Otto Günsche

deutscher SS-Hauptsturmführer und persönlicher Adjutant Hitlers
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Otto Günsche (* 24. September 1917 in Jena; † 2. Oktober 2003 in Lohmar) war SS-Sturmbannführer und persönlicher Adjutant Hitlers.

Nach der Oberrealschule trat Otto Günsche als 16-jähriger freiwillig in die Leibstandarte Adolf Hitler ein. Als Mitglied des „Führerbegleitkommandos“ kam er 1936 erstmals in die unmittelbare Nähe Adolf Hitlers. Es folgten die Ausbildung in der SS-Junkerschule in Bad Tölz und der Fronteinsatz in der Waffen-SS. Seit Januar 1943 war Günsche persönlicher Adjutant Hitlers, vorerst noch vertretungsweise. Nach einem erneuten halben Jahr an der Front stieg Günsche am 6. Februar 1944 zum offiziellen persönlichen SS-Adjutanten auf. Am 20. Juli wurde SS-Hauptsturmführer Otto Günsche beim Attentat auf Hitler leicht verletzt. Mitte Januar 1945 begleitete er Adolf Hitler in den Berliner Führerbunker und war bei Hitlers letztem Frontbesuch Anfang März 1945 an der Oder dabei. Nach Hitlers Tod verbrannte Otto Günsche die Leiche Adolf Hitlers im Garten der Reichskanzlei.

Danach verließ der damals 27-jährige Günsche den Führerbunker am Abend des 30. April 1945 gemeinsam mit Hitlers erster Privatsekretärin Gerda Christian. Nach Schilderung Günsches waren beide von der zerbombten Reichskanzlei aus unter Beschuss der in Berlin kämpfenden sowjetischen Soldaten durch U-Bahnschächte unterirdisch bis zum Bahnhof Friedrichstraße vorgedrungen.

Dort trennten sich die Wege der langjährigen Weggefährten in Hitlers Mannschaft. Günsche geriet in mehrjährige russische Gefangenschaft und wurde im Mai 1956 aus dem DDR-Zuchthaus Bautzen entlassen. Gerda Christian setzte sich nach Bayern ab. Dort wurde sie von der US-Militärpolizei verhaftet und verhört. Beide fanden später im Rheinland in Wirtschaftsunternehmen Arbeit. Sie blieben im ständigen Kontakt.

Günsche lebte in den letzten Jahren als Witwer zurückgezogen in Nordrhein-Westfalen. Bei der Feier seines 86. Geburtstages erklärte Günsche nach Angaben aus seinem Freundeskreis, er fühle sich „den Umständen entsprechend sehr wohl“. Acht Tage später starb er in seinem Haus in Lohmar bei Bonn. Der Leichnam wurde eingeäschert. Es werde eine Seebestattung im engsten Familienkreis erfolgen, hieß es. Günsche hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter.