Anerkannte Regel der Technik | |
---|---|
Identifikator | ![]() |
Kurztitel | sonRAIL |
Herausgeber | BAFU, Schweiz |
Ersteller | Empa, TU Berlin, PROSE, n-Sphere |
Bezugsquelle | https://sonrail.empa.ch |
Art | Rechenmethode |
Bereich | Eisenbahn Lärmberechnung |
Akzeptanz | www.empa.ch |
Erste Ausgabe | 26.05.2010 |
Aktuelle Ausgabe | 22.01.2014 |
sonRAIL ist die aktuelle Methode zur Berechnung von Eisenbahnlärm in der Schweiz.
sonRAIL Entwicklung
Die Berechnung von Bahnlärm bzw. von Emissionsdaten erfolgt gemäss nationaler Richtlinen, z.B. mittels SEMIBEL[1] in der Schweiz oder Schall03[2] in Deutschland. Im Vorfeld der TSI Noise Richtlinien und neueren Erkenntnissen zur Entstehung von Eisenbahngeräuschen wurde im Jahr 2007 die Entwicklung einer neuen Berechnungsmethode für den Schienenverkehrslärm sonRAIL vom Bundesamt für Umwelt der Schweiz (BAFU) beauftrag. Basierend auf Messungen der Einflussparameter sowie der akustischen Eigenschaften relevanter Fahrzeuge und Oberbautypen der Schweiz wurden die sonRAIL-Module für Emission und Ausbreitung erarbeitet[3]. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in der sonRAIL Projektdokumentation[4] 2010 veröffentlicht.
sonRAIL Module
Die neue Berechnungsmethode sonRAIL soll einerseits die relevanten Einflussparameter berücksichtigen, um z.B. innovative Lärmminderungsmassnahmen zu bewerten, andererseits mit akzeptablen Aufwand eine möglichst hohe Prognosegenauigkeit erzielen. Das Ausbreitungsmodell[5] wurde an die ISO 9613-2[6] angelehnt, jedoch in einigen Bereichen detaillierter ausgeführt (Gebirge, Meteo, Dämpfung, Reflexion). Durch den modulare Aufbau kann das Ausbreitungsmodell auch für andere Lärmarten verwendet werden (Strasse, technische Anlagen).
Das sonRAIL Emissionsmodell beinhaltet die spezifischen akustischen Eigenschaften von Schienenfahrzeugen und Oberbautypen in einer Datenbank, wie z.B. die Schallleistung, Rauheit und Transferfunktion im Frequenzbereich. Seit Ende 2013 ist die Emissionsberechnung als Online-Anwendung dem sonRAIL-Webtool für Anwender frei verfügbar. Unter Berücksichtigung jeweiliger Fahrzeug-Oberbau Kombinationen, Schienenrauheiten, Kurvenradien und Geschwindigkeiten können damit die Schallemissionen bei Vorbeifahrt von einzelnen Fahrzeugen oder Streckenabschnitten berechnet werden.
- Berechnung von Fahrzeugemissionen für die Vorbeifahrgeräusche
- Berechnung von Streckenemissionen entsprechend Fahrzeugmix
- Beurteilung von Lärmminderungsmassnahmen technischer und betrieblicher Art
Die sonRAIL-Webtool Datenbank enthält momentan:
- über 100 Fahrzeugtypen sowie übliche Zugkonfigurationen (vorw. Schweizer Rollmaterial)
- 7 Oberbautypen (z.B. UIC60 Schienen auf Beton Monoblock Schwellen)
- 4 Schienenrauheitsspektren, 5 Weichentypen
- 3 Betonbrücken, 8 Stahlbrücken
Übersicht der Module zur Lärmberechnung
Anwendungen
Für Umgebungslärmberechnungen mit kommerziellen Rechenprogrammen können die Schallemissionen aus dem sonRAIL-Webtool anstelle der jeweiligen nationalen Berechnungsmethode verwendet werden. Dafür ist jedoch eine Umrechnung der Mittelungspegel auf eine Schallleistung notwendig.
Eine komplette sonRAIL Berechnung mit sonX Ausbreitung ist mit der Software D-noise[12] als GIS Anwenung von n-Sphere AG möglich.
Weiterführende Informationen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ SEMIBEL, Schweizerisches Emissions- und Immissionsmodell für die Berechnung von Eisenbahnlärm, März 1990
- ↑ Schall03, Richtlinie zur Berechnung der Schallimmissionen an Schienenwegen, DB AG, 1990
- ↑ Pressemitteilung sonRAIL, BAFU 2010
- ↑ sonRAIL Projektdokumentation, BAFU Hrsg. 26.05.2010
- ↑ sonX Dokumentation, EMPA 2013
- ↑ ISO 9613-2: Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien - Teil 2: Allgemeines Berechnungsverfahren, 1996
- ↑ Emissionsmodell für Schienenverkehrslärm, Dissertation von Thomas Thron, 2010
- ↑ sonBASE Datenbank
- ↑ Projektdokumentation, 2009
- ↑ sonROAD Berechnungsvorschrift Strassenlärm, BAFU 2004
- ↑ sonAIR Berechnungsmethode Flugverkehrslärm, EMPA in Arbeit
- ↑ n-Sphere - D-noise GIS Lärmberechnung mit sonX, sonRAIL und sonROAD, n-Sphere AG