Riksmål (wörtlich: Reichssprache) ist eine der drei Standardvarianten des Norwegischen, allerdings ohne offiziellen Charakter.
Das Riksmål hat sich aus der dänisch-norwegischen literarischen Tradition entwickelt. Es unterscheidet sich vom Dänischen durch Angleichungen an die norwegische Aussprache und viele Norwagismen im Wortschatz. Dem gegenüber stellt das Bokmål, das bis 1929 selbst Riksmål hieß, eine weiter entfernte Form dar, die noch mehr norwegische Eigenheiten aufweist und sich deswegen weiter von der traditionellen und gemeinsamen Schriftkultur Dänemark-Norwegens entfernt hat.
Im Gegensatz zu Bokmål und Nynorsk ist Riksmål heute keine offizielle Sprache, wurde jedoch im 19. Jahrhundert, zu Beginn des 20. Jahrhunderts und vereinzelt bis nach dem Zweiten Weltkrieg (z.B. Sigurd Hoel, Arnulf Øverland) von vielen Schriftstellern verwendet. Heute spielt die Sprache im literarischen Leben des Landes keine große Rolle mehr; die weitaus meisten Autoren schreiben Bokmål, eine Minderheit Nynorsk. Die größte Zeitung des Landes, Aftenposten, erscheint allerdings bis heute in einem gemäßigten Riksmål. Der Text der norwegischen Nationalhymne aus dem Jahre 1859, (Ja, vi elsker dette landet) ist in Riksmål verfasst. Die norwegischen Nobelpreisträger (Bjørnstjerne Bjørnson, Knut Hamsun und Sigrid Undset) haben alle Riksmål geschrieben - zu einem Zeitpunkt freilich, als sich die Unterscheidung zwischen Bokmål und Riksmål noch nicht herausgebildet hatte.
Nach den letzten zwei Rechtschreibereformen gibt es kaum mehr Unterschiede zwischen dem Bokmål und dem Riksmål.
Das Riksmål wird von der Norwegischen Akademie für Sprache und Literatur normiert. Die Akademie gibt auch das große Wörterbuch des Riksmål (Norsk Riksmålsordbok, 6 Bände) heraus. Dieses Wörterbuch gilt immer noch als das größte Wörterbuch der norwegischen Sprache.
Alle Formen werden ausführlich im Artikel über die norwegische Sprache beschrieben.