Der Precision Bass von Fender ist ein E-Bass. Er ist der erste Solidbody-Bass, der je gebaut wurde. Leo Fender hatte 1951 die Idee, einen Bass zu produzieren, der nicht nur einfacher als ein Kontrabass zu transportieren sein sollte, sondern auch einfacher zu spielen.
Da das Instrument eine völlige Neuheit darstelle, musste Fender das Konzept dieses Basses komplett selber entwickeln. Er stützte sich dabei auf seiner Erfahrungen, die er mit der Telecaster gemacht hatte, konnte jedoch nur wenig übernehmen. Vom Vorbild Kontrabass sind letztlich nur die vier Saiten übriggeblieben.
Der P-Bass, wie er oft genannt wird, hat einen längeren Hals als eine normale E-Gitarre. Fender legte seine Länge auf 34 Zoll (864 mm) fest. Die Berechnungen für dieses Maß hatte Fender aus einem Physikbuch, das er sich von seiner Sekretärin Elizabeth Nagel Hayzlett geliehen hatte. Er entschied sich nach einigen Versuchen für den längsten Hals, den ein Bassist noch bequem spielen konnte. Diese Mensur ist heute der Standard bei den Longscale-Bässen.
Der Korpus des Precision Basses ist größer als der einer Telecaster, und er hat im Gegensatz zu ihr zwei Cutaways. Das zweite, oben liegende Cutaway ist notwendig, da der längere Hals mit den schwereren Stimmmechaniken ansonsten zu Balanceproblemen geführt hätte. Dieses Konzept wurde drei Jahre später bei der Stratocaster übernommen.
Der Precision Bass ist heute mit einem gesplitteten Single Coil-Tonabnehmer ausgerüstet. Da der Ton elektrisch abgenommen wird, ist wie bei der Telecaster kein Klangkörper notwendig, so dass der Bass sehr flach ist.
Der Name Precision wurde gewählt, weil der Bass wie eine Gitarre mit Bundstäbchen ausgestattet ist und somit einfach präziser als beispielsweise ein Kontrabass ohne Bundstäbchen zu spielen ist. Der P-Bass hat 20 Bünde.
Der P-Bass verkaufte sich zunächst schleppend und wurde von den gestandenen Kontrabassisten belächelt. Heute gehört er zu den erfolgreichsten Musikinstrumenten, die je hergestellt wurden. Gleichzeitig hat er nahezu alle Musikrichtungen erobert und teilweise auch erst möglich gemacht. Es gibt unzählige Kopien anderer Hersteller, die sich ebenfalls erfolgreich verkaufen. Ein großer Teil der Popmusik und des Jazz ist ohne dieses Instrument nicht vorstellbar. Die folgenden Bassisten sind bekannt dafür, dass sie hauptsächlich den Precision spielen bzw. spielten:
- Donald "Duck" Dunn (Booker T. & the M.G.'s, The Blues Brothers),
- Carol Kaye,
- Chuck Rainey,
- Roger Waters (Pink Floyd),
- Sheryl Crow (die mittlerweile zu einem Guild M-85 gewechselt hat)
- Sting (u.a. The Police).
- James Jamerson
- John Deacon (Queen)
- Steve Harris (Iron Maiden)
- Phil Lynott (Thin Lizzy)
- Mike Dirnt (Green Day)
Weblinks
- http://www.fender.com - Website des Herstellers am.
- http://www.fender.com/products/search.php?section=basses&cat=precisionbass - Fender Precision Bass Übersicht