John Ausonios (* 12. Juli 1953 in Lidingö) ist ein verurteiler deutsher und schwedischer (1979) Mörder.
Ausonius wurde als Wolfgang Alexander John Zaugg geboren und änderte seinen Namen zuerst zu John W.A. Stannerman und dann zu John W.A. Ausonius. Er war ein Bankräuber und wurde wegen mehrerer Gewaltverbrechen bestraft, ehe er zu Serienmord überging.
Von August 1991 bis Januar 1992 schoß ein unbekannter Täter, zuerst mit einem Gewehr mit Laser-Zielvorrichtung (daher auch sein Spitzname Lasermannen in der schwedischen Presse), später mit einem Revolver auf insgesamt 11 Personen bei 10 verschiedenen Attentaten in Stockholm und Uppsala. Eine Person kam dabei ums Leben, die anderen überlebten schwerverletzt. Alle Opfer hatten dunkles Haar oder eine dunkle Hautfarbe gemeinsam.
Die Attentate führten zu Schwedens zweitgrößter Polizeiaktion direkt nach der des Mordes an Olof Palme 1986. Nach sechs Monaten wurde Ausonius auf frischer Tat bei einem Bankraub verhaftet. Er wurde trotz seiner Verleugnung wegen einem Mord, acht Mordversuchen und acht schweren Rauben zur einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, jedoch reichten die Beweise nicht aus, um ihm die weiteren Anklagepunkte nachzuweisen.
Untersuchungen
Die Polizeiermittler hatten es schwer, einen Täter zu ermitteln, da Ausonius keinen Bezug zu seinen Opfern hatte. Ein Durchbruch kam, als die Polizei Berichte über einen weißen Nissan Micra SLX untersuchte, der am 22.-23. Januar am Tatort gesehen worden war. Die Polizei begann daher alle Halter dieses Wagentyps zu kontaktieren. Ausonius hatte solch ein Auto von einem Stockholmer Autovermieter gemietet. Als die Polizei versuchte, Ausonius für Routinefragen zu kontaktieren, trat ans Tageslicht, dass weder die Adresse, noch die Telefonnummer korrekt angegeben waren. Am 25. Februar wurde eine Vorladung zum Verhör an ein Postfach, von dem vermutet wurde, dass Ausonius es benutzt, geschickt. Ausonius verfolgte die Nachrichten und als klar wurde, dass die Polizei an einem weißen Fahrzeugtyp interessiert ist, verließ Ausionius Schweden und ging nach Südafrika, von wo er nicht vor Mitte Mai zurückkehrte.
Im März hatte die Polizei weiterhin keine Möglichkeit, Ausonius die Routinefragen wegen des Autos, das er im Januar gemietet hatte, zu stellen. Dass Ausonius ein langes Strafregister hatte, stand für die Polizei auch fest. Einer der Ermittler hatte in den Ermittlungen am Mord an Olof Palme teilgenommen und dabei schon etwas über John Stannerman (Ausonius' früherer Name) gehört, der ein bekannter Palme-Hasser war, der früher bei dem Biographen Grand im Sveavägen als Maschinist gearbeitet hatte. Dieser kannte Ausonius' Profil, welches für die Ermittlungen höchstinteressant war. Ausonius saß jedoch zum Zeitpunkt des Todes von Olof Palme wegen mehrerer Gewaltverbruchen in Kumla im Gefängnis und konnte so schnell aus den Ermittlungen ausgeschlossen werden.
Im Verlauf der Untersuchungen hatte die Polizei auch aufgedeckt, dass Ausonius bei mehreren Pfandhäusern Kunde war. Gleichzeitig hatte ein mystischer Fahrradräuber erfolgreich 18 Banken in Stockholm überfallen ohne ergriffen zu werden. Beim Vergleich konnte die Polizei schnell feststellen, dass Ausonius direkt nachdem der Fahrradräuber eine Bank überfallen hatte, seine Sachen aus dem Pfandhaus löste.
Als Ausonius nach Schweden zurückkehrte ging er zur Post, um sein Postfach zu leeren und auf diese Weise erfuhr die Polizei, dass er wieder in Stockholm war. Nachdem die Polizei seine Adresse nicht kannte, beschloss man, ihn beobachten zu lassen. Es war bekannt, dass Ausonius Videofilme in einer Videothek an der Kreuzung Berger Jarlsgatan-Odensgatan auslieh. Als er dahinkam, um Filme zurückzubringen folgte ihm die Polizei und konnte feststellen, dass Ausonius in der Ynglingsgatan in der nördlichen Vasastan wohnhaft war.
Am folgenden Tag, dem 12. Juni, verließ Ausonius am Vormittag das Haus. Er fuhr mit dem Fahrrad nach Södermalm, zog sich in einer Einfahrt um und überfiel vor den Augen seiner Beobachter von der Polizei die Handelsbanken in der Hornsgatan. Als die Polizei ihn ergreifen wollte, begann ein Schusswechsel. Kurz nach diesem konnte Ausonius überwältigt werden.
Als die Polizei nach dem "Lasermannen" fahndete, wurde ein Phantombild mit seinem denkbaren Aussehen veröffentlich. Das Bild wurde aus Beschreibungen seiner Opfer zusammengesetzt. Das Bild zeigte einen Mann mit rotem Haar und Brille. Er hatte sein Aussehen verändert, um schwedischer auszusehen (er färbte sein Haar rot und benutzte blaue Kontaktlinsen). Als Ausonius verhaftet war, wurden stattdessen Bilder gezeigt, auf denen er dunkelhaarig war, keine Brille hatte und einen Bart.
Strafe
Am 14. Januar 1994 wurde Ausonius vom Stockholmer tingsrätt zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Er wurde von zwei Mordversuchen freigesprochen.
Als der Prozess am Oberlandesgericht in Stockholm fortgesetzt wurde, verkomplizierte sich der Prozess, da Ausonius am 4. Oktober 1994 seine beiden Anwälte während der Haft in Kronoberg misshandelte. Die Anwälte verweigerten sich natürlich dem Auftrag und Ausonius erhielt zwei neue Anwälte. Als der Prozess weiterlief, griff Ausonius am 31. Januar 1995 auch diese vor dem Gericht an. Das Gericht lies nicht zu, dass Ausonius ein weiteres Mal Anwälte wechselt Am 19. Mai 1995 legte das Oberlandesgericht die Strafe auf eine lebenslage Freiheitsstrafe fest.
Im August 2000 bekannte sich Ausonius zu allen 10 Attentaten und 20 Bankrauben oder versuchten Bankrauben schuldig.
Buch
Im Jahr 2002 wurde das Buch Lasermannen - En Berättelse Om Sverige (ISBN 9173249734) von Gellert Tamas veröffentlicht, für das er mit dem Goldspaten 2002 ausgezeichnet wurde. Das Buch behandelt den Lasermannen, den Medienrummel um ihn und den sonstigen Zusammenhang. Er musste jedoch auch Kritik einstecken für die von ihm gezogenen Parallellen zwischen dem Aufstieg der damaligen rechtspopulistischen Partei Ny demokratis mit der Gesellschaft sowie den rassistischen Bewegungen in Schweden und deren Verbingunen zu Ausonius. Das Buch wurde auch dafür kritisiert, dass es veröffentlich wurde, ohne dass es die Opfer vorher zum Lesen erhielten.
2005 dramatisierte Sveriges Televesion Tamas Buch zu einer dreiteiligen Serie. Ausonius wird von dem relativ unbekannten dänisch-jüdischen Schauspieler David Dencik gespielt. Sten Ljunggren spielt die Rolle des Ermittlungsleiters Lennart Thorin.
Opfer
- 3. August 1991 - Ein Anthropologiestudent an der U-Bahn-Station Gärdet
- 21. Oktober 1991 - Ein Anthropologiestudent in Lappkärrsberget
- 27. Oktober 1991 - Ein Obdachloser nahe Torsgränd, Vastastan
- 1. November 1991 - Ein Musiker beim Brygghuset, Vastastan
- 8. November 1991 - Ein Student am Körsbärsvägen, nähe KTH
- 22. Januar 1992 - Ein Forscher am Studentvägen in Uppsala
- 23. Januar 1992 - Zwei Personen in der Somalischen Vereinigung am Norrtull
- 28. Januar 1992 - Ein Kioskbesitzer in Djursholm
- 30. Januar 1992 - Ein Kioskbesitzer an der U-Bahn-Station Hägerstensåsens
Ausonius wird auch vorgeworfen, am 23. Februar 1992 bei seinem Besuch in Frankfurt eine Frau getötet zu haben.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ausonios, John |
KURZBESCHREIBUNG | verurteiler schwedischer Mörder |
GEBURTSDATUM | 12. Juli 1953 |
GEBURTSORT | Lidingö |