Rittmarshausen

Ortsteil von Gleichen
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Rittmarshausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleichen im Landkreis Göttingen mit 752 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2010). Durch Rittmarshausen fließt die Garte, ein 23 km langer Nebenfluss der Leine.

Rittmarshausen
Einheitsgemeinde Gleichen
Wappen der bis 1973 selbstständigen Gemeinde Rittmarshausen
Koordinaten: 51° 29′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 51° 28′ 57″ N, 10° 6′ 12″ O
Einwohner: 752 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 37130
Vorwahl: 05508
Karte
Der Ortsteil Rittmarshausen liegt im östlichen Bereich der Gemeinde Gleichen
Thieplatz in Rittmarshausen

Geschichte

Die Ersterwähnung Rittmarshausen als Rathmerishusen in einer Urkunde, die auf den Zeitraum zwischen 1118 und 1137 zu datieren ist, stellt sich als eine Fälschung aus dem 13. beziehungsweise beginnenden 15. Jahrhundert dar. Die erste gesicherte Nennung fällt dagegen mit dem Ortsnamen Retmershusen in das Jahr 1318.[1]

Der Gutshof ging 1707 nach vormaligem Besitz der Herren von Kerstlingerode und der Herren von Uslar an Friedrich Wilhelm von Schlitz, der dort dann Gebäude errichten leiß. Das in den Jahren 1714 bis 1716 erbaute Schloss, in dem noch Bauteile aus dem 16. Jahrhundert erhalten sind, war bis 1839 Sitz des Adligen Gerichts Garte. 1839 wurde das hiesige Amt in das Amt Reinhausen eingegliedert.[2]

1933 entstand in dem leerstehenden Gebäude einer alten Zuckerfabrik zunächst ein Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes, welches 1937 renoviert wurde und als Stätte für eine Reihe von studentischen Führungs- und Fachschaftslagern sowie Lehrerfortbildungseminaren diente. Zudem fanden dort Lager für Universitätsdozenten statt. Es stellte das erste reichsweite Dozentenlager und das fünfte auf Reichsebene dar.[3]. Nach 1945 diente es als Unterkunft für Vertriebene und Flüchtlinge aus den vormals ostdeutschen Gebieten.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde Rittmarshausen am 1. Januar 1973 ein Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Gleichen.[4]

Politik

Ortsrat

Der Ortsrat setzt sich aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.[5] Die Wählergemeinschaft Rittmarshausen: hat 5 Sitze. (Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister von Rittmarshausen ist Volker Heinemann.

Religion

 
Marienkirche

Die Marienkirche ist mit einer Heyder-Orgel ausgestattet. Ihre Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Göttingen.

Die katholische Kapelle in der früheren Zuckerfabrik wurde 1958 geweiht. Ihre Gemeinde heißt Maria Frieden und gehört zum Bistum Hildesheim. 1997 wurde eine neue Kapelle eröffnet, die Heiliges Kreuz heißt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Christian Lehmann (* 1948), Sprachwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft
  • Werner Schröder (1916–2010), war von 1968 bis 1979 Richter am deutschen Bundessozialgericht

Literatur

Commons: Rittmarshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil IV. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-494-X, S. 341–343.
  2. Wilhelm van Kempen:Schlösser und Herrensitze in Niedersachsen, 1960, S. 107
  3. Hans-Joachim Dahms: Einleitung. In: Heinrich Becker, Hans-Joachim Dahms, Cornelia Wegeler (Hrsg.): Die Universität Göttingen unter dem Nationalsozialismus. 2. Auflage. Saur, München 1998, ISBN 3-598-10853-2, S. 50.
  4. Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Kreis Göttingen 20. November 1972 (PDF; 16 kB)
  5. http://wahlen.kds.de/2011kw/Daten/152011_000063/index.html