Zeit des Nationalsozialismus
Das "Dritte Reich" war eine Selbst- und Propagandabezeichnung, die für das von den Nationalsozialisten propagierte Reich stehen sollte, nach dem 1. Reich Heinrich I. 919 - 936 und dem 2. Reich Bismarcks von 1871 anstelle des Deutschen Reiches. Der vom NS-Regime eingeführte Begriff wurde nach dem so genannten Anschluss Österreichs durch den Begriff "Großdeutsches Reich" ersetzt.
Sie nannten es auch "Tausendjähriges Reich", da es nach Vorstellungen Adolf Hitlers tausend Jahre Bestand haben sollte. Tatsächlich wurden ganze zwölf Jahre daraus.
Äußerer Träger der Diktatur war die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei (NSDAP).
Der Begriff "Drittes Reich" ist eigentlich ein religiöser Begriff und entstammt ursprünglich der Ideenwelt des Chiliasmus und wurde von Joachim von Fiore geprägt. Nach dessen Auffassung teilte sich die Geschichte in drei Zeitalter (Reiche) ein. Auf die Zeitalter des Vaters (bis Christi Geburt) und des Sohnes sollte das abschließende Zeitalter des Heiligen Geistes folgen.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff zunehmend politisch gebraucht. In seinem Buch Das dritte Reich (1923) beschrieb Arthur Möller van der Bruck ein Reich, das dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und dem von Otto von Bismarck gegründeten Deutschen Reich von 1871 bis 1918 folgen würde.
Obwohl die Nazis den Begriff nur kurzzeitig für Propagandazwecke nutzten und Hitler diese Bezeichnung für das Deutsche Reich sogar verbieten ließ, setzte sich der Begriff weitgehend als Bezeichnung für die Zeit der NS-Diktatur durch.
Die offizielle Bezeichnung im Ausland und in der Geschichtswissenschaft lautete bis 1945 Weimarer Republik. Dies liegt daran, dass die Weimarer Republik nie offiziell für beendet erklärt wurde, da Hitler sich ja als rechtmässiger Führer (Kanzler) nach der Weimarer Verfassung betrachtete.
siehe auch:
- Machtergreifung
- Holocaust
- Nationalsozialismus
- NS-Regime (NS-Diktatur, "Nazideutschland"), s. engl. Nazi Germany