus dem Haus Wittelsbach abstammender Freiherr, sowie französischer und später bayerischer Offizier.

Leben

 
Maria Anna Gräfin von Forbach (1734-1807) mit ihren beiden Söhnen Christian von Zweybrücken (links) und Wilhelm von Zweybrücken (rechts). Ganz rechts auf Bild im Rahmen, der Kindsvater, Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken. Johann Christian von Mannlich, 1764

Er erhielt den Vornamen Philipp, nannte sich aber später ausschließlich Wilhelm von Forbach bzw. ab 1775 Wilhelm von Zweybrücken.

Seine Eltern waren der Wittelsbacher Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken und dessen morganatische Ehefrau, die ehemalige Tänzerin Maria Anna Camasse, später Gräfin von Forbach. Gemäß einer am 30. März 1775 ausgestellten Verfügung des Vaters erhielten die Kinder den Adelsnamen von Zweybrücken. Wilhelm hatte noch 5 Geschwister, darunter der ältere Bruder Christian von Zweybrücken (1752–1817). 1782 erhob ihn der König von Frankreich zum Vicomte seines Landes, Pfalzgraf Karl II. August verlieh ihm am 31. Januar 1792 den Freiherrentitel.

1757 gründete der Vater, Herzog Christian IV., das in französischen Diensten stehende Fremdenregiment „Royal Deux-Ponts“ (Zweibrücken), welches in der Schlacht von Roßbach, am 5. November des Jahres, seinen ersten Kampfeinsatz hatte. Hier agierten der ältere Bruder Christian als Regimentskommandeur und Wilhelm als sein Stellvertreter.

Im Hilfskorps des Generals Rochambeau kämpften beide 1781 mit ihrem Regiment auf Seiten der USA, im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg; insbesondere in der Schlacht von Yorktown. Wilhelm von Zweybrücken wurde in diesem Zusammenhang Inhaber des Cincinnati Ordens.[1]

Nach Ausbruch der französischen Revolution trat der Freiherr in bayerische Dienste über, wo er zuletzt Generalsrang besaß und Generalkapitän der Hartschier-Leibgarde war. Er starb 1807 in München und wurde unter den Arkaden des alten Südfriedhofs beigesetzt.

Heirat und Familie

Wilhelm von Zweybrücken heiratete 1780 Martine-Adelaide de Polastron (1760–1795)[2] Halbschwester der Hofdame Yolande Martine Gabrielle de Polastron, duchesse de Polignac und Tante ihres Sohnes, des französischen Premierministers Jules de Polignac.[3]

Das Paar hatte 4 Kinder:[4]

Literatur

  • Adalbert von Bayern: Der Herzog und die Tänzerin – Die merkwürdige Geschichte Christians IV. von Pfalz-Zweibrücken und seiner Familie, Pfälzische Verlagsanstalt, Neustadt an der Weinstraße, 1966

Einzelnachweise

  1. Johann Christian von Mannlich: Rokoko und Revolution (Lebenserinnerungen), Mittler Verlag, Berlin 1913, S. 205
  2. Genealogische Seite zur Gattin
  3. Genealogische Seite zur Familie
  4. Genealogische Seite zu den Kindern
  5. NDB-Datenseite zur Person
  6. Französische Webseite zur Familie de Virieu, das genannte Paar unter Nr. XVII