Stronie Śląskie

Stadt in Polen
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Stronie Śląskie [ˈstrɔɲɛ ˈɕlõscɛ] (deutsch Seitenberg) ist eine Stadt mit 7.300 Einwohnern in Polen. Sie liegt im Osten des Glatzer Zipfels in einem von den Kuhbergen, dem Glatzer Schneegebirge, dem Bielengebirge und dem Reichensteiner Gebirge umgebenen Talkessel an der Mündung der Mohre und des Heudorfer Wassers in die Biele. Verwaltungsmäßig gehört die Stadt dem Powiat Kłodzki, Woiwodschaft Niederschlesien an.

Geschichte

Seitenberg wurde 1344 erstmals erwähnt und bildete mit den umliegenden Grunddörfern Schreckendorf (Strachocin), Wilhelmsthal (Bolesławów), Gompersdorf (Goszów) und anderen Orten eine Herrschaft. Seit 1350 war Seitenberg ein Zentrum des Eisenerzbergbaus. Am Ende 15. Jahrhunderts bestand hier eine Eisenhütte und 1505 besaß der Ort die Berggerichtsbarkeit. Mit dem Dreißigjährigen Krieg ging der Bergbau zugrunde.

Die Herrschaft Seitenberg kam 1684 in den Besitz des Landeshauptmanns der Grafschaft Glatz, Michael Wenzel Reichsgraf von Althann. Weitere Grundherren waren der ab 1733 der Feldmarschall Georg Olivier Graf von Wallis sowie ab 1838 Marianne Prinzessin der Niederlande. Der 207 km² große Fideikommiss des niederländischen Hauses Oranien-Nassau beinhaltete die Herrschaften Kamenz, Schnallenstein und Seitenberg sowie das Rittergut Schönau (Orłowiec) bei Landeck, wovon Seitenberg mit 130 km² die größte war.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Glasfabrikation zum Haupterwerb. Neben dem vorhandenen Quarzsand spielte dabei vor allem der Waldreichtum der umliegende Gebirge eine ausschlaggebende Rolle. In Schreckendorf errichtete Franz Losky im Jahre 1864 die Oranienhütte.

Weiterhin befand sich in Seitenberg ein Marmorbruch, dessen Steine u.a. für die Errichtung des Kamenzer Schlosses verwendet wurden.

Durch den Bau der Bieletalbahn von Glatz über Bad Landeck nach Seitenberg im Jahre 1897 kam ein wirtschaftlicher Aufschwung. Seitenberg gehörte bis 1945 dem Landkreis Habelschwerdt an.

1960 wurde Stronie Śląskie stadtartige Siedlung, die auf 2,34 km² erweiterte Fläche umfasst auch Teile von Goszów (Gompersdorf) und Strachocin (Schreckendorf). Seit 1967 ist Stronie Śląskie eine Stadt.

Neben der Glasherstellung und Holzverarbeitung entwickelt sich die Stadt zu einem Erholungsort.

In den Jahren 1977 und 1997 entstanden in Stronie Śląskie erhebliche Schäden durch Hochwasser.

Einwohnerentwicklung


Jahr 1825 1905 1939 1961 1970 2002
Einwohnerzahl 566 1.098 973 5.081 5.450 6.260

Gmina

Die Gmina (Großgemeinde) Stronie Śląskie umfasst eine Fläche von 145 km² mit 8.012 Einwohnern. Dazu gehören folgende Orte:

  • Bielice (Bielendorf)
  • Bolesławów (Wilhelmsthal)
  • Kamienica (Kamnitz)
  • Kletno (Klessengrund)
  • Nowa Morawa (Neu Mohrau)
  • Nowy Gierałtów (Neu Gersdorf)
  • Sienna (Heudorf)
  • Strachocin (Schreckendorf)
  • Stronie Śląskie (Seitenberg) - Stadt

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