Pakrac

Kleinstadt in Kroatien
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Pakrac [ˈpakrats] (dt. veraltet Pakratz) ist eine Stadt in Kroatien.

Pakrac
Wappen
Wappen
Pakrac (Kroatien)
Pakrac (Kroatien)
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: 45° 26′ N, 17° 12′ OKoordinaten: 45° 26′ 10″ N, 17° 11′ 31″ O
Gespanschaft: Flagge der Gespanschaft Požega-Slawonien Požega-Slawonien
Höhe: 165 m. i. J.
Fläche: 358,08 km²
Einwohner: 8.460 (2011)
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 034
Postleitzahl: 34 550
Kfz-Kennzeichen:
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2013, vgl.)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Davor Huška (HDZ)
Website:

Geographische Lage

Pakrac liegt in einem Tal in der Gespanschaft Požega-Slawonien, 165 m über dem Meeresspiegel. Durch das Zentrum der Stadt fließt die Pakra, welche die Stadt in ein links- und ein rechtsseitiges Stadtgebiet teilt.

Bevölkerung

Während der letzten Volkszählung (2011) zählte die Stadt 8.460 Einwohner.

Viele westlich liegende Dörfer waren vor dem Krieg mehrheitlich von Serben bewohnt und wurden von 1991-1995 während des Kroatien-Krieg von diesen besetzt. Pakrac blieb während dieser Zeit in kroatischer Hand und wurde als Frontstadt hart umkämpft, wobei viele historische Bauten schwer beschädigt wurden. 1995 wurde die von den Serben besetzten Dörfer und Wälder schließlich durch die Operation Blijesak (Blitz) der kroatischen Armee, die durch kroatische Polizeieinheiten unterstützt wurde, eingenommen.

Vor dem Krieg waren die Serben mit über 40 % die größte Bevölkerungsgruppe, gefolgt von Kroaten mit etwas unter 40 % und einigen Minderheiten.

Heute sind die Kroaten die größte Bevölkerungsgruppe: 72,9 %. Des Weiteren gibt es noch Serben (15,8 %), Italiener (4,8 %), Tschechen und Ungarn.

Geschichte

Die erste gesicherte geschichtliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1237 und berichtet von einer damals noch Pekriz genannten Siedlung von Kreuzfahrern (Templer), die später (~1312) von Ivanovcen (Johannitern) eingenommen wurde.

Mitte 16. Jahrhunderts wurde Slawonien von den Osmanen erobert. Im Jahre 1538 wurde der Sandschak Pozega und anschließend, im Jahre 1557, der Sandschak Pakrac gegründet. Somit blieb Pakrac bis zum Friede von Karlowitz (1699) Teil des osmanischen Eyalet Bosnien - danach fiel es wieder an die Habsburger.

Infrastruktur

Die Stadt hat einen Kindergarten, eine Grund- und Mittelschule, eine Musikschule sowie eine öffentliche Bücherei und mehrere Sportvereine. Die im Jahr 1760 erstmals eröffnete Klinik verfügt derzeit über 86 Betten und versorgt neben den Einwohnern von Pakrac auch die Bevölkerung des Umlandes.

Wirtschaftliche Standbeine sind vor allem die Land- und Forstwirtschaft sowie die industrielle Herstellung von Baustoffen.

An das Verkehrsnetz ist Pakrac unter anderem durch eine Fernstraße ( Novska-Lipik-Pakrac-Daruvar-Virovitica) und eine Bahnstrecke (Banova Jaruga-Lipik-Pakrac-Daruvar-Virovitica) sowie mehrere Buslinien angebunden.

 
Serbisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale und Bischofspalast in Pakrac

Denkmäler und Sehenswürdigkeiten

  • Die katholische Maria-Himmelfahrt-Kirche Uznešenja blažene djevice Marije (wurde während des Jugoslawienkrieges durch serbische Separatisten stark beschädigt und wird derzeit wieder instand gesetzt.)
  • Die Serbisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale: wurde ebenfalls schwer beschädigt
  • Die Kaserne des Baron Trenk (Vojarna bruna Trenka)
  • Der Komplex der Familie Janković (Kompleks zgrada obitelji Janković)
  • Der jüdische Wohnsitz David Pick
  • Der Spahi-Keller (Spahijski podrum)
  • Der Serbisch-orthodoxe Bischofssitz
  • Das alte Rathaus (Stara gradska vijećnica)
  • Das Stadtmuseum
  • Das Denkmal für Franjo Tuđman

Persönlichkeiten

  • Milan Horvat (1919–2014), österreichischer Dirigent
  • Jadranka Kosor (* 1953), kroatische Politikerin und Journalistin
  • Josef Kovač (* 1953), deutscher Kaufmann, Sachbuchautor, Verleger und Hochschullehrer

Literatur

  • Fazileta Hafizović, Širenje islama u požeškom i pakračkom sandžaku, Fehim Nametak (Hrsg.), Širenje islama i islamska kultura u bosanskom ejaletu, Prilozi za orijentalnu filologiju, Bd 41, Sarajevo 1991, S. 75.