Kompositbogen
Kompositbögen bestehen aus mehreren, zumindest aber aus zwei verschiedenartigen Materialien, welche Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Bogens stark verbessern.
Die verschiedenen Materialien werden normalerweise zusammengeleimt. Neben einer bestimmten Holzsorte kommen weitere Materialien wie Hölzer, Horn, Knochen, Sehnen oder Metall zum Einsatz.

Ein Hornbogen setzt sich aus verleimten und verzahnten Hornstäben und Sehnen zusammen (siehe auch Armbrust). Nachteilig wirkt sich der hohe Preis aus - ein Exemplar kann die Achillessehnen von etwa 50 Rindern verschlingen. Da die Herstellung eines Kompositbogens wesentlich aufwendiger ist, liegen auch die Kosten weit höher. Bei sehr feuchtem Wetter ist die Konstruktion nicht zu gebrauchen.
Als typisches Beispiel sei der rechts abgebildete Hunnenbogen erläutert, welcher zwischen 200 und 500 n. Chr. in Gebrauch war: Dieser Bogen hat auf seiner ganzen länge einen Holzkern, der aus fünf Teilen besteht, nämlich ein Griffstück in der Mitte, daran winklig angeklebt die beiden gebogenen Wurfarme. An den Wurfarmen sind die beiden steiffen Wurfarmenden (Siyahs) ebenfalls winklig angeklebt, welche die Bogensehne halten.
Auf der Innenseite der Arme sind die beiden schwarzen Hornstreiffen zu sehen, die auf den Holzkern geklebt sind. Die Aussenseite der Waffe ist der ganzen Länge nach mit mehreren Schichten Sehnenfasern beklebt, d.h. es wurden trockene Tiersehnen aufgefasert und mit warmem Hautleim auf den Holzkern geklebt. Man spricht von einem Bogen mit "Sehnenbelag". Das Weisse an den Seiten der Siyahs und des Griffes sind Knochenplatten, welche dort an die Seiten des Holzkerns geleimt sind um diese Bereiche zu versteiffen.
Der Holzkern selbst ist nirgends zu sehen, weil überall mit Horn, Sehne oder Knochen beklebt.
Die vier Winkligen Verbindungsstellen, die "Knie" sind ausserdem fest mit in Leim gtränkten Sehnenfasern oder Seide umwickelt, denn dort sind die Verbindungsstellen der Holz-, Horn- und Knochenteile.
Der untere Wurfarm ist extra etwas kürzer, um das Gerät besser vom Pferderücken schiessen zu können.
siehe auch Reiterbogen
Weblinks
- ATARN[1] (Engl.)
- International Hornbow Society[2] (Engl.)