Skarifizierung

Einbringen von Ziernarben in die Haut
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Als Skarifizierung wird das Schneiden von Narben in die Haut bezeichnet.

Dieses wird besonders in der schwarzen Bevölkerung des Sudans durchgeführt und dient einerseits der Klanzuordnung, andererseits als Körperschmuck, daneben allerdings auch der Initiation der Mädchen an der Grenze zum heiratsfähigen Alter.

Auch in verschiedenen Jugendsubkulturen der westlichen Welt werden heutzutage Narben geschnitten. Dabei unterscheidet sich dies von der rituellen Skarifizierung der "Naturvölker" insoweit, als zwar auch hier die Abgrenzung zu anderen Gruppen beabsichtigt ist und dies als Form des Körperschmucks betrachtet wird. Die in einem tiefenpsychologischem Sinn mit dem Erdulden von Schmerzen als Initiation ins Erwachsenenleben vorhandene Motivation mag ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, ist jedoch weder in einer Tradition verwurzelt noch ein stammeskulturelles Ereignis mit Einbeziehung der Angehörigen.

Von beiden Formen unterscheidet sich das selbstverletzende Verhalten als psychischer Störung in dem Sinn, dass hier die Psychopathologie im Vordergrund steht und der Aspekt des Körperschmucks völlig in den Hintergrund tritt.


Daneben wird eine Skarifizierung zur virologischen Diagnose einer Pockenerkrankung an der Hornhaut des Kaninchens durchgeführt; weiters die Pockenimpfung selbst mittels Skarifizierung am Oberarm durchgeführt.


Siehe auch: Tätowierung - Piercing - Ethnologie


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