Lokalbahn Innsbruck–Hall in Tirol

Eisenbahnstrecke
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Die Linie 4, auch „Haller“ oder „Hallerbahn“ genannt, war eine Schmalspurbahn von Innsbruck nach Hall in Tirol (Bundesland Tirol).

Die meterspurige Lokalbahn, eine Überlandstraßenbahn, verband Tirols Landeshauptstadt Innsbruck mit den Umlandgemeinden Rum, Thaur und Hall.

Geschichte

Dem Unternehmen Localbahn Innsbruck - Hall in Tirol (L.B.I.H.i.T.) wurde 1889 die Konzession erteilt eine meterspurige Lokalbahn von Wilten über Innsbruck, Mühlau (Innsbruck)Mühlau, Rum, Thaur nach Hall zu betreiben. Der Betriebsbahnhof befand sich in Wilten am Fuße des Bergisels. Die Strecke wurde 1891 eröffnet. Am Anfang standen dem Unternehmen neun zweiachsige, vierfenstrige Beiwagen und acht zweiachsige Dampflokomotiven zur Verfügung. Bis 1900 wurden weitere 20 Beiwagen der selben Bauart angeschafft, wobei 5 Stück davon als dreifenstrige Sommerbeiwagen ausgeführt waren. 1909 erfolgte die Umstellung der Haller auf Gleichspannung. Dazu wurden acht vierachsige Triebwagen der Waggonfabrik Joh. Weitzer in Graz bestellt. In der Stadt wurde mit 500 Volt Gleichspannung gefahren, von Mühlau bis Hall betrug die Spannung 1000 Volt. Später wurde die Spannung auf 600V/1200V erhöht. Mit der Elektrifizierung der Strecke wurde auch das neue Linienschema eingeführt, da die Gesellschaft auch einige Linien in der Stadt zu diesem Zeitpunkt betrieb. Somit bekam die Haller - wie sie im Volksmund nun schon genannt wurde - das Liniensignal „4“. Auch die Beiwagen wurden für den elektrischen Betrieb umgerüstet (Elektrische Heizung und Beleuchtung, zum Teil Solenoidbremsen) und das neue weiß-rote Farbschema auf der Linie 4 eingeführt (früher: grün mit Tiroler Landeswappen auf der Bordwand) das die nächsten 70 Jahre gelten sollte. 1927 übernahm die Localbahngesellschaft die Innsbrucker Mittelgebirgsbahn, welche ab 1936 ebenfalls mit für die Bergstrecke modifizierte Haller Triebwagen befahren wurde. 1941 wurde das Unternehmen in die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) umgetauft und mit einigen privaten Buslinien zusammengelegt. 1974 wurde die Bahn eingestellt und ein Großteil der Triebwagen und Beiwagen an Museueen und Bahnliebhaber abgegeben. Die Triebwagen 3-4 welche die Stammtriebwagen auf der Mittelgebirgsbahn waren, blieben noch für den Betrieb selbiger erhalten. Triebwagen 2 und 3 sind auch heute noch als Arbeitstriebwagen und während Sonderfahrten bei den IVB zu sehen.

Gegenwart

Die Linie 4 wird seit 1974 mit Dieselbussen betriebn.

Im Rahmen des Innsbrucker Regionalbahnkonzepts, das den Neubau mehrerer Straßenbahn- und Stadtbahnlinien in der Stadtregion Innsbruck vorsieht, sich seit 2004 in Umsetzung befindet und bis 2014 abgeschlossen sein soll, wird die Linie 4 als schnelle Stadtbahn, die das Innsbrucker Straßenbahnnetz mitbenützt, wiedererrichtet werden.


Siehe auch: Igler, Stubaitalbahn

Literatur

  • Walter Kreutz, Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck, Steiger Verlag Innsbruck 1991, ISBN 3-85423-008-7