Opipramol ist unter anderem unter dem Markennamen Insidon (R) erhältlich und stammt aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva. Es hat aber im Gegensatz zu den übrigen Vertretern dieser Gruppe keine oder nur geringe Wirkung auf die Wiederaufnahmehemmung von biogenen Aminen (z.B. Serotonin, Noradrenalin).
Deshalb wird die vor ca 40 Jahren in der Schweiz entwickelte Substanz heute primär als "trizyklisches Anxiolytikum" bezeichnet. Seine Wirkungsweise ist - wie bei fast allen Psychopharmaka - noch nicht vollständig geklärt. Nachgewiesen sind jedoch die folgenden Wirkmechanismen:
- Ligand an Sigma-Rezeptoren (dies ist unter den Anxiolytika weitgehend einzigartig und wurde erst in den letzten Jahren herausgefunden).
- Es blockiert in einem gewissen Maße die Serotonin 2 Rezeptoren, die mit Angst, Erregung, Zwang und [[Depression] in Verbindung gebracht werden.
- Es blockiert in einem gewissen Maße auch die Dopamin 2 Rezeptoren, die typische Wirkungsweise von Neuroleptika (gegen Angst, Anspannung, Zwang, Paranoia etc).
- Außerdem werden auch Histamin 1 Rezeptoren blockiert, allerdings in wesentlich geringerem Maße. Antihistaminika werden u.a. gegen Schlafstoerungen eingesetzt.
- Eine sehr gering ausgeprägte anticholinerge Wirkung, die in erster Linie für die Nebenwirkungen verantwortlich zu machen ist.
Der anxiolytische (angstlösende, entspannende, beruhigende) Effekt ist wahrscheinlich auf die Summe der oben genannten Wirkmechanismen zurückzuführen.
Opipramol gilt gemeinhin als äußerst verträglich, Nebenwirkungen können aber u.a. sein: Müdigkeit, Verdauungsprobleme, sexuelle Störungen, aber in hoher Dosierung evtl. die Nebenwirkungen von Neuroleptika, also motorische Störungen etc.