Władysław II. Jagiełło

Großfürst von Litauen, König von Polen
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Wladylaw Jagiello (poln. Władysław Jagiełło, litauisch Jogaila, *1348 - † 1. Juni 1434.), war als Sohn von Olgierd († 1377) der Großfürst von Litauen (1377-1401) und zudem unter dem Namen Wladyslaw II. der König von Polen (1386-1434). Zusammen mit seinem Vetter Witold, dem neuen litauischen Großfürsten (1401-1430) begründete er die polnisch-litauische Union.

Sein Vater Olgierd († 1377) hatte als Großfürst mit seinem Bruder Kiejstut die Regierung geteilt. Jagello überwarf sich 1379 in einem bewaffneten Konflikt mit seinem Onkel Kiejstut, wurde 1281 gefangen und abgesetzt, kam wieder frei und konnte 1382 seinerseits seinen Onkel bei einem persönlichen Treffen gefangennehmen. Kiejstut wurde im Gefängnis getötet während dessen Sohn Witold daraus entkam.

Schließlich einigte sich Jagello 1384 halbwegs mit Witold, so daß er sich um die Hand der Königin Jadwiga (Hedwig) von Polen und damit die polnische Krone bewerben konnte. Am 4. März 1386 wurde Jagello in Krakau zum König gekrönt und war damit seiner Frau rechtlich gleichgestellt. In der Folge mußte er allerdings die Macht in Litauen an Witold abgegeben (1392-1401).

Dessen ungeachtet entstand die polnisch-litauische Union, da auch Witold ihre Vorteile erkannte und sie im Vertrag von Horoldo am Bug Oktober 1413 akzeptierte. In Zukunft wurden die Großfürsten von Litauen und die Könige von Polen nur mit Zustimmung beider Unionspartner gewählt. Der litauische Adel wurde in den polnischen Adel aufgenommen und schickte seine Söhne zur Ausbildung dorthin. In Litauen machte sich die polnische Kultur breit.

Man betrieb eine gemeinsame Außenpolitik, die beachtliche Erfolge erzielte. Sie richtete sich in erster Linie gegen den Deutschen Orden und gipfelte in der Schlacht bei Tannenberg 1410, in der sich Jagellos taktisches Geschick mit Witolds Mut paarte. Der Orden verlor dabei den Nimbus der Unbesiegbarkeit, konnte sich jedoch noch einige Zeit halten. Erst 1422 kam es im Frieden vom Melnosee zu einer dauerhaften Regelung.

In der Folge versuchte besonders der röm.-deutsche Kaiser Sigismund die Union zu spalten, woraufhin 1423 und 1429 zwei große Fürstentreffen stattfanden. In letzterem versprach Sigismund dem Witold die Königskrone, was in Polen Widerspruch herausforderte.

Im Jahr 1430 legte Wladyslaw II. Jagiello im Privileg von Jedlno auch seinen Streit mit dem Teil des polnischen Adels bei, der ihn nach dem Tod Jadwigas (17.7.1399) gern losgeworden wäre. Es ging um die Zustimmung des Adels zur Steuerfestsetzung, Ausübung des Münzrechtes und eine Rechtssicherheit des Adels gegenüber dem König. Gegen Anerkennung des Wahlkönigtums und der geforderten Rechtssicherheit von Seiten des Königs wurden seine Söhne als Nachfolger anerkannt. In dem Streit hatte ein Teil des poln. Adels sogar schon Witold die polnische Krone angeboten.

Erwähnenswert ist noch ein neuer Konflikt in Litauen. 1430 setzte Wladyslaw II. Jagiello dort seinen Bruder Swidrygello als neuen Großfürsten ein. Der kam aber über der Rückgabe von Witolds persönlichen Lehen in Konflikt mit Jagello und wurde in einem bewaffneten Konflikt durch Witolds Bruder Sigismund (ermord. 1440) ersetzt, welcher die Union erneuerte.


Vorgänger:
Hedwig I. (Polen)

Liste der Herzöge und Könige von Polen

Nachfolger:
Wladyslaw III. von Warna

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