Weil die Zahl der Priester in drastischem Rückgang begriffen ist, müssen die katholischen Diözesen reagieren: sie fassen Pfarreien zusammen oder stellen sie unter gemeinsame Leitung.
Bei der Seelsorgeeinheit schließen sich kirchen- und vermögensrechtlich selbstständige Gemeinden mit einem gemeinsam verantwortlichen Seelsorge-Team zu einer neuen Einheit zusammen.
Im Erzbistum Freiburg zum Beispiel werden je zwei bis fünf Pfarreien zu einer Seelsorgeeinheit zusammengefasst und einem Pfarrer mit Team anvertraut. Dabei sollen möglichst homogene Lebensräume eine Einheit bilden: eine Stadt oder ein Raum mit ähnlicher soziologischer Struktur. Die Pfarreien sollen ihre rechtliche Selbständigkeit nicht verlieren. Das Konzept wird mehrfach begründet. In erster Linie aber ist das Konzept aus der Notwendigkeit geboren, mit weniger Priestern zurecht zu kommen. Die Zahl der Priester im aktiven Dienst (Beispiel Diözese Freiburg) geht von 827 (1998) auf ca. 520-550 (2008) zurück. Von ihnen können voraussichtlich nicht mehr als 360 die Verantwortung für eine Seelsorgeeinheit tragen. Daraus ergibt sich die Zahl von etwa 350 Einheiten.