Die Schwäbische Bank AG ist eine 1933 in Stuttgart gegründete deutsche Privatbank in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft.[3]
Die vorwiegend im Bereich Anlageberatung und Vermögensverwaltung tätige Regionalbank hat ihren Sitz in Stuttgart. Seit 2009 ist sie Teil der Warburg-Bankengruppe.
Schwäbische Bank AG | |
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Datei:Schwaebische Bank.png | |
Staat | ![]() |
Sitz | Stuttgart |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Bankleitzahl | 600 201 00[1] |
BIC | SCHW DESS XXX[1] |
Gründung | 1933 |
Website | www.schwaebische-bank.de |
Geschäftsdaten 2012[2] | |
Bilanzsumme | 227,3 Mio. Euro |
Einlagen | 182,5 Mio. Euro |
Kundenkredite | 35,3 Mio. Euro |
Mitarbeiter | 54 |
Geschäftsstellen | 1 |
Leitung | |
Vorstand |
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Aufsichtsrat |
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Geschichte
Im September 1933 gründeten die Inhaber des Stuttgarter Verlages Franckh-Kosmos, Hofrat Walther Keller und Euchar Nehmann, mit Gesellschaftern des Verlages das Bankhaus Schwäbische Bank.[4]
Die Gründer ernannten Dr. Carl Linder zu Geschäftsführenden Vorstand der Schwäbischen Bank und stellten selbst deren Aufsichtsrat. Dr. Carl Linder hatte zuvor für eine Tübinger Bank gearbeitet, für diese in Stuttgart eine Filiale aufgebaut und sich nach der Weltwirtschaftskrise zunächst selbständig gemacht, ehe er zum Vorstand der Schwäbischen Bank berufen wurde.
Die Schwäbische Bank bezog im Stuttgarter Salamanderbau, auf der Königstraße 19, ihre Räumlichkeiten.
1959 zog die Bank in den damals gerade wiederaufgebauten Stuttgarter Königsbau, ein spätklassizistischer Prachtbau, in welchem sich der Sitz der Bank bis heute befindet. Seit dieser Zeit gibt es das Motto der Bank „Eine gute Adresse für Ihr Geld.“.
Jüngste Vergangenheit
Bis 1971 befand sich die Bank vollständig in privater Hand. 1971 erwarb die HypoVereinsbank Anteile an der Schwäbischen Bank. Diese Anteile in Höhe von 25,05 Prozent wurden 2009 zu einem nicht genannten Verkaufspreis an die Hamburger Warburg Bankengruppe verkauft. [5] Die Hamburger Privatbank erwarb in jüngerer Zeit weitere Anteile von Familiengesellschaftern und stockte ihre Beteiligung auf 78 Prozent auf. Die übrigen Anteile befinden sich mehrheitlich im Privateigentum von Peter Linder, Sohn von dem ersten Vorstand Carl Linder und bis 2012 Vorstandssprecher der Bank, sowie im Streubesitz.
Struktur
Die Schwäbische Bank ist eine vorwiegend im Bereich Vermögensverwaltung und Anlageberatung für zumeist vermögende Privat- und Firmenkunden tätige Universalbank. Das Kerngebiet der Bank ist die Region Mittlerer Neckar, wenngleich sie deutschlandweit tätig ist und mehr als 7000 Kunden in 22 Ländern betreut.[6] 2011 wurden im Jahresdurchschnitt 57 Mitarbeiter beschäftigt.[7] Die Bank ist Ausbildungsplatz und dualer Partner der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart.[8]
Das Geschäftsjahr 2011 schloss die Schwäbische Bank bei einer Bilanzsumme von ca. 266 Millionen Euro und einer Kernkapitalquote von 15,88% mit einem Bilanzgewinn von 1,5 Millionen Euro ab.[9]
Der Aufsichtsrat der Schwäbischen Bank AG, dessen Vorsitzender Christian Schmid ist, besteht aus drei Mitgliedern. Für die Geschäftsleitung der Bank tragen die Vorstände Marcus Ebert (seit 2012, seit 2011 Vorstandsmitglied) und Michael Papenfuß die Verantwortung. Peter Linder, der langjährige Sprecher des Vorstands, zog sich 2012 altersbedingt aus dem aktiven Bankgeschäft zurück.
Die Schwäbische Bank AG ist Mitglied des Bundesverbands deutscher Banken und ist dessen Einlagensicherungsfonds angeschlossen.
Sonstige Tätigkeiten
Stiftung: Gutes mit Schönem verbinden
Der Großaktionär und ehemalige Vorstandssprecher der Bank, Peter Linder, gründete 1993 zusammen mit Carl Herzog von Württemberg die Stuttgarter Stiftung „Gutes mit Schönem verbinden“ zur Förderung von Bildung, Erziehung und Kultur im Inland und in Entwicklungsländern.[10][11]
Schwäbische Aktien - »zom Fressa’ gern«
Zwischen 1987 und 2005[12] brachten die jeweiligen Auszubildenden des Bankhauses den kulinarischen Hauptversammlungsführer Schwäbische Aktien - »zom Fressa’ gern« heraus.[13][14][15] Die Broschüre enthielt eine Auswahl von schwäbischen Aktiengesellschaften. Ein Kalendarium in der alle im Heft aufgeführten Aktiengesellschaften nach HV-Datum sortiert waren, sowie die entsprechende Seitenzahl, danach neben dem Kurzportrait des jeweiligen Unternehmens (Bilanzsumme, Gezeichnetes Kapital, Umsatz, Jahresüberschuss, Dividende, Höchst-/Tiefkurse), sowie die Aktionärsstruktur (wie beispielsweise: Großaktionäre oder Streubesitz). Das eigentliche Hauptwerk, lag aber auf dem schwäbisch verfassten Teil was es für die Aktionäre auf der jeweilige Hauptversammlung zu Essen und Trinken gibt, Beispiel:
„Nach dem tolle Esse em Vorjahr, wollet die […] des Johr no oins draufsetze: zur glacierte Kalbsnuss auf Rieslingsoß gibt’s Champignons, Koreandermöhrle ond Spätzle. Die Frag isch blos no, was es nebe de oigene Getränke zom Schlürfe gibt – die werdet de Wei jo net blos verkoche, oder?“
Das unter den Aktionären beliebte Informationsheft musste 2005 eingestellt werden, da nicht mehr genügend Aktiengesellschaften der Bank mitteilen wollten, was sie ihren Aktionären als Naturaldividende anbieten wollen, da schon der Besitz einer einzigen Aktie dazu berechtigt, die Hauptversammlung zu besuchen.[16] Im letzten Jahr des Erscheinens bekam die Bank für den in Mundart herausgegebenen Führer die Friedrich-E.-Vogt-Medaille der Mundartgesellschaft Württemberg e. V. aus Reutlingen.[17]
Weblinks
- Offizielle Webseite Schwäbische Bank AG
- Schwäbische Bank in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Einzelnachweise
- ↑ a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- ↑ Geschäftsbericht 2012 (PDF; 1,3 MB)
- ↑ Interview mit Peter Linder "Gier hat eine Rolle gespielt", stuttgarter-zeitung.de, 4. September 2009
- ↑ Schwäbische Bank - Geschichte
- ↑ M.M.Warburg & CO steigt bei der Schwäbischen Bank ein, welt.de, 18. Dezember 2008
- ↑ Interview mit Peter Linder "Gier hat eine Rolle gespielt", stuttgarter-zeitung.de, 4. September 2009
- ↑ Schwäbische Bank AG Geschäftsbericht 2011, schwaebische-bank.de, abgerufen: 10. Dezember 2012
- ↑ Duale Partner - Schwäbische Bank AG, dhbw-stuttgart.de, abgerufen: 2. Mai 2011
- ↑ Schwäbische Bank AG Geschäftsbericht 2011, schwaebische-bank.de, abgerufen: 12. November 2012
- ↑ Stiftung „Gutes mit Schönem verbinden“, stuttgarter-stiftungen.de, abgerufen: 2. Mai 2011
- ↑ Vier Millionen Euro für gute Zwecke, schwaebische.de, 1. August 2010
- ↑ Die Schnitzel-Dividende in ZEIT Campus 03/2008 von Marc Brost, Stand: 10. September 2008
- ↑ Der Schweinebraten in der Aktentasche auf sueddeutsche.de von H. Wilhelm, A. Hagelüken, M. Völklein und J. Schmidt, vom 25. April 2008
- ↑ Hauptversammlung: Party für Aktionäre von Sabine Thienel in Focus Money, Heft-Nr. 19/2000, vom 4. Mai 2000
- ↑ Der Aktionär als Genießer von Alexander Antonoff auf welt.de vom 2. April 2003
- ↑ Viele Aktionäre haben Hauptversammlungen "zom Fressa' gern" von Karsten Seibel, auf welt.de vom 7. April 2004
- ↑ Friedrich-E.-Vogt-Medaille für Verdienste um die schwäbische Mundart. Gegründet 1985, mundartgesellschaft-wuerttemberg.de, abgerufen: 1. August 2012
Koordinaten: 48° 46′ 45″ N, 9° 10′ 42,4″ O