Akne

Sammelbezeichnung für Erkrankungen des Talgdrüsenapparates und der Haarfollikel
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Eine Akne (griechisch ακμή, akmé - wörtlich die Reife, Akme, der Höhepunkt, vermutlich durch Transskriptionsfehler zu spätlateinisch acne) ist eine Hautkrankheit mit Bildung entzündlicher Pusteln. In erster Linie betroffen sind zumeist die Talgdrüsen um die Haarwurzeln, in denen sich deren Ausscheidung, der Talg, staut und entzündet.

Symptome und Beschwerden

Aufgrund verstärkter Talgproduktion (Seborrhoe) und einer Verhornungsstörung im Ausgang des Haarbalges (follikuläre Hyperkeratose) bilden sich Mitesser (Komedonen). Entzünden sich diese, entwickelt sich ein Pickel (eine Pustel).

 
Pubertäre Akne eines 14-jährigen Jungen.

Man unterscheidet verschiedene Formen der Akne. Die Akne comedonica (Mitesser herrschen vor), die Akne papulopustulosa (Mitesser und Pickel) sowie die Akne conglobata (Mitesser, Pickel, Abszesse, Fisteln).

Die Akne tritt häufig in der Pubertät auf und bessert sich ohne Therapie meist im dritten Lebensjahrzehnt. Als mitverursachend gelten dabei hormonelle Prozesse, durch die die Talgproduktion noch zusätzlich gesteigert wird.

Die Akne aestivalis ist die so genannte "Mallorca-Akne": Sie erscheint nach stärkerer Lichtaussetzung bei Benutzung von Sonnencremes und betrifft v. a. Patienten vom 20. bis zum 40. Lebensjahr. Hier erheben sich Papeln je über einem entzündeten Saum, welche man örtlich mit Tretinoin oder Isotretinoin behandelt (siehe auch weiter unten).

Bekannt ist weiter auch die seltenere Chlorakne, die durch Hautkontakt mit dem mitunter zur Desinfektion (etwa in Schwimmbädern) verwendeten chemischen Element Chlor auftritt.

Folgen und Komplikationen

Wie grundsätzlich bei Hautkrankheiten an gut sichtbaren Stellen führt die Akne mitunter zu schwerwiegenden psychischen und seelischen Problemen, da sie als stigmatisierend empfunden wird. Dazu kommt, dass sie häufig bei jungen Menschen in einer Entwicklungsphase auftritt, in der dem Aussehen meist besondere Bedeutung beigemessen wird. Aus diesem Grund kann auch psychologische Unterstützung angeraten sein, zumal Stress und psychische Faktoren in bisher nicht bekanntem Ausmaß die Entwicklung der Akne beeinflussen können. Schwere Akneformen können zur Narbenbildung führen.

Ursachen

Untersuchungen an ein- und zweieiigen Zwillingen haben gezeigt dass es eine starke genetische Pädisposition für die Akne gibt.

Weitere Ursachen sind:

Behandlung

Akne kann mit innerlicher und/oder äußerlicher Anwendung von Antibiotika, mittels Schälkuren und (bei Frauen) Hormonen wie z. B. Östrogen behandelt werden. Dermatologische Beratung ist, außer in ganz leichten Fällen, anzuraten. Auch verbliebene Aknenarben können nach Abheilen der akuten Akne behandelt werden. Außerdem ist eine Impfung gegen die Aknebakterien durch Züchtung der verursachenden schweren scheißigen Bakterien und der Injektion in die Muskulatur möglich. Der Körper empfindet die Bakterien im Muskel als störend und bildet Antikörper gegen die Hautakne. Nach mehrmaliger Anwendung werden Schritt für Schritt verschiedene Antikörper gegen die Bakterien gebildet, bis die Akne verschwunden ist. i love akne :-)

In schweren Fällen wurden häufig pharmazeutische Derivate der Vitamin-A-Säure, sogenannte Isotretinoine (beispielsweise Roaccutan, Aknenormin, Ciscutan) eingesetzt, die dauerhaft die Talgbildung unterdrücken, allerdings aufgrund der systemischen Aufnahme starke Nebenwirkungen verursachen können. So muss eine Schwangerschaft in jedem Fall ausgeschlossen sein bzw. eine Schwangerschaft für die Zeit der Therapie inklusive einem nachfolgenden Sicherheitsabstand mit Sicherheit vermieden werden, da beim Ungeborenen Fehlbildungen auftreten könnten. Alternativ steht die äußerliche (topische) Anwendung von Retinoinen zur Verfügung.

Ein erst kürzlich entwickelter Wirkstoff ist Adapalen, ein synthetisches Derivat der Naphtainsäure, das in schwacher Konzentration (0,1 %) sehr gute Ergebnisse zeigt. Allerdings ist seine Wirkungsweise noch nicht völlig geklärt. Man nimmt an, dass er das im Krankheitsfall dicht komprimierte Zellmaterial der verstopften Talgdrüse lockert und so den Abtransport fördert, wodurch die Drüse die verstopfenden Partikel abstoßen kann.

Akne kann nicht als Mangel der persönlichen Hygiene angesehen werden, so verbessert ständiges Waschen das Hautbild in der Regel nicht. Im Gegenteil wird dadurch der Säureschutzmantel der Haut entfernt, so dass sich die Krankheit verschlechtern könnte. Daher sollten Betroffene sich nur maximal zweimal täglich mit einem pH-neutralen, vorzugsweise leicht sauren (pH-Wert 5,5) Hautreinigungsmittel waschen.

Akne und Ernährung

Es ist bis heute kein wissenschaftlich nachgewiesener Zusammenhang zwischen Akne und Ernährungweise bekannt, allerdings wird bemängelt, dass es zu wenig aussagekräftige Studien zu dieser Frage gibt. Eine aktuelle retrospektive und nicht placebo-kontrollierte Studie [1] legt allerdings nahe, dass ein Zusammenhang zwischen Akne und dem Konsum von Kuhmilch existiert.

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