Gazimağusa oder Famagusta (griech. Αμμόχωστος / Ammóchostos; antik Arsinoe) ist eine im Jahre 2005 rund 65.000 Einwohner zählende Stadt in Nordzypern. Im Deutschen ist die Bezeichnung Famagusta weit verbreitet.
Geographie
Gazimağusa liegt an der Ostküste der Mittelmeerinsel Zypern und gehört der international nicht anerkanntenTürkischen Republik Nordzypern an. Die geographische Koordinate der Hafenstadt ist Vorlage:Koordinate Text Artikel.
Geschichte
Der Hafen von Famagusta wurde während des dritten Kreuzzugs (1189 bis 1192) auf Grund seiner Nähe zum Heiligen Land zu einem bedeutenden Brückenkopf der Kreuzfahrer. Im späten Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einer Drehscheibe im Handel zwischen Asien und den italienischen Hafenstädten. Nach Straßenkämpfen zwischen den Venezianern und Genuesen in Famagusta besetzte ein Geschwader unter Pietro di Camofregoso 1374 Famagusta und verlangte hohe Reparationen sowie einen jährlichen Tribut. Fast ein Jahrhundert lang blieb Zypern danach ein genuesisches Protektorat. Famagusta wurde von König Jakob I. offiziell an Genua abgetreten. Im weiteren Verlauf der Geschichte verlor Famagusta wieder an Bedeutung und wurde von der Stadt Limassol nach 1974 in seiner Bedeutung überflügelt.
Die Altstadt hatte nur zwei Zugänge, durch ein Landtor und ein Seetor. Ein zweites Landtor wurde 1931 durch die Briten errichtet. Ein weiterer Durchgang geht Richtung Hafen, ist aber gesperrt. Massive und drei Kilometer lange Stadtmauern, die in venezianischer Zeit erweitert und verstärkt wurden, umgeben den Ort. Nachdem 1974 die Grenze zum griechischen Inselteil in unmittelbare Nähe rückte, schrumpfte die Einwohnerzahl auf 20.000. Die Stadt wurde 1974 nach heftigen Unruhen von der Türkei besetzt, wobei die Hotelstadt "Neu-Famagusta" jetzt militärisches Sperrgebiet ist.
Sehenswürdigkeiten
Die ehemalige St.-Nikolaus-Kathedrale war die Krönungskirche der Herrscherfamilie der Lusignans, die hier im 14. Jahrhundert zu Königen des längst untergegangenen Königreiches Jerusalem gekrönt wurden. Die Kirche wurde 1571 in die Lala-Mustafa-Moschee umgewandelt und ist ein bedeutendes Beispiel der französischen Kathedralgotik.
Gazimağusa hatte angeblich über 365 Kirchen, von denen noch einige, wenn auch als Ruinen, existieren.
Gegenüber der Lala-Mustafa-Moschee befinden sich die Reste des alten venezianischen Gouverneurspalastes.
Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt die Hafenzitadelle dar, in der sich auch der Othelloturm befindet. Das Drama von Shakespeare soll sich hier abgespielt haben.
Gazimağusa ist der wichtigsten Standorte der Tourismusbranche der Türkischen Republik Nordzypern. Auf dem Gebiet der Stadt existieren 12 Hotels und Museen, wie das 'Ikone Museum (St. Barnabas Kloster)', 'Namık Kemal Museum' oder das 'das Grab von Canbulat'.