Die Liste der Stolpersteine in Apolda enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in Apolda verlegt wurden. Mit ihnen soll der Opfer des deutschen Faschismus gedacht werden, die in Apolda lebten und wirkten.
Hintergrund
Initiiert wurden die Apoldaer Stolpersteine durch den Verein Prager-Haus Apolda e.V. im Mai 2008. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Apolda.
Bis zum heutigen Tag wurden in Apolda 49 Stolpersteine verlegt (Stand Februar 2014). Die ersten drei Steine wurden für jüdische Bürger am 7. Mai 2008 in den Gehweg gegenüber dem Prager-Haus in der Bernhard-Prager-Gasse 8 eingelassen. Entsprechend dem Konzept von Demnig wird in Apolda an alle Opfer des Faschismus erinnert: an Verfolgte und Ermordete aus politischen, religiösen und rassistischen Motiven. Es folgten weitere Verlegungen 2009, 2010, 2011 und 2013.
Liste der Stolpersteine
Die Tabelle ist teilweise sortierbar, die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach der Adresse.
Verlegte Stolpersteine
Bild | Name | Adresse | Verlegedatum | Inschrift | Anmerkung |
---|---|---|---|---|---|
Vorlage:SortKeyName | Bahnhof |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | LUKAIN SWENKOWITSCH JG. 1902 DEPORTIERT ZUR ZWANGSARBEIT TOT IM ZUG AUFGEFUNDEN TOT 10.8.1944 |
Der Stein für den sowjetischen Zwangsarbeiter wurde verlegt durch Mitglieder der Gewerkschaftsjugend Transnet | |
Vorlage:SortKeyName | Bahnhof |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HELENA WLASOWA DEPORTIERT ZUR ZWANGSARBEIT JG. 1891 TOT IM ZUG AUFGEFUNDEN TOT 2.3.1944 |
Der Stein für die sowjetische Zwangsarbeiterin wurde verlegt durch Mitglieder der Gewerkschaftsjugend Transnet | |
Vorlage:SortKeyName | Bahnhofstraße 59 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE ERWIN RAPHAEL JG. 1892 DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ ERMORDET 3.3.1943 |
Jüdischer Kaufmann, verheiratet mit einer nichtjüdischen Frau, der sich 1936 von ihr einvernehmlich trennte, um für ihre Kinder Käte, Lieselotte und Wolfgang, die als "Geltungsjuden" ebenfalls vom Tod bedroht waren, den geschützten Status von "Mischlingen" zu erreichen. Alle drei haben überlebt.[1]
Die Patin des Steins ist Käte Raphael, Jena | |
Vorlage:SortKeyName | Bahnhofstraße 59 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE GERTRUD RAPHAEL JG. 1899 DEPORTIERT 1942 MAJDANEK SOBIBOR ERMORDET 1942 |
Unverheiratete und im Weißwarengeschäft ihres Vaters Jakob mitarbeitende Tochter. Pate dieses Steins ist Wolfgang Raphael in Sömmerda. | |
Vorlage:SortKeyName | Bahnhofstraße 59 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE JAKOB RAPHAEL JG. 1864 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 17.1.1943 |
Jakob war der Vater von Gertrud und Erwin und führte am Karlsplatz (heute: Alexander-Puschkin-Platz) 1 ein Weißwarengeschäft. Patin des Steins ist Martina Natschke aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhard-Prager-Gasse 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE BERNHARD PRAGER JG. 1888 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 26.9.1944 |
Bernhard Prager betrieb als Nachfolger seines Vaters Salomon eine Fell- und Darmhandlung in der Sandgasse 8. Er steht aufgrund seiner sozialen Haltung als Symbolfigur für die jüdischen Einwohner der Stadt Apolda, deren Stadtverordnetenversammlung 1959 der Gasse seinen Namen verliehen hat. An seinem 100. Geburtstag brachten Bürger des Kreises Apolda auf Anregung einer Arbeitsgruppe "Jüdisches Leben" des DDR-Kulturbundes, unterstützt von staatlichen Stellen, eine Gedenktafel an dem Haus an. Pate dieses ersten in Apolda gelegten Stolpersteins ist Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand.[2] | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhard-Prager-Gasse 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE GERTRUD PRAGER GEB. KATZENSTEIN JG. 1894 DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ ERMORDET 12.10.1944 |
Gertrud Katzenstein stammte aus Erfurt, heiratete den Fellhändler Bernhard Prager und hatte mit ihm den Sohn Heinz. Pate des Steins ist Markus Gessner aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhard-Prager-Gasse 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE HEINZ PRAGER JG. 1922 DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ ERMORDET 15.1.1943 |
Heinz wurde in der Berliner Rüstungsfirma Siemens zur Zwangsarbeit eingesetzt und in der "Fabrikaktion" nach Auschwitz deportiert, wo er von Sanitäter Josef Klehr mit einer Phenol-Spritze ins Herz ermordet wurde. Patin seines Steins ist Tina Unglaube aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhard-Prager-Gasse 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE FANNY KATZENSTEIN GEB. BAUM JG. 1859 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 10.12.1942 |
Fanny war die in Erfurt lebende Mutter von Gertrud, wurde 1940 in die Apoldaer Prager-Wohnung zwangseingewiesen und musste wenig später mit ihren Verwandten das ehemalige Geschäftshaus in der Sandgasse bewohnen bis zur Deportation. Patin des Steins ist Kersten Steinke (MdB-DIE LINKE) aus Bad Frankenhausen. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhardstraße 14 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE BENJAMIN HOFMANN JG. 1868 OPFER DES POGROMS MISSHANDELT TOT AN FOLGEN 31.3.1939 |
Benjamin Hofmann war ein von Franken nach Apolda zugewandeter Viehhändler. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Wohnung seiner Familie von SA-Männern demoliert und er die Treppe hintergeworfen. Wenige Wochen danach erlag er den dabei erlittenen Verletzungen. Pate des Steins ist der Ev. Kirchenkreis Apolda-Buttstädt. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhardstraße 34 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE LINA FLEISCHMANN GEB. BRAUNSCHILD JG. 1877 DEPORTIERT 1942 MAJDANEK SOBIBOR ERMORDET 1942 |
Lina war die Ehefrau des jüdischen Viehhändlers Louis Fleischmann und kam aus Franken nach Apolda in Thüringen, wo nach dem frühen Tod ihres Mannes ein Sohn und ein Neffe das Geschäft weiterführten.[3] Pate des Steins ist Raul Böhm aus Auerstedt. Wegen Straßenbauvorhaben ist der Stein bei der Stadt eingelagert. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhardstraße 34 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE ADELHEID FRIEDMANN GEB. BRAUNSCHIILD JG. 1881 DEPORTIERT 1942 MAJDANEK SOBIBOR ERMORDET 1942 |
Adelheid war die Jena lebende Schwester von Lina Fleischmann. 1941 wurde sie zusammen mit Ehemann Max bei ihrer Schwester in Apolda zwangseingewiesen. Pate ihres Steins ist Klaus Dieter Böhm aus Auerstedt. Wegen Straßenbauvorhaben ist der Stein bei der Stadt eingelagert. | |
Vorlage:SortKeyName | Bernhardstraße 34 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE MAX FRIEDMANN JG. 18/& DEPORTIERT 1942 MAJDANEK SOBIBOR ERMORDET 1942 |
Max ist der Ehemann von Adelheid. Die Patin seines Steins ist Marion Schneider aus Auerstedt. Wegen Straßenbauvorhaben ist der Stein bei der Stadt eingelagert. | |
Vorlage:SortKeyName | Dr.-Rudi-Moser-Straße 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE BERTHOLD FLEISCHMANN JG. 1881 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT BEFREIT/ÜBERLEBT |
Berthold war ein jüdischer Viehhändler, verheiratet mit Ida geb. Frank, die eine Tochter Elfriede hatten. Während Ehefrau Ida in Theresienstadt starb, wurde Berthold mit einem Bus in die Schweiz evakuiert, dort interniert und konnte nach einem Jahr Internierung 1947 nach Apolda zurückkehren, wo er bald darauf verstarb. Der Pate seines Steins war sein Enkelsohn Joachim-Peter Otto, dessen Wiwe Ilse nach seinem Tod die Patenschaft fortsetzt. | |
Vorlage:SortKeyName | Dr.-Rudi-Moser-Straße 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE IDA FLEISCHMANN GEB. FRANK JG. 1902 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 17.8.1943 |
Ida war die Ehefrau des jüdischen Viehhändlers Berthold Fleischmann und hatte mit ihm eine Tochter Elfriede. Pate des Steins ist die CDU Weimarer Land. | |
Vorlage:SortKeyName | Franz-Mehring-Straße 7 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE HERMANN SCHIERING JG. 1884 VERHAFTET 30.12.1943 'WEHRKRAFTZERSETZUNG' ZUCHTHAUS BRANDENBURG-GÖRDEN HINGERICHTET 16.10.1944 |
Der Sozialdemokrat hat sich um sowjetische Zwangsarbeiter gekümmert und sie bei der Sabotage in dem Apoldaer Rüstungsbetrieb Rheinmetall AG angeleitet.[4] Die Patin für den Stein ist Dr. Martina Schuster aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Goerdelerstraße 8 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE ERNA HOLZMANN JG. 1882 GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET FLUCHT IN DEN TOD 5.5.1942 |
Erna hatte den Tod des Vaters und der Mutter überlebt und lebte geschieden von ihrem Mann Albert Rosenthal. Nach dem Deportationsbefehl vergiftete sie sich durch Einatmen von Kohlenmonoxyd aus ihrer Feuerstelle. Der Pate ihres Steins ist Steffe-Claudio Lemme (MdB/SPD), Erfurt. | |
Vorlage:SortKeyName | Grünstraße 1 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE BERTA STRASSER GEB. ROCHOCZ JG. 1890 GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET FLUCHT IN DEN TOD 8.9.1943 |
Berta gab sich als Jüdin die Schuld für das Unglück, das die Nazis über die ganze Familie brachten und nahm sich mit Leuchtgas das Leben. Paten des Steins sind ihre Anverwandten Birgit und Gerald Rosner. | |
Vorlage:SortKeyName | Heynestraße 23 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE ANNA MÄRZ JG. 1892 EINGEWIESEN LANDESHEILANSTALT BLANKENHAIN VERLEGT PIRNA SONNENSTEIN ERMORDET 12.11.1940 AKTION T4 |
Anna litt an Schizophrenie und wurde in Blankenhain behandelt. Nach der Räumung des Hauses kam sie über Zschadraß in die Tötungsanstalt Sonnenstein, wo sie im Gas erstickt wurde. Die Familie bekam einen "Trostbrief" mit der erfundenen Todesursache Gallenblasen- und Bauchfellentzündung. Patin des Steins ist Annemarie Vock geborene März aus Apolda, eine ihrer Töchter. Vier Schülerinnen des Gymnasiums Apolda haben das Schicksal von Anna März mit einer Projektarbeit zum Abitur erforscht.[5] | |
Vorlage:SortKeyName | Jägerstraße 30 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE SALOMON GINSBURG JG. 1891 DEPORTIERT MAI 1944 AUSCHWITZ ERMORDET MAI 1944 |
Salomon, ein jüdischer Schneidermeister, war durch seine nichtjüdische Ehefrau geschützt, erhielt aber aus bisher ungeklärten Gründen einen Befehl zur Einzeldeportation. Die Patin seines Steins ist Katrin Zeiß aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Jägerstraße 9 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | GEBOREN 3.2.1945 CESLAW ANDRZYSIAK TOT 8.4.1945 |
Dieser polnische Junge einer Zwangsarbeiterin ist an Unterernährung und Krankheit gestorben. Die Paten des Steins sind die Schüler der damals 4. Klasse der Grundschule "Am Schötener Grund" und ihre Lehrerin in Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Jägerstraße 9 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER LEBTE CZESLAWA ANDRZYSIAK JG. 1923 ZWANGSARBEITERIN BEFREIT/ÜBERLEBT |
Czeslawa musste ihren toten Sohn in Apolda zurücklassen, als sie befreit war von ihrer Zwangsarbeit. Pate des Steins ist der Prager-Haus-Verein Apolda e.V. | |
Vorlage:SortKeyName | Lauthsweg 1 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE JOHANN OLLIK JG. 1905 VERHAFTET 27.9.1944 POLIZEIGEFÄNGNIS FLUCHT TOT AN HAFTFOLGEN 10.1.1945 |
Der Kommunist Ollik organisierte einen Streik, wurde wegen Hochverrat angeklagt und starb an den Folgen eines gescheiterten Fluchtversuchs.[6] Pate des Steins ist Klaus Hoppe aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 28 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | GALINA SCHTSCHOLKINA ZWANGSARBEITERIN RUSSLAND ÜBERLEBT |
Galina musste Zwangsarbeit bei der Firma Pfaff leisten und hat ihre vier Kinder an einer Typhusepidemie verloren.[7] Ihre Gräber befinden sich auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Apolda. Pate des Steins ist der Ev.Kirchenkreis Apolda-Buttstädt | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 28 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | LIJA SCHTSCHOLKINA JG. 1937 TOT 5.1.1944 |
Lija gehörte zu den vier Kindern, die an einer Masernepidemie starben und die Mutter Galina innerhalb von sechs Wochen verlor. Patin des Steins ist Sigrun Heimbürge aus Flurstedt. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 28 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | TAMARA SCHTSCHOLKINA JG. 1939 TOT 9.12.1943 |
Tamara gehörte zu den vier Kindern, die an einer Masernepidemie starben und die Mutter Galina innerhalb von sechs Wochen verlor. Patin des Steins ist Beate Findeisen aus Weimar-Oberweimar. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 28 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | JURIJ SCHTSCHOLKIN JG. 1941 TOT 21.11.1943 |
Jurij gehörte zu den vier Kindern, die an einer Masernepidemie starben und die Mutter Galina innerhalb von sechs Wochen verlor. Patin des Steins ist die Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 28 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | WLADIMIR SCHTSCHOLKIN JG. 1936 TOT 6.12.1943 |
Wladimir gehörte zu den vier Kindern, die an einer Masernepidemie starben und die Mutter Galina innerhalb von sechs Wochen verlor. Paten des Steins wurden die Schüler der "Lessing-Schule". | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | LAGER KÖHLER RHEINMETALL-BORSIG AG 1943-1945 KINDER RUSSISCHER ZWANGSARBEITERINNEN |
Mit diesem Thema-Stein wird an ein Zwangsarbeiterinnen-Lager erinnert, in dem zahlreiche Kinder an Hunger und Krankheiten sterben mussten. Patin dieses Steins ist Pastorin Ruth-Barbara Schlenker aus Niedertrebra. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | OLGA RUSANOWSKAJA JG. 1941 TOT 11.12.1943 UNTERERNÄHRUNG UND RUHR |
Olga und ihre Schwester Nina gehörten zu den sechs Kindern, die ihre Mutter auf dem Friedhof nach ihrer Befreiung zurücklassen mussten. Patin des Steins ist die "Agrargenossenschaft Ilm-Saaleplatte e.G." in Eckolstädt | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | NINA RUSANOWSKAJA JG. 1937 TOT 13.12.1943 UNTERERNÄHRUNG UND RUHR |
Nina gehört zu den beiden Kindern einer russischen Zwangsarbeiterin, die diese auf dem Friedhof begraben musste, ehe sie ihre Befreiung erlebte. Pate des Steins ist Max-Otto Strobel aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | LJUBA ALJACHNOWITSCHEWA JG. 1941 TOT 18.12.1943 UNTERERNÄHRUNG UND RUHR |
Ljuba war eines der sechs Kinder in der Zwangsarbeiter-Unterkunft. Patin ist eine ungenannt bleiben wollende Frau aus Weimar. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | BORIS ANDREJZEW JG. 1941 TOT 7.1.1944 UNTERERNÄHRUNG UND RUHR |
Boris Andrejzew gehörte zu den sechs Zwangsarbeiterkindern, die an den unmenschlichen Lebensbedingungen gestorben sind. Pate des Steins ist Hartwig Mähler aus Niederroßla. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | ANATOLIJ TRAWKIN JG. 1940 TOT 6.12.1943 UNTERERNÄHRUNG UND MASERN |
Anatolij gehörte zu den sechs russischen Zwangsarbeiterinnen-Kindern, die an den unmenschlichen Bedingungen im Lager Köhler zu Grunde gingen. Pate des Steins ist Karl Luft aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 33 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | NINA LJUNKOWA JG. 1938 TOT 7.1.1944 UNTERERNÄHRUNG UND RUHR |
Nina gehörte zu den sechs umgekommenen Kindern des Zwangsarbeiterlagers Köhler. Paten des Steins wurden die Kinder der damaligen 4. Klasse der Grundschule "Am Schötener Grund" und ihre Lehrerin | |
Vorlage:SortKeyName | Lessingstraße 71 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE AUGUST BERGER JG. 1882 VERHAFTET 1944 SACHSENHAUSEN TOT FEB. 1945 |
August Berger war eines der vielen Opfer der "Aktion Gitter", bei der die Nazis nach dem gescheiterten Attentat von Wehrmachtsoffizieren ehemalige Funktionsträger der Arbeiterparteien in KZ einliefern ließen.[8] Der Pate des Steins ist August Bergers Sohn Karl Berger aus Cottbus. | |
Vorlage:SortKeyName | Louis-Braille-Straße 14 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE BELLA RECHTMANN GEB. SZAJNTHAL DEPORTIERT 28.10.1938 LODZ AUSCHWITZ ERMORDET 24.8.1944 |
Bella, jiddisch Brucha, Rechtmann war die Ehefrau des Textilfabrikanten Julius, jiddisch Judka Rechtmann, die mit ihren Angehörigen als staatenlose Juden nach Polen abgeschoben wurden. Patin dieses Steins ist die Ev. Jugend Apolda-Buttstädt. | |
Vorlage:SortKeyName | Louis-Braille-Straße 14 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE REGINA SZAJNTHAL JG. UNBEKANNT DEPORTIERT 28.10.1938 LODZ AUSCHWITZ ERMORDET 24.8.1944 |
Regina, jiddisch Ryfka Szajnthal war die Schwester von Bella und teilte mit ihr das gleiche Schicksal. Pate des Steins ist Dr. Wolfgang Peller aus Berlin. | |
Vorlage:SortKeyName | Louis-Braille-Straße 14 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE JULIUS RECHTMANN JG. 1881 DEPORTIERT 28.10.1938 LODZ ERMORDET 28.10.1942 |
Julius, jiddisch Judka Rechtmann, betrieb eine kleine Kleiderfabrikation mit acht Mitarbeiterinnen. Bereits vor Machtantritt der Nazis im Reich musste er antisemitische Angriffe hinnehmen. Pate des Steins ist Pfarrer Herbert Stephan Meyer aus Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Niederroßlaer Straße 65 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | GERD FUNKE JG. UNBEKANNT DIENST AN DER WAFFE VERWEIGERT ERSCHOSSEN APRIL 1945 |
Gerd Funke gehörte zu sechs Wehrmachtsangehörigen, die wegen Gehorsamsverweigerung auf dem Sportplatz "Bismarck-Höhe" (heute "Naturspielplatz") von einem SS-Standgericht erschossen wurden. An die drei namentlich bekannten, darunter Gerd Funke, wird dort erinnert. Pate des Steins ist der SPD-Ortsverein Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Niederroßlaer Straße 65 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | ANTON MÜLLER JG. UNBEKANNT DIENST AN DER WAFFE VERWEIGERT ERSCHOSSEN APRIL 1945 |
Anton Müller gehörte zu sechs Wehrmachtsangehörigen, die wegen Gehorsamsverweigerung auf dem Sportplatz "Bismarck-Höhe" (heute "Naturspielplatz") von einem SS-Standgericht erschossen wurden. An die drei namentlich bekannten, darunter Anton Müller, wird dort erinnert. Pate des Steins ist der SPD-Ortsverein Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Niederroßlaer Straße 65 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | GERHARD VOLK JG. UNBEKANNT DIENST AN DER WAFFE VERWEIGERT ERSCHOSSEN APRIL 1945 |
Gerhard Volk gehörte zu sechs Wehrmachtsangehörigen, die wegen Gehorsamsverweigerung auf dem Sportplatz "Bismarck-Höhe" (heute "Naturspielplatz") von einem SS-Standgericht erschossen wurden. An die drei namentlich bekannten, darunter Gerhard Volk, wird dort erinnert. Pate des Steins ist der SPD-Ortsverein Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Stobraer Straße 21 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE WILLI BRÜMMER JG. 1893 VERHAFTET 16.8.1936 'VORBEREITUNG HOCHVERRAT' ERHÄNGT IN ZELLE AUFGEFUNDEN 17.6..1936 |
Willi Brümmer war Kommunist und hat sich an der Verbreitung von Aufklärungsschriften gegen das Naziregime beteiligt. Durch die Belastung eines anderen Angeklagten fühlte er sich in einer aussichtlosen Lage und hat den Freitod gewählt. Patin des Steins ist die Ortsgruppe Apolda DIE LINKE. | |
Vorlage:SortKeyName | Stobraer Straße 65/67 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE SAMUEL FRANK JG. 1872 'EINGEWIESEN 1.7.1941' PIRNA SONNENSTEIN ERMORDET 1.7.1941 AKTION T4 |
Samuel war der Sohn eines jüdischen Viehhändlers aus Bibra bei Meiningen, der 1923 wegen "Schwachsinn" im Apoldaer Carolinenheim aufgenommen wurde. 1935 hatte er das Heim wieder verlassen und war von Verwandten in Walldorf aufgenommen worden. Dieses Ehepaar wurde 1942 nach Belzyce deportiert, jedoch ohne Samuel, der damals bereits wieder in einer anderen Anstalt gewesen sein wird. Laut Yad Vashem wurde er angeblich in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein umgebracht, was dort nicht nachgewiesen werden kann, es sich also folglich um eine damals übliche Fälschung des Todesortes handeln dürfte. Die Recherche dazu steht noch aus. Pate des Steins ist André Schubart aus Erfurt. | |
Vorlage:SortKeyName | Stobraer Straße 65/67 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE LEO SMOSZEWSKI JG. 1892 EINGEWIESEN 1922 CAROLINENHEIM ENTLASSEN 1937 BERLIN DEPORTIERT 1942 GHETTO WARSCHAU TOT 5.4.1942 |
Leo war der Sohn eines jüdischen Kaufmanns und seiner Frau aus Berlin und wurde 1922 im Carolinenheim aufgenommen. Auf Beschluss eines Apoldaer Erbgesundheitsgerichtes wurde er 1936 in Jena sterilisiert und 1937 in das Berliner "Dauerheim für jüdische Schwachsinnige" verlegt. 1942 wurden die 82 Pfleglinge in das Ghetto Warschau deportiert. Patin des Steins ist die Stiftung Carolinenheim Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Weimarische Straße 3 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE HEINZ PELLER JG. 1914 DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ ERMORDET 19.12.1943 |
Heinz war der jüngste von drei Söhnen des Zigarrenhändlers und Wollwarenfabrikanten Robert Peller und seiner nichtjüdischen Frau Anna geborene Maschke. Er erlernte den Kaufmannsberuf und war im Geschäft seines Vaters tätig, bis dieses nach dem Novemberpogrom 1939 geschlossen wurde. Im Frühjahr 1942 wurde er von der Gestapo verhaftet - womöglich wegen des Kontakts zu einer "arischen" Frau. Am 6. März 1942 wurde er als Polizeihäftling in das KZ Buchenwald eingewiesen. Als Buchenwald "judenfrei" gemacht werden sollte, wurde er in einem Transport von 405 Juden nach Auschwitz deportiert. Nach zwei Monaten Zwangsarbeit in Auschwitz III-Monowitz erkrankte er schwer und wurde zur Tötung ausgesondert. Am 19. Dezember 1942 (nicht 1943, wie auf dem Stein angegeben) wurde er von Sanitäter Josef Klehr mit einer Phenolspritze ins Herz getötet.[9] Patin des Steins ist die Landeskirchliche Gemeinschaft in Apolda. | |
Vorlage:SortKeyName | Weimarische Straße 3 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE MAX PELLER JG. 1907 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ TOT 14.7.1945 IN THERESIENSTADT |
Max war der mittlere der drei Söhne des Ehepaars Peller (s.o.) und wurde wegen "Rassenschande" mit einer "arischen" Frau über die KZ Buchenwald, Auschwitz (wo er im jüdischen Orchester Geige spielte), Mittelbau-Dora, Bergen-Belsen nach Theresienstadt deportiert, wo er nach der Befreiung an Typhus starb. Pate des Steins ist sein in Berlin lebender Sohn Dr. Wolfgang Peller. | |
Vorlage:SortKeyName | Weststraße 20 |
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort | HIER WOHNTE HEINZ BERTLING JG. 1912 WEHRDIENST VERWEIGERT VERHAFTET 1943 ERSCHOSSEN 21.1.1944 |
Heinz Bertling, ein technischer Ingenieur, als Wehrmachtssoldat in einer Eisenbahn-Pionier-Kompanie in der Ukraine eingesetzt, meldete sich nach einem Urlaub von der Ostfront nicht wieder in seiner Einheit zurück. Stattdessen tauchte er im deutsch besetzten Frankreich unter, wurde aber von der Gestapo am 15. November 1943 in einem Hotel in Rennes verhaftet. Ein Wehrmachtsfeldgericht verurteilte ihn zum Tod durch Erschießen. Patin des Steins ist Dr. Erika Block aus Apolda.
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Franz, Udo Wohlfeld: Jüdische Familien in Apolda, Weimar 2008
- ↑ Peter Franz, Tina Unglaube, Udo Wohlfeld: Die Pragers. Eine jüdische Familie in Apolda. Geschichtswerkstatt Weimar-Apolda e.V., Apolda 2008, ISBN 3-935275-07-2
- ↑ Peter Franz, Udo Wohlfeld: Die Fleischmanns. Eine jüdische Familie in Apolda, Apolda 2009, ISBN 3-935275-11-0
- ↑ Peter Franz, Udo Wohlfeld: Tödlicher Widerstand. Apoldaer Arbeiter 1933-1945, Apolda 2009, ISBN 3-935275-10-2
- ↑ Swantje Gebhardt, Svenja Maaß, Rebekka Reise, Lydia Steinke: Massenmord an Blankenhainer Patienten. Anna März - Opfer der Euthanasie, Apolda 2014, ISBN 3-935275-31-5
- ↑ Peter Franz, Udo Wohlfeld: Gefangen im Netz. Die Konzentrationslager in Thüringen 1933–1937 (= gesucht 3). Weimar 2000, ISBN 3-935275-02-1
- ↑ Udo Wohlfeld: Das Leben und Sterben der Familie Schtscholkin. Eine dokumentarische Erzählung, Apolda 2010, ISBN 3-935275-15-3
- ↑ Karl Berger, Peter Franz, Udo Wohlfeld: August Berger. Sozialdemokrat in Apolda. Geschichtswerkstatt Weimar-Apolda, Apolda 2008 (= Schriftreihe des Prager-Haus e.V. Apolda gefunden 2), ISBN 3-935275-08-0
- ↑ Wolfgang Peller, Peter Franz, Udo Wohlfeld: Die Pellers. Eine jüdische Familie in Apolda. Geschichtswerkstatt Weimar-Apolda e.V., Apolda 2008, ISBN 3-935275-10-2