Kuomintang

Partei in Taiwan
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2006 um 17:27 Uhr durch 84.227.37.96 (Diskussion) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Kuomintang (traditionell: 國民黨, Pinyin: Guómíndăng, Abkürzung: KMT) ist eine Partei der Republik China. Sie errang 1927 die Herrschaft über das chinesische Festland, musste sich aber nach dem verlorenen Bürgerkrieg gegen die Kommunisten nach Taiwan zurückziehen, wo sie die Republik fortführte und bis 1990 diktatorisch regierte.

Flagge der Kuomintang
Chiang Kai-shek mit Flagge der Republik China, 1945
Datei:NRA march.jpg
Kuomintang Elitetruppe, die von deutschen Militärberatern ausgebildet wurde
Kuomintang Maschinengewehrtruppen im zweiten japanisch-chinesischen Krieg

Geschichte

Sun Yat-sen reiste aus dem Kaiserreich China nach Hawaii, wo er Auslandschinesen davon überzeugte sich der Hsing Chung Hui (Gesellschaft für die Erneuerung Chinas) anzuschließen, einer revolutionären Organisation deren Ziel es war, die Manchu-Regierung zu stürzen um China zu retten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Partei mehrfach umorganisiert. 1905 hat die Hsing Chung Hui mit mehreren Revolutionsgruppen fusioniert, wie zum Beispiel die Hua Hsing Hui und die Kuang Fu Hui und wurde zur Tung Meng Hui in Tokyo. Sun Yat-sen fusioniert mehrfach mit verschiedenen anderen politischen Parteien und gründet am 12. August 1912 in Beijing die Kuomintang.

Im Juli 1914 organisierte sich die KMT in Tokyo neu als Chung Hua Ke Ming Tang (die revolutionäre, chinesische Partei). 1919 wurde diese Gruppe in Zhongguo Guomindang umbenannt (normalerweise abgekürzt als "Kuomintang", KMT bzw. GMD). Die KMT hält seit ihrer Einführung bis 1924 14 Nationalkongresse ab.

Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten Mao Zedongs und der Gründung der Volksrepublik China 1949 flohen Millionen Anhänger der Kuomintang auf die Insel und Provinz Taiwan und errichteten dort eine Gegenregierung und ein Gegenparlament. Seine Abgeordneten sollten entsprechend dem Alleinvertretungsanspruch alle Provinzen Chinas vertreten. Die Provinzen, in denen freie Wahlen nicht möglich waren, wurden so lange von den letzten frei gewählten Abgeordneten vertreten, bis wieder freie Wahlen möglich waren. Diese Konstruktion führte dazu, dass bis 2000 die Taiwaner bei Wahlen immer nur die wenigen Abgeordneten der „Provinz“ Taiwan neu oder abwählen konnten. Die gewaltige Mehrheit der Parlamentssitze für die Festlandprovinzen dagegen wurde sozusagen „auf ewig“ von den Abgeordneten der Kuomintang eingenommen, die in der letzten gesamtchinesischen Wahl vor 1949 gewählt und dann nach Taiwan geflohen waren.

Wegen des 38 Jahre lang bis 1987 geltenden Kriegsrechts und dieser Wahlbestimmung war Taiwan de facto lange keine echte Demokratie. Die Kuomintang herrschte diktatorisch wie eine Einheitspartei, und etablierte ihre Anhänger, zugewanderte Festland-Chinesen, als Elite, die über die einheimischen Taiwaner herrschte.

Im April 2000 verlor die KMT zum ersten Mal seit Bestehen des Staates die Wahlen in der Republik China (Taiwan).

Bekannte Führer der KMT waren oder sind Sun Yat-sen, Chiang Kai-shek, Chiang Ching-kuo, Lee Teng-hui, Lien Chan und der jetzige Vorstand der KMT, Ma Ying-Jeou.

Eine kleine Gruppe linksgerichteter Parteimitglieder um Sun Yat-sens Witwe Song Qingling spaltete sich 1948 als Revolutionäres Komitee der Kuomintang ab, verblieb auf dem chinesischen Festland und arbeitete mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammen.