Das Teatro Amazonas ist ein Opernhaus in Manaus, Brasilien. Am 31. Dezember 1896 eingeweiht, wurde es durch die Einnahmen des Kautschukbooms finanziert.
Der Film von Werner Herzog, Fitzcarraldo (1982), machte das Teatro Amazonas wieder in Deutschland bekannt. Außerdem hat Sharon Lockhart 1999 den Film Teatro Amazonas veröffentlicht und hatte im Juni bis August 2000 eine Ausstellung über dieses Opernhaus im Kunstmuseum Wolfsburg.
Geschichte und Architektur
Die Geschichte dieses Opernhauses begann als A. J. Fernandes Júnior das Projekt 1881 einreichte und es genehmigt wurde. Dieses architektonische Werk wurde dem Gabinete Português de Engenharia e Archuitetura de Lisboa 1883 in Auftrag gegeben. Der erste Spatenstich verzögerte sich um ein Jahr aufgrund von Debatten über die Finanzierung. Architekten, Baumeister, Maler und Künstler wurden aus ganz Europa engagiert. Die Innendekoration wurde von Crispim do Amaral und Domenico de Angelis durchgeführt. Die barocke Haupthalle ist für 685 Zuhörer ausgelegt. Die Decke ist durch das Bild „A Glorificação da Belas Artes na Amazônia“ von Domenico de Angelis geschmückt. Die Pflastersteine rund um die Oper sind extra aus einem Sand-Kautschuk-Gemisch gefertigt worden, um die Vorführungen nicht durch die vorbeifahrenden Pferdefuhrwerke zu stören. Ein Großteil der Baumaterialien wurden aus Europa importiert.
Es wurde 1929 und 1975 renoviert bzw. restauriert und ist Touristen zugänglich.
Im Jahre 1996 hat der deutsche Geiger Michael Jelden im Teatro Amazonas das größte Musikfestival Lateinamerikas (Festival de Manaus) gegründet, das erstmals tatsächlich Oper in das Theater brachte. Nachdem Jelden das Festival 2 Jahre als Intendant betreut hatte, liegt die Leitung nun in Händen des Brasilianischen Kultusministeriums und der nationalen Kulturstiftung FUNARTE.
Literatur
- Lockhart, Sharon; Martin, Timothy; Schampers, Karel: "Sharon Lockhart: Teatro Amazonas", 2000 NAI Publishers, ISBN 9-05662-139-4