Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington

britischer Feldmarschall und Staatsmann
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Arthur Wellesley (bis 1798 Wesley), Viscount (1809), Earl (Februar 1812), Marquess (Oktober 1812) und seit 1814 1. Herzog von Wellington (* 30. April oder 1. Mai 1769 in Mornington House, 24 Upper Merrion Street, Dublin, Irland; † 14. September 1852 in Walmer Castle bei Dover, Grafschaft Kent) war der herausragendste britische Militärführer der napoleonischen Zeit und britischer Außen- und Premierminister. Er siegte über Napoleon in der Schlacht bei Waterloo.

Arthur Wellesley, Herzog von Wellington. Ölgemälde des spanischen Malers Francisco de Goya

Herkunft und Kindheit

Wellington stammte aus verarmtem englisch-irischen Adel und war der dritte überlebende Sohn des Garret Wesley, dem 1. Earl of Mornington. Der Tag seiner Geburt ist nicht genau bekannt, da das Kirchenregister ihn nicht verzeichnet.

Als Kind kränklich und wenig ehrgeizig, aber musikalisch begabt (er spielte gerne und oft Violine), stand er ganz im Schatten seiner beiden älteren Brüder. Nach dem Besuch von Eton College von 1781 bis 1785, wo er sich wenig hervortat, sandten ihn seine Eltern zunächst zum 73. Infanterie-Regiment wo er am 7. März 1787 eintrat, damit wenigstens ein 'passabler' Soldat aus ihm würde. Danach besuchte er die Militärakademie in Angers (Frankreich). Zur gleichen Zeit studierte ein anderer, im selben Jahr geborener, Kadett an der Militärakademie in Brienne: Napoléon Bonaparte.

Militärische Karriere

1788 wurde er zum Leutnant befördert.

Nach verschiedenen Zwischenstationen bei der Kavallerie und den 12. und 18. leichten Dragonern wurde er 1793 Oberstleutnant der 33rd Foot, ein schneller Aufstieg, der durch das damals übliche Kaufsystem ermöglicht wurde. Während der ganzen Zeit war er Adjutant des Vizekönigs von Irland und nebenbei (1790-1797) Abgeordneter von Trim (seinem Familiensitz) im irischen Parlament (Irish House of Commons in Dublin, das 1800 aufgelöst wurde, als Irland unter Kriegsrecht gestellt wurde).

Seine aktive militärische Karriere begann 1794 als er im 1. Koalitionskrieg mit dem Herzog von York nach Flandern ging und dort am erfolglosen Feldzug gegen die Franzosen teilnahm. Er kommandierte beim Rückzug die Nachhut und lernte dort "wie man es nicht machen sollte, und das ist immerhin etwas".

1796 wurde Wellesley zum Oberst befördert und ging mit seinem Regiment nach Indien, wo im Jahr darauf sein älterer Bruder Richard Generalgouverneur werden sollte. Als 1799 der Krieg gegen den Sultan von Mysore, Tipu Sahib, ausbrach, kommandierte er seine erste eigene Division. Er führte einige sehr erfolgreiche Feldzüge gegen die Marathen-Fürsten und konnte dabei seine militärischen Fähigkeiten erheblich ausbauen. Er wurde Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Indien und zwang ganz Südindien unter die Herrschaft der englischen Krone. 1805 kehrte er als dekorierter und zum Ritter geschlagener (1804) Major General Sir Arthur Wellesley, gemeinsam mit Richard, dessen Amtszeit als Generalgouverneur ebenfalls abgelaufen war, nach England zurück.

1807 nahm er als Lieutenant General an einer Expedition nach Dänemark teil, danach landete er mit 13.000 Mann in Portugal und drängte die französischen Truppen bis nach Lissabon zurück. Daraufhin wurde der Vertrag von Sintra geschlossen, der den Franzosen den freien Abzug gewährte. Wellington wurde daraufhin nach England zurück befohlen.

1809 versuchten die Franzosen ein zweites Mal Portugal zu erobern. Wellington kehrte nach Portugal zurück und löste William Carr Beresford als Oberkommandierender der Britisch-Portugiesischen Truppen ab. Mit der Schlacht von Talavera de la Reina beendete Wellington diesen Versuch der Franzosen, Portugal zu erobern.

Am 3. April 1811 scheiterte mit der Schlacht von Sabugal der letzte Versuch Frankreichs, Portugal zu erobern. Durch diese Erfolge schwang die Stimmung in Spanien auf die englische Seite um und Wellington wurde auch Oberkommandierender der spanischen Streitkräfte. Nach Anfangserfolgen 1811 musste er sich zwar wieder auf die portugiesische Grenze zurückziehen, dennoch konnte er durch die Niederlage der Franzosen in Russland im Frühjahr 1813 die Iberische Halbinsel gänzlich erobern. Im Sommer 1813 rückte er, inzwischen zum Feldmarschall befördert, mit seiner Armee in Frankreich ein.

Nach der Verbannung Napoleons nach Elba nahm Wellington am Wiener Kongress teil, traf aber 1815 bei Waterloo wieder auf Napoleon. Die Schlacht ging zu seinen Gunsten aus, Napoleon zog sich geschlagen zurück, für ihn bedeutete diese Schlacht das Ende seiner militärischen Karriere, und Wellington wurde von den Engländern als Held gefeiert.

Privatleben

 
Wellington, Altersbildnis

1805 heiratete er seine Jugendliebe Kitty Pakenham, die Tochter des 2. Baron Longford. Eine Verbindung, die ihm noch vor einem Jahrzehnt verweigert worden war, da der jetzige Sir Arthur dem Brautvater als Ehemann nicht gut genug war. Kittys Bruder Ned war in Spanien einer von Wellingtons wichtigsten Generälen.

Politisches Leben

Im Jahr 1806 zog er als Abgeordneter für den Wahlkreis Rye in Sussex ins britische Unterhaus (House of Commons) in London ein und wurde 1807 Staatssekretär für Irland.

Er war Premierminister von 1828 bis 1830 und vom 17. November bis 9. Dezember 1834.

Weiteres Wissenwertes

Wellington hat auch den Schnitt der klassischen englischen Gummistiefel erfunden, weshalb diese in England "Wellington boots" oder kurz "Wellingtons" genannt werden.

Literatur

  • John Keegan: Die Maske des Feldherrn. Quadriga, Berlin 2000 ISBN 3886792838


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