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Frankfurt am Main besitzt seit 1872 eine (regelspurige) Straßenbahn. Wie damals üblich wurde diese zunächst als Pferdebahn betrieben. Ab 1888 gab es Dampfstraßenbahnen und im Jahr 1884 eine der ersten elektrischen Straßenbahnen der Welt.
Systeme
Pferdebahn (1872–1905)
Die Frankfurter Trambahn-Gesellschaft (FTG) eröffnete 1872 die erste Pferdebahnlinie zwischen Bockenheim und Hauptwache (Normalspur). Bis zur Übernahme durch die Stadt 1898 wuchs das Netz auf eine Länge von etwa 30 Kilometer und wurde von 16 Linien befahren.
Dampfbahn (1888–1929)
Im Jahre 1888 wurde die Dampfbahn der Frankfurter Lokalbahn AG (FLAG) von der Innenstadt nach Eschersheim (heutige Stadtbahnstrecke U1-U3) eröffnet. Ein Jahr später folgte eine Dampfbahn der Frankfurter Waldbahngesellschaft zwischen Lokalbahnhof und Neu-Isenburg (heutige Straßenbahnstrecke 14).
Elektrische Straßenbahn (1884–heute)
Im Jahre 1884 eröffnete die Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG) eine elektrische Bahn zwischen Sachsenhausen und Offenbach (in Meterspur). Sie war die erste öffentliche elektrische Straßenbahn der Welt.
Anlässlich der Internationalen Elektrizitätsausstellung 1891 führten die Firmen Schuckert auf der Strecke Kaiserstraße - Mainkai und die Firma Siemens & Halske auf der Strecke Hauptbahnhof - Opernplatz elektrische Straßenbahnen vor. Während der Wagen der Firma Schuckert sowohl mit Strom aus einer Unterleitung und mittels Rollenstromabnehmer auch aus einer Oberleitung versorgt wurde, fuhr die Bahn von Siemens & Halske mittels aufladbarer Akkus.
Zwischen 1899 und 1904 wurden alle Pferdebahnlinien der ehemaligen FTG elektrifiziert, im Jahre 1908 auch die bisherigen Dampfbahnen der Frankfurter Lokalbahn.
1938 erreichte die Zahl der Frankfurter Straßenbahnlinien mit 32 ihren Höchststand. Das Netz umfasste 125 km und wurde bis 1964 auf 143 km erweitert.
Seit 1968 verkehrt die Frankfurter U-Bahn, deren zahlreiche oberirdische Abschnitte aus dem Straßenbahnnetz übernommen wurden (Stadtbahnbetrieb). Die ursprünglich geplante völlige Ersetzung der Straßenbahn durch U-Bahn- und Stadtbahnstrecken wurde in den 90er Jahren aufgegeben, beide Netze werden nun getrennt voneinander weiterentwickelt. Durch die weitgehende technische Kompatibilität können Werkstätten und Betriebshöfe von Fahrzeugen beider Netze genutzt werden.
Stilllegungspläne und Renaissance
Da man sich in den 60er Jahren auf den Bau von Stadtbahn und S-Bahn sowie der autogerechten Umgestaltung der Stadt konzentrierte, wurden zahlreiche Straßenbahnstrecken stillgelegt. 1986 sollte mit der Einweihung des C-Tunnels der Stadtbahn die Schienenfreie Innenstadt verwirklicht werden. Vor allem in der Innenstadt und im Westend wurden viele Linien eingestellt. Nach dem Willen des damaligen Oberbürgermeisters Wolfram Brück sollte in der Innenstadt nur eine Stichstrecke zur Konstablerwache erhalten bleiben, um als Zubringer zu S-Bahn und U-Bahn zu dienen. In der Bevölkerung regte sich allerdings heftiger Widerstand gegen die geplante Stilllegung der Strecke durch die Altstadt, so dass der Regierungsbezirk Darmstadt die Stilllegungsgenehmigung verweigerte.
Erst 1999 wurde eine komplett neue Strecke auf der Kurt-Schumacher-Straße eingeweiht, die Bornheim mit der Altstadt verband. 2003 folgte eine weitere neue Strecke in den Rebstockpark – Die erste vollwertige Netzerweiterung seit der Nachkriegszeit.
Zukunftspläne
- In den nächsten Jahren soll von der Konstablerwache ausgehend eine weitere Strecke nach Preungesheim Ost gebaut werden, um ein Neubaugebiet zu erschließen. Allerdings verzögerte sich der Baubeginn in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen, so dass mit einer Eröffnung nicht vor 2008 zu rechnen ist.
- Ebenfalls fest beschlossen ist der Bau einer Verbindungsstrecke über die Stresemannallee, um eine schnelle Verbindung zwischen Neu-Isenburg und dem Frankfurter Hauptbahnhof herzustellen. Da Parkplätze und ein Spielplatz auf der zukünftigen Trasse liegen, verzögert sich der Baubeginn allerdings. In Neu-Isenburg selbst ist eine Verlängerung der Straßenbahn vom Stadtrand in die Innenstadt im Gespräch.
- Von allen Seiten gewünscht, aber in Detailfragen noch strittig ist die lange geforderte Verlängerung der Linie 11 vom Höchster Stadtrand ins Zentrum und zum Höchster Bahnhof.
- Das mit Abstand größte Ausbauprojekt ist die im Generalverkehrsplan vorgeschlagene und vom Stadtparlament prinzipiell befürwortete Ringstraßenbahn, die vom Hauptbahnhof ausgehend unter Umgehung der Innenstadt die nördlichen Stadtteile Bockenheim, Eckenheim, Bornheim und Fechenheim verbinden soll.
- Eine Neubaustrecke vom Hauptbahnhof durch die Gutleutstraße bis zum Gutleuter Briefzentrum als Ersatz für die Buslinie 37 ist ebenso im Generalverkehrsplan vorgeschlagen worden, eine endgültige Entscheidung seitens des Magistrats ist aber noch nicht erfolgt.
- Ebenfalls in der Diskussion ist die Umwandlung der stark frequentierten Buslinie 30 (Hainer Weg - Konstablerwache - Friedberger Warte - Bad Vilbel) in eine Straßenbahnlinie.
Strecken
Bahnhofsviertel-/Altstadtstrecke
Datei:Zeichen 310.png Bahnhofsviertel Datei:Zeichen 224.png Hauptbahnhof/Münchener Straße Datei:Zeichen 224.png Weser-/Münchener Straße Datei:Zeichen 310.png Innenstadt/Altstadt Datei:Zeichen 224.png Willy-Brandt-Platz Datei:Zeichen 224.png Römer/Paulskirche Datei:Zeichen 224.png Börneplatz Datei:Zeichen 224.png Allerheiligentor |
Der erste Teil der Strecke entstand mit dem Bau des Frankfurter Centralbahnhofs und wurde mit diesem am 18. August 1888 als Pferdebahn der Frankfurter Trambahn-Gesellschaft eröffnet. Die Strecke führte durch das noch weitgehend unbebaute Bahnhofsviertel und schloss im Osten an eine bereits existierende Pferdebahnstrecke an, die vormals dort an den Frankfurter Westbahnhöfen ihre Endstation hatte. Die neu gebaute Kaiserstraße diente der Trambahn ab 1889 als Verkehrsträger.
Inzwischen lief in die Umstruktrukturierung der Altstadt an. Die Straßenbahn wurde dort 1899 bis zum Paulsplatz an der namensgebenden Frankfurter Paulskirche verlängert. Durch Straßenbrüche im beginnenden 20. Jahrhundert konnte die Strecke bis 1904 zur Fahrgasse, und bis 1906 zum Allerheiligentor erweitert werden. Abweichend vom heutigen Streckenverlauf führte zusätzlich ein Abzweig am heutigen Börneplatz durch die Rechneigrabenstraße Richtung Lange Straße / Obermainbrücke (heute Ignatz-Bubis-Brücke). Dieser Abschnitt wurde 1986 stillgelegt. Eine Besonderheit ist bis heute die Durchfahrt unter der so genannten „Seufzerbrücke“, die Nord- und Südteil des Römers verbindet. Ebenfalls 1906 wurde im westlichen Streckenabschnitt der Gleiskörper im Bahnhofsviertel von der Kaiserstraße in die Kronprinzenstraße (heute Münchener Straße) verlegt. Der alte Streckenverlauf wurde 1932 bis 1950 als Parallelstrecke für die Linien in Richtung nördlicher Innenstadt wieder in Betrieb genommen und danach zunächst in die Taunusstraße verlegt und 1971 entgültig stillgelegt.
Ab 1968 fuhren auch Stadtbahnen (zunächst noch als Straßenbahnen bezeichnet) über die Bahnhofsviertelstrecke zum Hauptbahnhof. Dieses Provisorium wurde jedoch mit dem Bau des B-Tunnels der U-Bahn beseitigt. Die ehemalige Tunnelrampe in der Großen Gallusstraße dient heute als Zufahrt zu einer Tiefgarage.
Mainzer Landstraße
Datei:Zeichen 310.png Gallus Datei:Zeichen 224.png Platz der Republik Datei:Zeichen 224.png Güterplatz Datei:Zeichen 224.png Speyerer Straße Datei:Zeichen 224.png Galluswarte Datei:Zeichen 224.png Schwalbacher Straße Datei:Zeichen 224.png Rebstöcker Straße Datei:Zeichen 224.png Wickerer Straße Datei:Zeichen 224.png Mönchhofstraße Datei:Zeichen 310.png Griesheim Datei:Zeichen 224.png Waldschulstraße Datei:Zeichen 224.png Linnegraben Datei:Zeichen 224.png Jägerallee Datei:Zeichen 310.png Nied Datei:Zeichen 224.png Birminghamstraße Datei:Zeichen 224.png Luthmerstraße Datei:Zeichen 224.png Nied Kirche Datei:Zeichen 224.png Tillystraße Datei:Zeichen 310.png Höchst Datei:Zeichen 224.png Zuckschwerdtstraße |
Die Straßenbahnstrecke in der Mainzer Landstraße wurde am 20. August 1895 in Betrieb genommen. Die Strecke ging zunächst nur bis zur Galluswarte und wurde von Akkumulator-Straßenbahnen der Frankfurter Trambahngesellschaft befahren. Richtung Innenstadt war sie über den Abzweig Platz der Republik durch die Bahnstraße (heute Düsseldorfer Straße) an den damals noch neuen Hauptbahnhof angebunden. Die Fortsetzung in Richtung Taunusanlage / Reuterweg wurde im gleichen Jahr durch die Pferdetrambahn erschlossen. Eine erste Erweiterung nach Westen erfolgte 1902 zur Haltestelle Rebstöcker Straße im Gallusviertel. Ab 1905 fuhren dann erstmals Straßenbahnen der Linie 11 auf der Strecke. 1909 wurde sie ein zweites Mal verlängert und um einen Abzweig erweitert: An der Galluswarte führt die Nebenstrecke südwestlich durch das Industriegebiet entlang der Höchster Straße (heutige Kleyerstraße), vorbei an den Adlerwerken, bis zur Rebstöcker Straße. Über diese ist die Nebenstrecke mit der Hauptstrecke auf der Mainzer Landstraße verbunden. Eine kurze Weiterführung durch die Kleyerstraße bis zum Griesheimer Exezierplatz, an dem 1930 Ernst Mays Friedrich-Ebert-Siedlung entstand, existierte 1912–1944.
Ebenfalls 1912 wurde auch die nördlich gelegene Hauptstrecke Richtung Griesheim erweitert. Die neue Endstation Flugplatz lag an der damaligen Flughafenstraße, die zum Flughafen Rebstock führte. Heute heißen Station und Straße Mönchhofstraße. Die Wendeschleife ist immer noch in Gebrauch. 1928 wurde die Stadt Höchst und ein großer Teil des dazu gehörigen Landkreises, zu dem auch Griesheim und Nied gehörte, eingemeindet. Der Eingemeindungsvertrag sah die Verlängerung der Straßenbahn bis nach Höchst vor. Zunächst erfolgte jedoch 1930 der Bau einer Nebenstrecke zum Bahnhof Griesheim. Sie zweigte von der Mainzer Landstraße in die Waldschulstraße nach Süden ab und wurde bis zu ihrer Stilllegung 1978 von der Linie 14 nach Fechenheim befahren.
1935 folgte die Erweiterung der Hauptstrecke nach Nied. An der Nieder Kirche wurde eine Wendeschleife und eine vorläufige Endhaltestelle gebaut. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, 24 Jahre nach der Eingemeindung, im Zuge der Neutrassierung der Mainzer Landstraße als Umgehungsstraße um Alt-Nied, erweiterte die Stadt dann die Strecke bis nach Höchst, allerdings vorerst nur bis zum Bolongaropalast im Osten des Stadtteils. Als Wendeschleife wird dort ein kompletter Häuserblock verwendet. Am östlichen Ende der Mainzer Landstraße wurde dagegen 1986 wegen der neuen U-Bahn-Strecke der Abschnitt zur Taunusanlage aufgegeben.
Die Strecke, die die zweitlängste Frankfurter Straße fast komplett abdeckt, hatte damit ihre bis heute gültige Länge erreicht. Die knapp acht Kilometer werden von den Straßenbahnen der Linie 11 in 24 Minuten bewältigt. Zwischenzeitlich wurde die Strecke ab der Haltestelle Mönchhofstraße in Vorbereitung zur Nutzung als Stadtbahnstrecke neu trassiert und somit weitgehend vom Straßenverkehr getrennt. 1989 wurde zwischen Jägerallee und Birminghamstraße die markante Brücke über die neugebaute Anschlussstelle der Bundesstraße 40a eröffnet. Die Planungen zur Aufnahme dieses Streckenabschnitts in das Frankfurter U-Bahnnetz liegen vorerst auf Eis. Aktueller ist dagegen eine Verlängerung der Strecke durch die Höchster Innenstadt und die Königsteiner Straße bis zum Bahnhof Frankfurt-Höchst.
Rebstockstrecke
Datei:Zeichen 310.png Bockenheim Datei:Zeichen 224.png Varrentrappstraße Datei:Zeichen 224.png Nauheimer Straße Datei:Zeichen 224.png Kuhwaldstraße Datei:Zeichen 224.png An der Dammheide Datei:Zeichen 224.png Leonardo-Da-Vinci-Straße Datei:Zeichen 224.png Rebstockbad |
Die Rebstockstraßenbahn ist die jüngste Strecke im Frankfurter Netz. Sie wurde am 13. Dezember 2003 als Ganzes eingeweiht. Ursprünglich sollte das neuentstehende Stadtquartier per U-Bahn erschlossen werden. Vor allem wegen der hohen Kosten wurde dieser Plan jedoch verworfen. Zudem konnte mit der Straßenbahn auch das Gewerbegebiet City-West miterschlossen werden. Eine U-Bahn hätte dieses umfahren.
Die Bauarbeiten sollten ursprünglich bereits 2002 abgeschlossen werden, verzögerten sich aber wegen Altlastbeständen im Erdreich. Die Strecke zweigt an der Straßenkreuzung Hamburger Allee / Schloßstraße / Varrentrappstraße von der Ginnheimer Straßenbahnstrecke ab und führt einsgleisig durch den begrünten Mittelstreifen der Hamburger Allee nach Nordwesten. Diese Bauweise war nötig um die angrezenden Alleebäume zu bewahren. An der Haltstelle Nauheimer Straße in der Nähe des Westbahnhofs biegt sie dann unter der Hochbahn nach Westen ab und beginnt führt dort durch die Voltastraße, der Hauptstraße der City-West. Hier wurden zum ersten Mal in Frankfurt die außenliegenden Spuren des Individualverkehrs angehoben um so einen niveaugleichen Fahrgastwechsel zu ermöglichen.
Über den Katharinenkreisel, der von der Straßenbahn geschnitten wird, beginnt der zweite Bauabschnitt im Rebstockviertel. Die Leonarda-Da-Vinci-Allee wurde zusammen mit dem Rasengleiskörper der Straßenbahn gebaut. Am Rebstockbad entstand die Endstation mit einer Weiche für den Gleiswechsel. Eine Wendeschleife wurde nicht gebaut, da auf der Strecke nur Zweirichtungsfahrzeuge eingesetzt werden.
Linien
Heute gibt es in Frankfurt nur noch elf Linien:
Nr. | Linienführung |
---|---|
EE | Ebbelwei-Expreß |
11 | Höchst Zuckschwerdtstraße — Fechenheim Schießhüttenstraße |
12 | Schwanheim Rheinlandstraße — Fechenheim Hugo-Junkers-Straße |
14 | Neu-Isenburg Stadtgrenze — Bornheim Ernst-May-Platz |
15 | Niederrad Haardtwaldplatz — Offenbach Stadtgrenze |
16 | Ginnheim — Offenbach Stadtgrenze |
17 | Rebstockbad — Hauptbahnhof, Pforzheimer Straße |
19 | Schwanheim Rheinlandstraße — Südbahnhof (Verstärkungslinie, nur vier Fahrten pro Schultag, am letzten Schultag v.d. Ferien nur 3 Fahrten) |
20 | Hauptbahnhof - Stadion (Verstärkungslinie, fährt nur bei Veranstaltungen im Waldstadion, ersetzt ab 12.6.2005 die Linie "V") |
21 | Nied Kirche (zu Hauptzeiten) — Gallus Mönchhofstraße — Stadion |
V | Stresemannallee/Mörfelder Landstraße — Oberforsthaus (nur am Wäldchestag, früher ohne Linienbezeichnung) |
Eine zwölfte Straßenbahnlinie ist die offiziell als U-Bahn bezeichnete Linie U5.
Ebbelwei-Expreß
Als Stadtrundfahrtslinie verkehrt der Ebbelwei-Expreß mit bunt bemalten Fahrzeugen aus der ersten Hälfte der 1950er Jahren auf den Straßen der Stadt.
Fahrzeuge
Zur Zeit verkehren Fahrzeuge der Baureihen P, R und S, der Ebbelwei-Express verwendet Zweiachser der Baureihe K. Die Nachkriegsbaureihen L, M, N und O sind inzwischen nicht mehr im Linienbetrieb vertreten, Museumsfahrzeuge kommen aber bei Sonderfahrten oder Fahrzeugmangel zum Einsatz.
Umfassende Beschreibungen aller Fahrzeugbaureihen siehe Artikel Fahrzeuge der Straßenbahn Frankfurt am Main.
Betriebshöfe, Depots, Wagenhallen
Anlagen in Betrieb
Betriebshof Gutleut
Der in der Mannheimer Straße 117 in der Nähe des Hauptbahnhofs gelegene Betriebshof ist der zentrale Straßenbahnbetriebshof in Frankfurt. Das 1915 fertiggestellte und 1919 in Betrieb genommene Depot verfügt über 29 Gleise und beherbergt die Wagen der Linien 11, 12 (5 Wagen), 14 (4 Wagen), 15, 16, 17, 19, 20 und 21 sowie die Züge des Ebbelwei-Expreß und die Museumswagen 102, 110, 111, 112 und 124. Der Fahrschulwagen 2050 ist ebenfalls in Gutleut stationiert.
Betriebshof Ost
Der Betriebshof Ost am Riederwald wurde am 12. Juli 2003 als jüngster Betriebshof der VGF eröffnet. Er ersetzt die Betriebshöfe Sachsenhausen, Bornheim und teilweise Eckenheim und dient sowohl der U-Bahn als auch der Straßenbahn. Gegenwärtig sind hier alle Fahrzeuge der Linien U4 bis U7 sowie 10 Wagen der Linie 12 und 5 Wagen der Linie 14 stationiert. Der Betriebshof ist mit den Stationen Seckbacher Landstraße auf der U4 und Johanna-Tesch-Platz auf der U7 über Betriebsstrecken verbunden. Die Strecken der Linien 12 und 14 sind ebenfalls mit Hilfe von Betriebsstrecken an den Betriebshof verbunden.
Wagenhalle Eckenheim
Das Depot Eckenheim in der Schwabstraße 16 wurde 1911 eröffnet und verfügt über insgesamt 30 Gleise. Als einziger Betriebshof der Innenstadt überstand er den Zweiten Weltkrieg ohne nennenswerte Schäden. Nach der Eröffnung des Betriebshof Ost 2003 verlor Eckenheim seinen Status als Betriebshof und dient fortan nur noch als Abstellanlage für ausgemusterte Straßenbahnfahrzeuge, einige Züge der U-Bahn-Linie U5 übernachten aber nach wie vor in Eckenheim.
Wagenhalle Neu-Isenburg
Die an der Endstation der Linie 14 gelegene viergleisige Halle diente ehemals der Frankfurter Waldbahn als Depot, seit 1929 wurden hier nicht benötigte Straßenbahnfahrzeuge abgestellt. Am 20. Dezember 1943 brannte die Halle vollständig aus, wurde aber bis 1955 wiederaufgebaut. Heute werden dort ausgemusterte Straßenbahnfahrzeuge abgestellt. Äußerlich ist die Halle in einem vernachläßigtem Zustand.
Straßenbahnzentralwerkstatt Praunheim
Ehemalige Anlagen
Von der U-Bahn genutzt
Betriebshof Heddernheim
Das Depot wurde 1910 nach der Eröffnung der Lokalbahnlinien 24 und 25 nach Bad Homburg und Oberursel eröffnet. 1966 wurde die ehemalige Holzhalle abgerissen, seit 1968 beherbergt das Gelände die U-Bahn-Züge der Linien U1 bis U3.
Wagenhalle Bommersheim
Die viergleisige Halle wurde 1910 durch die Frankfurter Lokalbahn errichtet und diente den Fahrzeugen der Linie 24 zur Hohemark als Depot. 1956 erfolgte der Bau einer Wendeschleife um das Depot, 1970 wurde die Halle umfassend modernisiert und verlängert. Seitdem dient sie als Depot für einige Züge der Linie U3.
Aufgegeben
Zentralwerkstatt/Betriebshof Bockenheim
Bereits seit 1883 stand an der heutigen Gräfstraße in der unmittelbaren Nähe der Bockenheimer Warte ein hölzernes Pferdebahndepot, das 1900 durch das heutige Backsteingebäude ersetzt wurde. Auf dem Gelände war außerdem die Straßenbahn-Hauptwerkstatt untergebracht, die 1966 das Depotgebäude übernahm. 1978 zog die Hauptwerkstatt in ein neues Gebäude in Praunheim um, seit 1987 dient das umgebaute ehemalige Depotgebäude als Theater.
Mehr Informationen dazu im Artikel Bockenheimer Depot.
Betriebshof Sachsenhausen
Der Betriebshof wurde 1899 als erstes Straßenbahndepot von der Städtischen Straßenbahn selbst errichtet. Die vierteilige Halle in der Hedderichstraße in der unmittelbaren Nähe des Südbahnhofs wurde 1969 umgebaut und modernisiert, wobei die Backsteinfassade der Südfront abgerissen wurde. Seit der Eröffnung des Betriebshof Ost im Jahr 2003 steht das Depot leer. In den nächsten Jahren soll es zu einem Stadtteilzentrum für Sachsenhausen umgebaut werden, unter Anderem sollen ein Marktplatz und eine Bücherei in den denkmalgeschützten Hallen untergebracht werden.
Betriebshof Bornheim
Das Depot in der Heidestraße 137 wurde am 4. April 1902 eröffnet und ersetzte ein 1900 geschlossenes Pferdebahndepot in der Berger Straße. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Depot mehrfach schwer beschädigt, aber bis 1952 in unveränderter Form wiederaufgebaut. Ab dem 1. August 1971 fungierte das Depot Bornheim nur noch als Außenstelle des Depot Eckenheim und wurde schließlich 2003 komplett geschlossen. Am 17. Oktober wurden hier die beiden ersten Fahrzeuge der neuen Baureihe S präsentiert, eigens dafür wurde die bereits demontierte Oberleitung auf einem Gleis wiederhergestellt. Wie auch im Depot Sachsenhausen sollen die Hallen neu genutzt werden, ein genaues Konzept dafür existiert bislang noch nicht.
Betriebshof Schönhof
Das kleine Depot an der Breitenbachbrücke in Bockenheim wurde bereits 1872 als Pferdebahndepot der Frankfurter Trambahn-Gesellschaft eröffnet und beherbergte auch die Stallungen und den Direktionssitz. Bei einem Luftangriff am 22. März 1944 wurde das Depot fast vollständig zerstört. Obwohl ein Wiederaufbau unterblieb, diente das Gelände noch bis zum 26. Mai 1965 als Abstellanlage, danach wurde es durch den Neubau der Breitenbachbrücke vom Gleisnetz abgetrennt und in der Folgezeit abgerissen.
Wagenhallen Schwanheim
Die ehemalige Wagenhalle der Frankfurter Waldbahn wurde 1905 gebaut, nachdem eine an gleicher Stelle befindliche Holzhalle 1904 niedergebrannt war. Das Depot diente lange Zeit dem Abstellen überzähliger Straßenbahnwagen und beherbergt seit 1984 das Frankfurter Verkehrsmuseum.
Wagenhalle Oberrad
Das ehemalige Depot der Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft wurde 1884 errichtet und fungierte ab 1906 als Abstellhalle der Städtischen Straßenbahn. Bei Luftangriffen 1943 und 1944 brannte das Gebäude aus und wurde in der Folgezeit nicht mehr als Depot genutzt und letztendlich abgerissen.
Straßenbahnnetze im Vorortbereich
Neben den erwähnten Betrieben der
- Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG), der
- Waldbahn und der
- FLAG
gab es in engeren Umland Frankfurts folgende Straßenbahnbetriebe:
- Straßenbahn Bad Homburg vor der Höhe und Saalburgbahn, die
- Straßenbahn Offenbach und die
- Hanauer Straßenbahn AG.
Mit Ausnahme Hanaus waren alle genannten Betriebe gleismäßig miteinander verbunden, man hätte also theoretisch eine durchgehende Linie von der Saalburg bis nach Neu-Isenburg oder von Höchst bis in den Süden Offenbachs schaffen können. Dies geschah aber nicht, weil die Betriebe nicht zur Kooperation in der Lage waren - noch bis 1995 musste man an der Stadtgrenze zwischen Frankfurt und Offenbach eine neue Fahrkarte kaufen, weil die Tickets des einen Betriebs beim anderen nicht galten.
Siehe auch
Literatur
- Söhnlein/Leindecker: Die Frankfurter Lokalbahn und ihre Elektrischen Taunus-Bahnen. GeraMond München 2000.
- Vorlage:Höltge
- Michelke/Jeanmaire: Hundert Jahre Frankfurter Strassenbahnen 1872-1899-1972. Verlag Eisenbahn, Villingen 1972.
Weblinks
- Verkehrsgesellschaft Frankfurt
- traffiq.de traffiQ, lokale Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Frankfurt am Main, hier auch offizielle Netzpläne [1] und Fahrpläne [2].
- El Citaro - Historische Streckenkarten
- forum.nahverkehr-ffm.de Diskussionsforum über den Frankfurter Nahverkehr mit eigenem Straßenbahn-Bereich