Microsoft Flight Simulator

Computerspielserie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Januar 2006 um 22:10 Uhr durch 172.179.8.185 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Microsoft Flight Simulator ist ein Flugsimulator der Firma Microsoft für das Betriebssystem Microsoft Windows.

Entwicklungsgeschichte

Die erste Version des Flight Simulator entwickelte Bruce Artwick für den Apple II. Später wurde der Flight Simulator von Microsoft aufgekauft, weiterentwickelt und erschien von nun an für das Betriebssystem MS-DOS, dann für Windows. Heute ist der Microsoft Flight Simulator das meistverkaufte Computerspiel und hat eine Vielzahl von Fans und eine große Benutzergemeinde, die ihn mit Freeware und kommerziellen Add-Ons verbessert. Seit einiger Zeit ist zu beobachten, daß Microsoft versucht den Flight Simulator als originäre Eigenentwicklung zu verkaufen - auf der offiziellen Seite über die Geschichte des FS fehlt jeglicher Hinweis auf Bruce Artwick und subLOGIC.

Versionen

Flight

Die im November 1982 erschienene erste Version wurde unter der Federführung von Bruce Artwick und seiner Firma subLOGIC entworfen und vertrieben. Sie bot bereits das Standard-Cessna-Cockpitdesign mit acht Zeigerinstrumenten sowie einem Block für die Einstellungen der Funkfrequenzen für den Funkverkehr wie auch für die Navigationsinstrumente. Es wurden in sich geschlossene, rudimentäre Szenerien für die Städte Chicago, Seattle, Los Angeles und New York/Boston mitgeliefert. Es konnten Wolken dargestellt und Turbulenzen simuliert werden. Microsoft lizenzierte diese Version und übernahm den Vetrieb für MS-DOS.

Flight II

Die Unterstützung von Maus und Joystick kam hinzu. Den FS II gab es für eine Vielzahl von vorwiegend, jedoch nicht ausschließlich 16 Bit-Plattformen.

Flight Simulator 3.0

1988 übernahm Microsoft den Flusi, wie er unter Anhängern inzwischen liebevoll genannt wurde und brachte ihn als Flight Simulator 3 auf den Markt. Er enthielt eine ganze Reihe neuer Features, die bis dato jedoch bereits bei den nicht MS-DOS-Versionen des Flight II zu finden waren. Dazu gehörten die Fenstertechnik sowie die Multiplayeroption über Modem. Der FS3 war nur noch für MS-DOS und den Apple erhältlich.

Flight Simulator 4.0

Die Version 4 brachte einen Szenerie- und einen Aircraft Editor, der es ermöglichte, den Simulator zu erweitern. Diese Version ist die letzte, die auch für die Macintosh-Computer der Fa. Apple veröffentlicht wurde. Alle nachfolgenden Versionen erschienen ausschließlich für MS-DOS bzw. MS-Windows.

Flight Simulator 5.0

Ein Meilenstein war die fünfte Version; sie läutete die zweite Generation des FS ein. Es wurden fotorealistische Instrumentenbretter entworfen, außerdem wirkte die 3D-Szenerie viel realistischer als in den Vorgängerversionen, da zum ersten Mal 256 Farben unterstützt wurden. Die wichtigste Neuerung war die Verwaltung der Szenerien. Bis zu dieser Version wurde eine planares Koordinatensystem verwendet und die Landschaft ähnlich einer Landkarte verwaltet. Das Fliegen war immer nur innerhalb einer Szenerie möglich, nicht jedoch über deren Grenzen hinaus. Mit dem FS 5 führte MS das sogenannte Tile-Modell ein. Zwar waren die Landschaften ebenfalls noch eben, jedoch wurde die Erde analog zu einer Discokugel in viele kleine Flächen unterteilt, die sogenannten Tiles. Insbesondere an den Übergängen zweier Tiles konnte man dabei eigenartige Effekte beobachten - die Lanschaft hob sich plötzlich oder senkte sich.

Flight Simulator 5.1

5.1 war die erste Version, die auf CD-ROM ausgeliefert wurde. Die Szenerien waren erheblich detailreicher, die Anzahl der Flughäfen wuchs von 82 beim FS 5 auf über 300 in aller Welt. Darüber hinaus wurden einige Detailverbesserungen vorgenommen und Patches eingearbeitet.

Flight Simulator für Windows 95

Als Windows 95 auf den Markt kam und das neue System auch als Spieleplattform etabliert werden sollte, brachte Microsoft als erstes Unterhaltungsprogramm den Flight Simulator 6 als MS Flight Simulator for Windows 95 auf den Markt. Allerdings handelte es sich nicht um eine Neuentwicklung für Windows 95, sondern um eine hastig umgestrickte DOS-Version des 5.1. Einige liebgewordene Features wie die Multiplayer-Unterstützung fehlten völlig, andere funktionierten mehr schlecht als recht. In der Fachpresse wurde zum Kauf der alten Version geraten, da diese stabiler lief und leistungsstärker war.

Flight Simulator 98

Die wesentlichen Neuerungen des FS 98 waren die Unterstützung von 3D-Beschleunigerkarten und die Umstellung auf die DirektX-Technologie. Des weiteren wurde die Anzahl der Flughäfen auf 3000 erhöht und eine ganze Reihe von Details verbessert. Mit dem FS 98 kam auch die Verbreitung von AddOn-Szenen so richtig in Schwung, da das Szenerie-System erheblich modularer aufgebaut war als bei der Vorgängerversion und seitens MS ein SDK zur Verfügung gestellt wurde. Hinzugekommen ist auch die Multiplayerfähigkeit über Netzwerk. Ebenfalls neu ist ein Hubschrauber.

Flight Simulator 2000

Mit der Version 2000 wurde die dritte Generation eingeläutet, die bis heute aktuell ist. Die wesentlichste Neuerung betraf wiederum die Szenerie. Zwar hatte sich das Tile-Modell der zweiten Generation langsam bewährt, allerdings ließ es keine Darstellung von Schluchten zu, und die Berge und Hügel waren 3D-Objekte, auf denen nicht gelandet werden konnte. Mit der Version 2000 wurde das Mesh-Terrain eingeführt. Die gesamte Erde wurde mit einem Gitternetz überzogen, das mit Höhenpunkten versehen ist. Die Maschenweite ist nicht festgelegt und kann von Szenerie zu Szenerie variieren, was eine sehr detaillierte Geländedarstellung ermöglicht. Der virtuelle Pilot konnte mit den Flugzeugen, welche um die Concorde und die Boeing 777 erweitert wurden, über 20.000 Flughäfen in aller Welt anfliegen. Realistischere Wetterdarstellung und die Möglichkeit, über das Internet die realen Wetterverhältnisse downzuloaden rundeten das Paket ab. Neu war auch die Unterteilung in eine Standard- und eine Professional-Version - letztere wartete mit einigem Zusatzmaterial sowie zwei zusätzlichen Flugzeugen auf. Als problematisch erwies sich beim FS 2000 allerdings der Hardwarebedarf - gegenüber dem FS 98 war für die gleiche Leistung ein um den Faktor vier schnellerer Rechner erforderlich.

Flight Simulator 2002

Mit der Version 2002 wurde eine 3D-Cockpit- Ansicht mit funktionsfähigen Instrumenten eingeführt. Erstmalig bot sich die Möglichkeit, Wasserflugzeuge zu steuern. Zur Steigerung des Realitätsgrades wurde eine Flugsicherung implementiert, so dass man Flüge nach VFR- oder IFR- Regeln mit Funkverkehr bewerkstelligen konnte. Des weiteren war der Pilot nun nicht mehr alleine in der Luft- es gab endlich weltweit zusätzlichen Flugverkehr. Eingeführt wurde zudem die sogenannte Autogen Szenery, welche die Landschaft mit zusätzlichen, automatisch generierten 3D-Objekten versah, was den Realitätseindruck verstärkte. Microsoft hat beim FS 2002 auch an der Performanceschraube gedreht: Für die gleiche Darstellungsqualität war die benötigte Rechenleistung niedriger als beim FS 2000.

MS Flight Simulator 2004

Der Microsoft Flight Simulator 2004 spiegelt die Luftfahrtgeschichte wider und trägt daher den Untertitel "Das Jahrhundert der Luftfahrt". Diese aktuelle Version enthält 23 Flugzeuge und 2 Hubschrauber, darunter viele neu hinzugekommene historische Modelle. Das Wetter wird realistischer simuliert. Ferner können die virtuellen Panel im 3D-Cockpit nun auch bedient werden. Die Szenerie wurde nochmals verbessert und um eine Vielzahl von Effekten erweitert. Die Aufteilung in eine Standard- und eine Professional- Version entfiel. Angesichts der inzwischen fast unüberschaubaren Anzahl an Addons für den Microsoft Flight Simulator 2004 bezeichnen viele Anhänger diese Version mittlerweile als "Flugsimulator-Betriebssystem", das nur noch dazu dient, Addons zu betreiben. Oftmals werden die mitgelieferten Funktionen des Simulators wie Flugzeuge, Szenerie etc. gar nicht mehr verwendet. Viele davon gelten innerhalb der Community sogar als verpönt, da entsprechende Addons noch weitaus realitätsgetreuer sind und den Simulator erheblich aufwerten.

MS Flight Simulator X

Die 10. Version des Flight Simulator soll nach neuesten Angaben aus dem Hause Microsoft in der zweiten Hälfte des Jahres 2006 erscheinen. Neue Features werden unter anderem Vögel in der Luft, neue Lichtreflexe auf Metall sowie Satellitenaufnahmen ähnliche Bodentexturen inklusive geordneter Straßenzüge mit erkennbaren Baumalleen sein (wie sich auf den ersten Screenshots erkennen lässt).

Realitätsnähe

Die Frage, wie realistisch der komplexe Flugvorgang simuliert wird, stellt sich naturgemäß bei jeder Flugsimulation. Es steht außer Zweifel, dass kein Simulator die Aspekte des Fluges vollkommen nachbilden kann - dies gelingt selbst den mehrere Millionen Euro teuren Full-Motion-Simulatoren der Fluggesellschaften nicht. Bei Simulationssoftware für Heimcomputer begehen die Hersteller zudem stets eine Gratwanderung zwischen Unterhaltung und realitätsgetreuer Darstellung. Bewusst bezeichnen sie sie nicht als Computerspiel, da es nicht darum geht ein bestimmtes Spielziel zu erreichen .

Der Flight Simulator lässt sich vor diesem Hintergrund eher in den Bereich Unterhaltung als in die Kategorie Flugtrainer einordnen, auch wenn sein Verhalten in vielen Flugsituationen der Realität recht nahe kommt. Das Flugverhalten kann in den Einstellungen stark vereinfacht werden. Wichtige Faktoren wie Beladung und Balance des Flugzeuges spielen nur eine untergeordnete Rolle und einige Wettereffekte (z.B. Schnee) werden zwar visuell dargestellt, haben jedoch keinerlei Einfluss etwa auf die Bremseigenschaften bei der Landung.

Alternativen zu Microsoft Flight Simulator

Neben Microsoft Flight Simulator gibt es noch weitere zivile Flugsimulationen, die bekanntesten darunter sind Fly!, Pro Pilot, Flight Unlimited, X-Plane und FlightGear.