Oleg Sergeevič Grebenščikov
Oleg Sergeević Grebenščikov (russ. Олег Сергеевич Гребенщиков) (* 11. Juli (24. Juli) 1905 in Pärnu, damals Gouvernement Livland heute Estland; † 1980 in Moskau) war ein russisch-jugoslawischer Balletttänzer, Komponist, Geograph, Geobotaniker, Forstwissenschaftler und Botaniker, dessen wissenschtliches Arbeitsgebiet die Ökologie der Hochgebirge des Kaukasus und der Balkanhalbinsel bildete. Nach der Oktoberrevolution verbrachte er seine Jugend in Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Königreich Jugoslawien), wo er auch seine akademische Laufbahn begann, wie er auch dort eine Ballettausbildung bekam und Solist wie Ensemblemitglied im Serbischen Nationaltheaters von 1928-1945 wurde und dort auch die Stellung eines Balletmeister und Komponisten innehatte.
Oleg Sergeevič Grebenščikov besaß bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die jugoslawische Staatsbürgerschaft, die er danach gegen die sowjetische eintauschte.
Er schloß 1930 eine Studium der Forstwissenschaften an der Universität Belgrad ab. 1957 erhielt er einen Doktortitel der Biologie und 1970 einen in Geographie. Grebenščikov studierte ebenso im Fach Musik Harmonie, Komposition und Kontrapunkt unter anderem bei Stevan Hristić.
Im Serbischen Nationalballett
Seine Schulzeit verbrachte Oleg Sergeevič Grebenščikov in Belgrad wo er das Russisch-serbische Gymnasium 1923 abschloss.[1] Oleg Sergeevič Grebenščikov besuchte in Belgrad die Ballettschule von Jelena Poljakova Ende der 20er Jahre und wurde ins Ensemble der Ballet-Kompagnie des Serbischen Nationaltheaters aufgenommen. Oleg Sergeevič Grebenščikov trat erstmal 1925 auf der Bühne des serbischen Nationaltheaters auf. Seine Erste Aufführung hatte er in den Polowetzer Tänze im Tanzchor der russischen Nationaloper Fürst Igor von Alexander Porfirjewitsch Borodin. Oleg Sergeevič Grebenščikov war in seiner Zeit am Nationaltheater einer der führenden männlichen Tänzer und trat insbesondere in Choreographien von Michel Fokine auf. Daneben trat er in Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Francesca da Rimini und im Divertissement In der Balletstunde von Joseph Lanner und Johan Strauss auf
Wissenschaftliche Tätigkeit
Nach seinem Studium fand er in der botanischen Abteilung im Naturkundemuseum Belgrad eine Anstellung. Während der deutschen Okkupation Jugoslawiens beteiligte sich Grebenščikov am Volkskrieg gegen die Nazi-Herrschaft und das Besatzungsregime. 1953-1956 wurde er Direktor des Geobotanischen Instituts an der Akademie in Bratislava in der damaligen Tschechoslowakei. Ab 1956 lebte er wieder in seiner Heimat in Moskau und war am Geobotanischen Institut für Forstwissenschaften angestellt. 1966 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut an der Akademie der Wissenschaten und Künste der Sowjetunion.
Grebenščikovs musikalisches Schaffen setzt sich häufig mit Themen der jugoslawischen Volksmusik auseinander. Seine Werke sind: Uvertüre des Liedes von Gaiavate (?) (Гайавате) (nach Longfellow - Bunin, 1936), Simphonisches Scherzo (1940), Momačko kolo, Serbischer Tanz (сербский танец), Kalamantjanos (Каламатьянос), Tanz der Griechischen Hirten (танец греческих горцев) (1941), Vier indonesische Tänze zu Ballet (4 индонезийских танца для балета) (1946), Zwei japanische Tänze (2 японских танца) (1947), Tanz der Salome mit dem Haupt des Johannes (Танец Саломеи с головой Иоанна) (1948), Kassandra (Кассандра), Choreographisch Szene nach Friedrich Schiller (хореографич. сцена по Ф. Шиллеру) (1948), Fantasie nach türkischer Melodie (Фантазия на туркм. мелодии) (1953); Streichocherster — Колыбельная (1940); Für Quartett (для квартета дерев), Montenegrinsiche pastorale Fantasie (Черногорская пасторальная фантазия) (1966); Für Klarinette (для кларнета с ф-п.) — Drei griechische Tänze (3 греческих танца) (1960), Sonata-Fantasie (Соната-фантазия) (1965), Rapsodie nach serbischem Thema (Рапсодия на сербские темы) (1971); Für Flaute (для флейты с ф-п.) — Krishna spielt die Flaute (Кришна играет на флейте) (1969); Trio (трио) (1935); Poem (для влч. с ф-п. — Поэма) (1964); Drei Preludien (для ф-п. — 3 прелюдии) (1929), Elegie (Элегия) (1929), Meer (Море) (1930), Velebit Marsch (Марш Велебит) (1931), Rapsodie nach Makedonischem Thema (Рапсодия на македонские темы) (1958), Prelude (Прелюдия) (1970); Für Soprano Romance mit den Sternen nach N. Belavinoj (для сопрано с ф-п. — романсы Мы к звездам шли) (сл. Н. Белавиной, 1941);Musik für eine Aufführung im Nationaltheater Belgrad (музыка к спектаклям Народного театра в Белграде); Orchesterwerke (оркестровки).[2]
Literatur
- Grebenščikov, O.S. 1960: The Vegetation of the Kotor Bay seaboard (Crna Gora, Yugoslavia) and some comparative studies with the Caucasian seaboard of the Black sea. - In:Bjuleten Moskovkova Prirodi, Otd. Biologii T. LXV (6): 99-108, Moskva (russ.).
- Grebenščikov, O.S. 1978: Vegetation structure in the high mountains of the Balkan peninsula and the Caucasus, USSR. -In: Arctic and Alpine Research 10(2): 441-447. (online:JSTOR)
Quellen
- ↑ Ljiljana Misic: Oleg Sergeevič Grebenščikov In: Cedomir Popov (Hrsg.): Srpski biografski recnik. 2, V-G, Novi Sad 2006. S. 802
- ↑ (online:academic.ru)
Personendaten | |
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NAME | Grebenščikov, Oleg |
ALTERNATIVNAMEN | Гребенщиков, Олег Сергеевич (Russ) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer bzw. jugoslawischer Botaniker, Biogeograph, Geograph und Komponist |
GEBURTSDATUM | 11. (24.). Juli 1905 |
GEBURTSORT | Pärnu |
STERBEORT | Moskau |