Maschhad

Hauptstadt des iranischen Bundesstaates Razavi-Chorasan
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2006 um 00:08 Uhr durch Dundak (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Benutzer:Pszta rückgängig gemacht und letzte Version von Benutzer:Head wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mashhad (Meschhed, Mashad oder Masched, persisch: مشهد /mæʃˈhæd/) ist die Hauptstadt des iranischen Bundesstaates Razavi-Chorasan und die zweitgrößte Stadt Irans. Sie liegt 850 km östlich von Teheran auf einer Höhe von rund 985 m am Fluss Kashaf.

Mashhad gilt als eine der sieben heiligen Stätten des schiitischen Islams, weil dort die heilige Goharshaad-Moschee liegt. Die Stadt ist ein wichtiges politisches und religiöses Zentrum, jährlich besuchen sie mehr als 100.000 schiitische Pilger.

Die Stadt wird durch die Eisenbahn mit Teheran verbunden und besitzt einen Flughafen. Sie liegt in einer landwirtschaftlich geprägten Region. Hauptprodukte sind Wolle und die daraus hergestellten Teppiche. In der Stadt gibt es auch eine Universität.

Geschichte

Die Stadt wurde um das Jahr 823 gegründet. Der Name (arabisch Ort des Märtyrers) entstand, weil dort das Grabmal des achten schiitischen Imams Ali ibn Musa el Reza liegt, der dort der schiitischen Überlieferung zufolge auf Geheiß des Kalifen Al-Ma'mun vergiftet wurde. Davor war die Stadt ein eher unbedeutendes Dorf mit dem Namen Sanabad, das sich nach dem Tod des Imams zu einer wichtigen Wallfahrtsstätte entwickelte. Ein Heiligtum zu Ehren des Imams wurde errichtet, das heute eine der reichhaltigsten Sammlungen von Kunst- und Kulturgütern des Iran beherbergt. Verschiedene theologische Schulen des schiitischen Islam nahmen von hier ihren Ausgang.

Neben ihrer religiösen Bedeutung als Heiligtum des schiitischen Islam kam der Stadt in der Vergangenheit auch große politische Bedeutung zu, als der persische Herrscher Nadir Schah, der von 1736 bis 1747 regierte, die Stadt zu seiner Hauptstadt machte.

Obwohl hauptsächlich von Moslems bewohnt, gab es in der Vergangenheit einige religiöse Minderheiten in Mashhad, hauptsächlich Juden, die im Jahr 1839 gewaltsam zum Islam bekehrt wurden. Sie wurden bekannt als Jadid al-Islam (Neulinge im Islam). Äußerlich passten sie sich der islamischen Lebensweise an, bewahrten jedoch häufig heimlich ihren Glauben und ihre Traditionen.

Bevölkerung

Mashhad hat über 2,5 Millionen Einwohner hauptsächlich iranischer, arabischer und afghanischer Herkunft.

Persönlichkeiten

Der schiitische Großajatollah Ali as-Sistani wurde in Mashhad geboren. In einem Vorort, dem damals dörflichen Mazinan, ist hier 1933 Ali Schariati geboren. Ebenfalls aus Mashhad stammt der politische und religiöse Führer des Iran Seyyed Alī Chāmene'ī.

Aktuelle Ereignisse

Für die politische Atmosphäre von Mashhad war in der jüngsten Vergangenheit insbesondere das Bombenattentat auf den Imam Reza-Schrein am 20. Juni 1994 kennzeichnend. Bei dem Attentat wurden 26 Personen getötet. Verantwortlich bezeichneten sich selbst die Volksmudschahedin Iran (MKO) unter der Führung von Mehdi Nahvi, die damit an den Jahrestag ihrer Gründung am 20. Juni 1981 erinnern wollte.

1998 und 2003 kam es zu Studentenunruhen nach gleichen Vorgängen in Teheran.

Vorlage:Koordinate Artikel